Vierzehn

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Mein Körper fing an zu kribbeln und ich wuchs, ich wurde großer und meine Haare wurden länger.

-Was passiert hier?- ein unglaublicher Schmerz durchzuckte meinen Körper.

_Das muss dieses Zeug sein, ich fühle mich größer und stärker!_

Nach fünf Minuten schien immer noch kein Ende in Sicht, ich konnte spüren die jede einzelne meiner Zellen sich veränderte und großer wurde. ,, Du hast es fast geschafft, nur noch ein bisschen!" rief mir Mytress zu. Nach weitern fünf Minuten stoppte alles, mein Körper hörte auf zu wachsen und die Schmerzen verschwanden.

Mytress kam zu mir und half mir auf die Beine, da ich durch die Schmerzen zusammen gesackt war. Langsam zog sie mich zu einem Spiegel, dieser zeigte keinen zehn jährigen, sondern einen Jungen von vierzehn Jahren. Erstaunt betrachtete ich mich mein Spiegelbild. Meine Augen hatten ein noch intensiveres lila angenommen und die rote Strähne war verschwunden. Aus meinem weißen Haar war ein schönes Silber geworden und sie waren jetzt so lang das sie mir über die Brust reichten. Mytress kicherte als sie sah wie ich eine meiner langen Strähnen anhob und gab mir ein Zopfgummi womit ich sie mir zusammen binden konnte. ,, Deine Hitze hat noch nicht eingesetzt, das heißt es ist so wie ich es dir erklärt habe. Es gibt keine Nachteile und du wirst normal Kinder bekommen können. Aber es könnte sein das deine Hitze ab und an unregelmäßig einsetzt, da musst du unbedingt aufpassen." erklärte sie mir, was mich schlucken ließ und ich sah jetzt meine Sachen die nur noch Fetzen waren. ,, Äh, könntest du mir vielleicht Sachen leihen?" Fragte ich peinlich berührt und stellte fest das meine Stimme etwas tiefer geworden war. ,, Aber klar doch." sie schnipste einmal und schon hatte sie eine blaue Jeans und ein lilanes T-Shirt in den Händen. Dazu eine schwarze Boxer, weiße Socken und dunkel lilane Sneaker. ,, Danke." schnell nahm ich ihr die Sachen ab und zog sie an. Sie passten wie angegossen.

Nach dem ich mich umgezogen hatte gingen wir wieder zu Alex. ,, Was hat den da ... so...lange.. gedauert?!" überrascht sah er mich an und lächelte dann. ,, Du bist ja sogar noch süßer geworden." grinste er. ,, Ich bin nicht süß!" gab ich beleidigt von mir und verschränkte die Arme vor der Brust. ,, Ich weiß." Sagte er und zog mich in seine Arme. Ich reichte ihm jetzt bis zur Brust und konnte mein Ohr an sein Herz legen und hörte wie es ruhig schlug. ,, Ich habe dich schreien gehört und gespürte das du Schmerzen hast." Sagte er besorgt nach dem wir uns wieder von einander gelöst hatten. ,, Ja, es hat auch weh getan. Aber jetzt ist es ja vorbei." Sagte ich erleichtert und drückte mich noch mal an ihn.

,, Und obwohl ich gerade so schlimme Schmerzen hatte bin ich irgendwie voller Energie. Ich könnte jetzt einen Marathon laufen." Alex lachte und machte einen Schritt zurück um mich ansehen zu können. ,, Hahaha wir haben ja auch noch einen halben Marathon vor uns. Immer hin habe ich nicht vor hier zu übernachten." ,, Hey!" empört sah Mytress ihn an. ,, Willst du etwa sagen das es dir bei mir nicht gefällt?" ,, Nein, es ist nur so zu Hause ist es am schönsten." verlegen kratzte sich Alex am Kopf und ich musste Lachen. ,, Huh, Schon gut. Dann solltet ihr jetzt aufbrechen. Es ist schon fünf Uhr, bis ihr zu Hause seid ist es bestimmt schon drei Uhr in der Früh." Sagte sie und führte uns nach draußen.

Vor ihrer Tür umarmte ich sie nochmal bevor wir uns verwandelten und auf den Heimweg machten. Auch mein Wolf war jetzt großer und ich sah endlich nicht mehr aus wie ein Welpe. Schnell machten wir uns daran denn Berg runter zu klettern. Als wir das geschafft hatten liefen wir wieder durch den Wald, meine Wahrnehmung war besser geworden und auch meine Ausdauer.

/Mika! Nicht so schnell./

//Sorry, das ist alles einfach so neu für mich. Ich bin schneller, habe mehr Ausdauer und nehme alles so intensiv war.//

/Aber trotzdem, bitte Lauf etwas langsamer. Sonst kannst du mich gleich tragen./

//Nein Danke.//

Ich wurde langsamer und lief wieder neben Alex her, auch sein Duft war intensiver geworden. Ehe ich mich versah waren wir fast schon wieder zu Hause. Vor uns konnte ich bereits die Ebenen erkennen.

/Mika, kurze Pause./

//Ok//

Wir machten am Waldrand halt und verwandelten uns zurück. Ausgiebig streckte ich mich und setzte mich anscheinend ins Grass. ,, Wenn wir so weiter laufen sind wir sogar um kurz nach zwei zu Hause." meinte Alex und zog mich sanft auf seinen Schoß. Zustimmend nickte ich. ,, Ja, nur blöd das es schon so dunkel ist." beschwerte ich mich und sah mich um. ,, Ach das passt schon, schau mal, die Sterne sind heute sehr gut zusehen." Alex deutete gen Himmel. ,, Stimmt." bewundert betrachtete ich die vielen hellen Sterne. Es war ein wunderschöner Anblick. Ich hätte Ewigkeit so sitzen können. Mit den Sternen über mir und Alex an meiner Seite. Aber da wir schnell nach Hause wollten da wir langsam müde wurden liefen wir bald weiter über die Ebenen.

Nach einiger Zeit errichten wir endlich den Mischwald, die letzte Etappe. Ich wurde müde und lief immer langsamer, Alex bemerkte das und trug mich den Rest des Weges.

Vor dem Rudelhaus angekommen brannte kein Licht mehr. Verständlich immer hin war es schon sehr spät. Leise schlichen wir uns auf unser Zimmer und legten uns Wolfs müde ins Bett. ,, Jetzt müssen wir wieder in die Stadt um dir neue Sachen zu kaufen." Sagte Alex und strich mir über den Kopf. ,, Ist doch egal. Dann müssen wir halt wieder in die Stadt." nuschelte ich und schlief ein.

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