Kapitel 12

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Jungkook POV

Ich blinzle ein paar mal, doch kneife meine Augen daraufhin wieder zu, da mein Schädel pocht. Ich realisiere erst wieder, was passiert ist. Jimin. Ich lief nur durch den Flur und neben mir Jackson. Auf einmal hörten wir komische Geräusche und als wir darauf zugingen, sahen wir, dass dort eine Prügelei in vollem Gange war. Zuerst wollte ich dazwischen gehen und als ich dann direkt hinter dem Porzellangesicht stand, wurde mir bewusst, dass ich eigentlich gar nichts ausrichten konnte, weil ich immer noch vom Krankenhausaufenthalt geschwächt war. Bevor ich mich aber wiederum umdrehen konnte, wurde mir ein Ellbogen mitten ins Gesicht gerammt. Dann war alles schwarz.

In meinem Kopf hat sich gerade das gesamte Ereignis wiederholt, aber ich habe keinen blassen Schimmer, wo ich gerade bin. Ich fühle lediglich eine weiche Matratze unter mir und gehe deshalb davon aus, dass ich nach Hause gebracht wurde. Weil ich immer noch müde bin, mache ich mir nicht einmal die Mühe, meine Augen zu öffnen. Dennoch will ich mir in die Küche Schmerztabletten holen gehen. Mit diesem Gedanken schwang ich meine Beine vom Bett, leider war es etwas zu viel Schwung, denn ich stosse gegen etwas und etwas anderes fällt mit einem klirrenden Geräusch zu Boden.

Vor Schreck reisse ich meine Augen auf. Meine Füsse sind nun pitschnass und ich hebe sie sofort an, um in keine Scherben zu treten. Glücklicherweise sind keine Glassplitter auf meinen Füssen gelandet, denn mit dem Pech, das ich gerade habe, hätte es gut sein können, dass ich mir diese aufgeschlitzt hätte. Erleichtert seufze ich und sehe auf. Oh mein Gott...!!! Wo zur Hölle bin ich?! Ich drehe mich um und inspiziere den gesamten Raum, ich sehe nichts, was darauf hin deuten könnte, wem dieses Zimmer gehört. Scheisse, was mache ich jetzt?! Ich stehe auf und laufe nervös hin und her. Ein Geräusch lässt mich aufschrecken und ich starre Richtung Tür. Dann höre ich Schritte, sie kommen näher. Ich suche mir ein gutes Versteck und finde dieses schliesslich im Schrank.

Kaum habe ich die Schranktür geschlossen, wird auch schon die Türe geöffnet. Ich kneife meine Augen zusammen und kaue unruhig auf meiner Unterlippe herum. Man hört Schritte durch den Raum hallen und ein darauffolgendes Seufzen. "Jungkook?", ertönt es auf der anderen Seite der Schranktür. Nein.. das kann nicht sein... Jimin?! Was tut er hier, oder besser gesagt, was tue ich hier? Hat er mich etwa entführt? Will er mich jetzt umbringen?? Wie er gewusst hätte, dass ich mich im Schrank verstecke, riss er die Tür auf. Die ganze Farbe weicht mir aus meinem Gesicht, ich kann es förmlich spüren. Ich sehe ihn geschockt an. Als er bemerkt, dass ich Angst habe, ziert ein leichtes Schmunzeln sein Gesicht.

Also ich finde diese Situation keineswegs amüsant, weshalb ich ihm einen verärgerten Blick zuwerfe. Alles, was er dazu meint ist bloss "Komm da raus, man soll nicht in der Privatsphäre anderer rumschnüffeln." Na ganz toll, mit einem murren verlasse ich dann seinen Schrank. Ich kann mich nicht zurückhalten und frage ihn geradeaus "Warum hast du mich gekidnappt?" Er antwortet mir kalt "Weiss auch nicht so recht, wahrscheinlich hatte ich ein wenig Mitleid, als du da so wie ein Häufchen Elend im Schulflur gelegen bist." Wow, das war...direkt. Ich sehe ihn irritiert an, er wiederum zeigt auf sein Bett und meint "Setz dich hin, ich bring dir noch was zu trinken...aber in einem Plastikbecher." Mit diesen Worten verschwindet er aus dem Zimmer. Zögernd laufe ich auf sein Bett zu und lasse mich dort nieder.

Bei dieser ganzen Aufruhr habe ich komplett verdrängt, wie sehr mein Schädel noch schmerzt. Dort, wo früher einmal das Glas stand, sehe ich eine Packung Schmerzmittel daneben. Ich nehme mir schon mal eine Tablette heraus, während ich warte, bis Jimin mit dem Getränk wiederkommt. Nach einiger Zeit bemerke ich erst, dass das Porzellangesicht mit jemandem redet. Ist das etwa wieder dieser eine Typ? Sein Name war Yoongi wenn ich mich recht erinnere. Sag mir nicht, dass er hier wohnt, denn ich mag ihn irgendwie nicht, er hat so eine abweisende und kalte Art.

Da es mir nach einer Weile zu blöd wird zu warten, entscheide ich mich, mein Getränk persönlich bei Jimin abzuholen. Dazu muss ich einfach nur den Stimmen folgen. Es ist keine allzu grosse Wohnung, weshalb ich auch relativ schnell im Wohnzimmer ankomme. Mit einem simplen "Die Lieferzeit dauert mir zu lange" steuere ich auf das Porzellangesicht Nummer eins zu und nahm ihm den Plastikbecher aus der Hand. Sofort lasse ich die Tablette reinfallen und sehe ihr dabei zu, wie sie sich auflöst. Die anderen zwei reden nun kein Wort mehr miteinander, dennoch sehen sie sich die ganze Zeit an. Wahrscheinlich versuchen sie, telepathisch miteinander sprechen zu können haha. Nach diesem Gedanken sehen sie mich beide geschockt an, sodass ich mich beinahe erschreckt habe. Die beiden sind wirklich creepy. Daraufhin drehe ich mich einfach um und beschliesse, das Bad aufzusuchen.

Dort wasche ich mein Gesicht und versuche die Situation zu verarbeiten. Im Hintergrund kann man noch kurz ein "Yoongi, wag es ja nicht!" hören. Sie sind wirklich komisch, gehören sie etwa zur selben Gang? Denn sie haben den selben eigenartigen Look und benehmen sich auch so seltsam. Als ich mich dann im Spiegel betrachte, kann ich etwas rotes hinter mir aufblitzen sehen. Habe ich mir das gerade eingebildet? Ich drehe mich schlagartig um und direkt vor mir steht Yoongi.

"Hallo Jungkook"

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Ein verhältnismässig kurzes Kapitel, ich hoffe, es gefällt euch trotzdem :3

Btw ich mag es, Cliffhanger zu schreiben, also wird es solche Enden noch weiterhin geben xd

Bis dann ^^

~C. :3

A Painful LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt