Jungkook POV
Ich dränge mich mit Jackson durch die überfüllten Flure, auf dem Weg in die nächste Stunde. Als es endlich etwas ruhiger geworden ist, da die meisten wohl schon in ihrem Klassenzimmer angekommen sind, stupst mir mein bester Freund mit dem Ellbogen in die Seite. Ich schaue ihn an, um ihm zu signalisieren, dass ich ihm zuhöre. Darauf öffnet er auch schon den Mund: "Ich wäre letzte Stunde viel lieber neben dir sitzen geblieben, ich mag Jisoo zwar, aber neben ihr ist es langweilig. Aber ist ja jetzt auch egal, wie ist der Neue so? Auf mich hat er ja etwas abweisend gewirkt" Ich muss grinsen, denn Jackson ist die Art Typ, der mit allen gut auskommt und kann es gar nicht leiden, wenn ihn mal jemand nicht mag. Um ihn etwas zu necken erwidere ich: "Aww, du willst, dass er dich mag" Daraufhin bekomme ich einen Schlag zu spüren, doch das war es mir Wert.
"Naja, er hat etwas komisches an sich. Er wirkt so... anders" Jackson wirft mir einen verwirrten Blick zu: "Wie meinst du das?" "Ich kann es nicht wirklich erklären, aber du wirst bald sicher die gleiche Meinung haben", schulterzuckend wende ich meinen Blick ab und lasse ihn durch die Gänge schweifen. Etwas glänzendes zieht auf einmal meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich mache ein paar Schritte darauf zu und erkenne eine Trinkflasche. Ich kann mich daran erinnern, dass das Porzellangesicht vorhin aus derselben getrunken hat, also hebe ich sie auf und schlussendlich müssen wir rennen, um nicht zu spät im Klassenraum anzukommen. Ich werde Jimin seine Flasche zurückgeben und wenn es doch nicht seine ist, kann ich sie immer noch im Sekretariat abgeben.
Als ich meine Tasche bei meinem Platz abgelegt habe, erblicke ich ihn auch schon in der letzten Reihe. Er ist gerade aufgestanden und will das Zimmer verlassen, doch Frau Kim, die gerade hereingestürmt ist, hält ihn davon ab. Nachdem er sich wieder an seinen Platz gesetzt hat, scheint er in Gedanken versunken, sodass er nicht bemerkt hat, dass ich auf einmal hinter ihm stehe. Er ist etwas zusammengezuckt, sobald ich ihn angetippt habe. Verwundert dreht er sich um und sieht mich an. "Ich glaub' du hast da was verloren", ist das einzige, das meine Lippen verlassen konnte und gleichzeitig halte ich seine Flasche hoch, dass er sie sehen kann. Er will schon danach greifen, aber ich ziehe meine Hand zurück. "Kein danke?" Er versteht Spass wohl weniger gut als ich und meint dazu nur: "Gib mir einfach diese dämliche Flasche" In seinen Augen blitzt etwas Bedrohliches auf, was mich kurz in Starre versetzt. Bevor er aber noch irgendetwas dazu sagen kann, meldet sich unsere Lehrerin zu Wort: "Wenn euch zwei eine Flasche so sehr vom Unterricht ablenkt, sollte sie besser bis zum Schluss auf meinem Tisch bleiben."
Ich sehe wieder zu Jimin und werfe ihm einen entschuldigenden Blick zu und er mir daraufhin einen Verärgerten. Etwas angewidert übergebe ich Frau Kim die Flasche, ich kann nicht identifizieren, was er da drin hat, doch es stinkt und das kann man sogar riechen, ohne den Deckel öffnen zu müssen. Bis zum Ende des Unterrichts hat mich Porzellangesicht komplett ignoriert.
In der Mensa starre ich gedankenversunken vor mich hin, bis eine Hand vor meinen Augen umherwedelt. "Du bist heute nicht ganz bei der Sache Kookie, geht's dir nicht gut?" Mein bester Freund sieht mich besorgt an. Daraufhin lächle ich ihn bloss an und versichere ihm, dass alles okay sei. Ich kann ihm ja nicht einfach erzählen, dass sich meine Gedanken nur um Jimin kreisen. Ich weiss selbst nicht mal warum. Er hat etwas spezielles an sich, das mich einfach nicht loslassen will. Vorhin als er mich angesehen hat, war ich wie hypnotisiert, seine Augen widerspiegelten etwas, was ich nicht definieren kann. Wut? Angst? Auf mich hat es eher so gewirkt, wie ein Tier gerade seine Beute anvisiert, doch so weit will ich nicht gehen, ich bin ja kein Schwächling, der sich nicht wehren kann.
Ich richte meine Brille und seufze leicht, worauf mir Jackson einen leicht verwirrten Blick zuwirft. Er hat es bereits aufgegeben nachzufragen.
Der Rest des Schultages verläuft ziemlich ruhig, etwas zu ruhig nach meinem Geschmack, denn so ist das Schulleben einfach nur langweilig. Nach der Schule verabschiede ich mich mit einer freundschaftlichen Umarmung von meinem besten Freund. Danach laufe ich zur nächsten Bushaltestelle, um nach Hause zu gehen. Zu meiner Verwunderung treffe ich dort das Porzellangesicht an. Nach langem hin und her überlegen, ob ich ihn nun ansprechen soll oder nicht, beschliesse ich es doch zu tun. Also mache ich einen Schritt auf ihn zu und versuche es mit einem freundlichen "Hallo".
Anders als ich erwartet habe, zieht er aber nur seine Kopfhörer heraus und steckt sie in beide Ohren, so als hätte er mich nicht einmal gehört. Na gut, wenn er mich unbedingt ignorieren will, dann kann ich das auch. Somit drehe ich mich wieder von ihm weg und warte, bis ich das brummen eines Motores ausmachen kann. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was dieser Typ für Probleme hat, ich will doch nur freundlich sein. Er muss mich ja nicht gleich heiraten und wir verbringen unser restliches Leben im Zuckerwattenland miteinander und singen jeden Abend Lieder am Lagerfeuer. Ich weiss ja nicht wo er herkommt, aber hier macht man das jedenfalls nicht so.
Gedankenversunken bewege ich mich auf den nun angekommenen Bus zu. Da ich nicht ganz aufpasse, wo ich hin laufe, verfehle ich den Tritt, um in den Bus zu steigen. Ich verliere den Halt und drohe nach vorne zu kippen. Aus Reflex kneife ich die Augen zusammen und warte darauf, dass mein Kopf Bekanntschaft mit den Stufen macht.
Doch plötzlich packt mich jemand an der Schulter und verhindert, dass ich mich in der Öffentlichkeit komplett blamiere...
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Sry, dass dieses Kapitel etwas langweilig ist, aber es wird schon noch spannender werden :3
Schonmal danke für die ganzen Reads, für manche ist es nicht viel, aber ich hab nicht erwartet, dass sich überhaupt jemand für die Story interessiert. :o
~Chiara :3
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A Painful Life
ParanormalJungkook der Musterschüler wird immer von dem Fuckboy Jimin geärgert. Doch Jimin hat ein grosses Geheimnis. Wird es Jungkook erfahren? Wird er ihn trotzdem noch lieben? Das werdet ihr herausfinden. Das hier ist meine Erste Story tut mir leid falls...