Als der Italiener seine Haustür aufschloss, staunte Ziva nicht schlecht. Sie war bisher noch nie in Tonys Wohnung gewesen und konnte jetzt nur seinen guten Geschmack bewundern. Der Flur war in einem hellen Gelb gehalten und die ebenfalls hellen Holzmöbel passten perfekt dazu. Staunend betrat die Israelin das weinrote Wohnzimmer, in dessen Mitte ein beiges Sofa seinen Platz hatte. An der Wand hing ein riesiger Plasmafernseher, der alle Blicke auf sich zog. Neugierig inspizierte sie auch die restliche Wohnung, während Tony eine Flasche Wein öffnete und eine Schüssel Chips auf den Wohnzimmertisch stellte. Das Schlafzimmer hatte freundliche orangene Wände, genau wie ihres auch. Ein riesiges Bett aus Aluminium nahm einen großen Teil des Raumes ein, der außerdem noch einen zweiten großen Fernseher und einen Kleiderschrank beinhaltete.
Tonys DVD-Sammlung war aufgeteilt - ein Teil befand sich im Wohnzimmer, doch der wesentlich größere hatte im Schlafzimmer seinen Platz. Eine Tür führte direkt in das angrenzende Badezimmer, das weiße Wände und hellblaue Fließen auf dem Boden besaß. Eine riesige Badewanne und ein kleiner Badezimmerschrank waren neben der Toilette und dem Waschbecken die einzige Einrichtung in dem mittelgroßen Raum. Neugierig spähte sie auch noch in die Küche, die zu ihrer Verwunderung in einem leichten grün gehalten war. Die Schrankfronten waren teils gelb, teils grün und der Kühlschrank war, genau wie das Bett, aus Aluminium. Beeindruckt kehrte Ziva ins Wohnzimmer zurück, wo Tony schon freundlich lächelnd auf sie wartete. Verdammt! Wo hatte dieser Mann bloß gelernt so zu lächeln?
,,Na, gefällt dir meine Wohnung?" ,,Ja, sie ist traumhaft. So einen guten Geschmack hätte ich dir gar nicht zugetraut." Tony tat gespielt beleidigt und zog eine Schnute, was Ziva dazu veranlasste ihm die Zunge rauszustrecken. ,,Armes Baby!", meinte sie neckisch. Tony beendete dieses Spiel, indem er Ziva darum bat, sich auf das Sofa zu setzen.
,,Was gucken wir denn?", fragte sie ihm neugierig, doch Tony dachte gar nicht daran, es ihr zu verraten. Geheimnisvoll legte er die DVD ein, dämmte das Licht und ließ sich neben Ziva auf dem Sofa nieder. Er saß gerade so nah bei ihr, dass er ihre Wärme spüren konnte, aber doch soweit entfernt, dass er nicht aufdringlich wirkte. Schon nach wenigen Minuten wurde Ziva klar, welchen Film sie sich da ansahen : Friedhof der Kuscheltiere. ,,Wenn du dich fürchtest kannst du dich gerne an mich kuscheln!", bat Tony ihr an. ,,Davon träumst du wohl DiNozzo!" Doch Ziva hatte sich getäuscht. Nach kurzer Zeit rückte sie tatsächlich näher zu ihrem italienischen Kollegen.
,,Na Ziva, hast du vielleicht doch ein wenig Angst?" Statt eine Antwort zu geben kuschelte sich die junge Frau ganz nah an ihren Kollegen. Tony legte schützend die Arme um sie und streichelte sanft ihren Rücken. Er bewegte seinen Mund ganz nah zu ihrem Ohr und flüsterte: ,,Hast du immer noch Angst?" Ziva schüttelte de Kopf und kuschelte sich an Tonys Brust. Obwohl sich eine attraktive Frau gerade in einem sexy Abendkleid an seinen Oberkörper schmiegte und Tony sich sicher war, dass sie nicht ablehnen würde, wenn er sie fragen würde, ob sie mir ihm schlafen möchte, hatte er gar nicht das Verlangen danach. Er war einfach glücklich mit der Situation, wie sie gerade war. Er spürte Zivas Herzschlag ganz nahe bei seinem und wünschte sich, dieser Zustand würde nie enden.
Noch vor Ende des Films war Ziva eingeschlafen. ,,Schlaf gut mein kleiner Engel.", flüsterte Tony leise und trug sie in sein Bett. Danach räumte der Italiener das Wohnzimmer auf und putzte sich die Zähne. Nur mit Boxershorts bekleidet betrat er schließlich sein Schlafzimmer und legte sich so vorsichtig wie möglich ins Bett, um Ziva nicht zu wecken. Das misslang ihm aber, denn Ziva schlug die Augen auf und nuschelte ein verschlafenes: ,,Ich liebe dich Tony.", bevor sie wieder einschlief.
Im ersten Moment freute Tony sich wahnsinnig über ihre Worte, bis ihm klar wurde, dass er sie wohl kaum sehr ernst nehmen konnte, da Ziva gar nicht richtig wach gewesen war, als sie sie gesagt hatte. Trotzdem ließ das Verhalten des heutigen Tages durchaus darauf schließen, dass Ziva es ernst gemeint haben könnte. Tony war verwirrt. Zwar hatte sich Ziva für ihn richtig in Schale geworfen und sie hatte ,,Ich liebe dich" zu ihm gesagt, aber konnte es wirklich sein, dass sich die sonst so harte Mossadagentin in ihn, den Frauenhelden und Obermacho, verliebte? Tony beschloss seine Kollegin am nächsten Tag danach zu fragen. Er brauchte einfach die Gewissheit. Sanft drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn und schlief schließlich ein.