Kapitel 24.

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Als ich die Mädchentoilette gerade verlassen wollte, fiel mir etwas auf. Seltsame Kritzeleien an der Wand. Wahrscheinlich hatten sie eh nichts zu bedeuten, aber ich schenkte ihnen trotzdem meine Aufmerksamkeit. Von der Tür entlang zu den Waschbecken waren komische Zeichen. Wahrscheinlich Latein. Mir fiel ein, dass in der Innentür der Kabine, in der ich gerade gepinkelt hatte auch irgendwelche Lateinischen Zeichen zu sehen waren. Doof nur, dass ich kein Latein konnte. Ich bezweifelte zwar, dass diese Schmierereien im Mädchenklo etwas mit dem heiligen Gral zu tun hatten, aber ich ging mal lieber auf Nummer sicher. Lateinisch war schon mal nicht schlecht. Ich würde nachher mit Chris hierhin gehen und ihn diese Zeichen entziffern lassen. Aber jetzt ging ich erst mal wieder zurück. Ich rannte so schnell ich konnte zu meinem neuen Klassenraum, da ich schon ziemlich lange "auf Klo" war. Denn ich hatte ja erst das Gespräch - und einen Kussversuch - mit Mike und dann, nachdem ich auf dem Klo gewesen war, hatte ich noch die lateinischen Zeichen beobachtet. Ich klopfte an die Tür und Emma öffnete sie mir. Ich ging durch den Klassenraum zu meinem Platz und merkte gar nicht, wie ruhig es war. Erst als ich mich gesetzt hatte und meinen Blick erwartungsvoll auf die Tafel richtete, bemerkte ich, dass mich so ziemlich jeder anschaute. Meine Wangen fingen an wie Feuer zu brennen. "Schönes outfit, das du da hast, Clary." sagte frau Schunert spöttisch. "Aber findest du es nicht ein wenig unangebracht für meinen Unterricht?" Ich hatte überhaupt gar keine Ahnung, was sie meinte, doch dann sah ich in meinem unteren Augenwinkel etwas weißes aufblitzen. Ich blickte zu meinen Brüsten. Sie waren mit Klopapier eingewickelt. Fassungslos starrte ich das Klopapier an. Wie um alles auf der Welt war es dort hingekommen? Als ich die lateinischen Zeichen über den Waschbecken erblickt hatte, hatte ich kurz in den Spiegel geguckt und ganz sicher noch kein Klopapier um die Brust gewickelt gehabt. Und auf dem Rückweg hatte ich nichts mit Klopapier zu tun gehabt. Ich stand wortlos auf, riss mir das Klopapier vom Leib und ging zum Mülleimer, in den ich es hineinwarf. Alle Blicke klebten auf mir wie kaugummi. Hatten die denn nichts besseres zu tun? Sogar Frau Schunert hatte mit dem Unterricht aufgehört und beobachtete mich aufmerksam. Also wirklich! Ich ging mit schnellen Schritten zu meinem Platz zurück und setzte mich sofort hin. Dann schaute ich demonstrativ auf die Tafel um jedem zu zeigen, dass es von mir aus weiter gehen konnte. Frau Schunert erwachte aus ihrer Starre und fuhr fort. Die anderen Schüler richteten ihre Blicke auch langsam wieder auf die Tafel und hörten sich die Formeln von ätlichen Rechnungen an. Wir schrieben auf, meldeten uns und machten eigentlich alles, was man auch auf einer normalen Schule so machte. Nur dass die Freizeit hier auf dem Internat viel cooler war. Außerdem gab es hier süßere Jungs als auf meiner alten Schule. Abgesehen von Danny... :P

 In der Mittagspause zog ich Chris mit zur Toilette, damit er die Zeichen zu Gesicht bekam.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 19, 2014 ⏰

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Darkblood - ahnungslos ermordetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt