Teil 018: Entjungferung

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Als Annika am nächsten Morgen erwacht, ist sie im ersten Moment etwas verwirrt, weil sie nicht in ihrem WG-Zimmer ist. Dann erinnert sie sich... beim Gedanken an Derek und das, was sie sich gewünscht hat, beginnt sie nervös zu zappeln. Wie konnte sie sich nur so etwas wünschen? Was macht das denn für einen Eindruck, wenn sie sich so ranschmeisst? Und was, wenn es weh tut? Oder sie sich dumm anstellt?

Sie schlägt mit der Hand neben sich auf's Kissen und trifft ein kleines Stück Papier. "Du bist süß, wenn Du schläfst. Frühstück gibt es zwei Treppen runter den Gang hinter. Mein Zimmer ist 319. Derek - xoxo" Sie lächelt. Er war also wirklich nachts nochmal hier. Frühstück könnte sie auch gut gebrauchen. Oder soll sie ihn lieber wecken gehen? Wie spät ist es eigentlich? Verdammt, sie muss zur Uni!

Sie wirft sich in ihre Klamotten, rennt in den Frühstücksraum, schnappt sich ein trockenes Brötchen und einen Apfel und rennt wieder raus. Draußen steht gerade ein abfahrtbereiter Van und sie erinnert sich, daß Jolie was von Shuttle gesagt hat...

Sie verbringt die Fahrt auf dem Schoß eines anderen Studenten, wird mehrmals rot, weil sie die Neue ist und so unvorbereitet, und weil der Kerl sie ständig kitzeln will, während sie versucht, sich mittels eines geborgten Kamms halbwegs herzurichten. Die sind aber echt nett, denkt sie, als sie außerdem noch Zettel, einen Stift und Kaugummis geliehen bekommt.

Und sie kommt tatsächlich noch pünktlich in ihr Seminar. Kaum sitzt sie dort, denkt sie aber schon wieder an den heutigen Abend und kriegt vor lauter Nervosität Schluckauf. Mechanisch macht sie ein paar Notizen, hört auch halbwegs zu, aber das nervös-vorfreudige Kribbeln im Bauch begleitet sie die ganze Zeit.

Nach der Uni, daheim in ihrer WG, googlet sie erstmal Sexpraktiken im Internet. Da gibt's aber nur Pornos, stellt sie etwas enttäuscht fest, obwohl, ein bisschen machen die sie ja schon an... aber so wird es doch wohl nicht in Wirklichkeit ablaufen, oder? Ne, in der Bravo stand immer, dass das nicht so wäre wie im Porno.

Sie gibt die Recherche auf und packt lieber ein paar frische Sachen und ihre Waschtasche ein, heute wird sie ja mit einiger Sicherheit im Club übernachten und sie will nicht nochmal so unvorbereitet sein wie heute morgen. Oh Mann, worauf hab ich mich da nur eingelassen?

Weil Annika es daheim nicht mehr aushält, ist sie eine Stunde zu früh im Club. Sie zieht sich um und beschließt, sich ein wenig umzusehen, aber vorsichtig... Bloß nicht in eine neue Falle tappen.

Sie geht in ihren neuen Pumps über die Wiese, gibt das aber nach einigen Metern auf. Sich mit einer Hand an einer Statue abstützend, zieht sie die Schuhe aus. Komisch... fühlt sich garnicht kalt an, die Statue.

Annika geht ein paar Schritte zurück, um sich das im Ganzen anzusehen. Ein Mann und eine Frau beim Liebesspiel. Er steht leicht breitbeinig auf einem Podest, sie sitzt in seinen Händen, die Beine um seine Hüfte geschlungen, die Arme um seinen Hals. Den Kopf hat sie in den Nacken gelegt, das halblange Haar fliesst über ihren Rücken, und schaut voller Leidenschaft in den Himmel.

Als Annikas Blick wieder nach unten wandert, stellt sie fest, dass man deutlich sehen kann, wie der Schwanz des Mannes in die Frau eindringt, ein Stück des Schafts ist zu sehen. War das eben schon so? Verwundert beschliesst sie, sich das noch eine Weile anzusehen und holt sich einen leeren Liegestuhl her.

Als sie darauf Platz genommen hat, ist von dem Schaft nichts mehr zu sehen, aber der Mann hat seinen Kopf jetzt nach unten geneigt und küsst einen der aufragenden Nippel der Frau. Annika beobachtet, wie sich die Statue ganz langsam, fast unmerklich bewegt. Würde man ein Video machen und im Zeitraffer abspielen, würden die beiden Figuren vögeln.

Wie ist das gemacht? fragt sie sich neugierig und geht los, um sich die anderen Statuen anzusehen. Es gibt alles Mögliche, einzelne Figuren beim Masturbieren, Paare in allen möglichen Stellungen und einige größere Gruppen.

Bei einer masturbierenden Frauenfigur bleibt sie stehen. Naturgemäß eine der weniger zappeligen Statuen. Sie streicht über die Oberfläche, die sich zwar hart anfühlt, aber warm. Was wohl passiert, wenn man am Nippel zupft? Hm... vielleicht länger, wenn alles so langsam abläuft? Sanft nimmt sie einen Nippel zwischen die Finger und zieht ein wenig daran - und wirklich, nach einigen Sekunden beginnt der Nippel, dem Zug ihrer Finger zu folgen. Die Statue dreht den Kopf langsam in ihre Richtung. Ein wenig erschrocken lässt Annika los. Ganz schön aufdringlich, eigentlich, sich einfach so einzumischen... 

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