Es ist niemals leicht einen Menschen zu begraben oder gar los zu lassen. Für mich war der Friedhof oft ein Ort der Ruhe. Immer wenn ich genervt von meinen Klassenkameraden oder den Mitschülern im Bus war lief ich einmal kurz über den Friedhof und die Welt schien wieder heile zu sein. Zumindest für diesen Augenblick.
Doch an diesem Tage war es als würde die Welt in Schwarz und Grau getränkt sein. Zuerst waren wir verwirrt ob es wirklich die Urne war indem die Asche unserer Mutter aufbewahrt wurde.
Schließlich jedoch setzten wir uns hin. Ich saß mit meiner Familie vorne und konnte einen Blick auf die Urne und die Blumen werfen. Langsam aber sicher konnte ich hören wie der eine oder andere langsam aber ganz langsam anfing zu schluchzen. In mir jedoch regte sich nicht wirklich viel. Es war einfach nur ein komisches Gefühl als würde irgendetwas sich an einen Platz in meinen Körper festnageln und nicht weg gehen. Es ist echt kompliziert zu beschreiben. Ich weiß leider auch nicht welches Lied der Pfarrer , Priester oder wie diese Leute heißen auf der Flöte gespielt hatte.
Wir gingen nach draußen und der Pfarrer fragte meinen Vater ob er die Urne seiner Frau zur Anonymen stelle tragen wollte. Das ließ sich mein Vater auch nicht zweimal sagen und nahm die Urne entgegen. Meine Schwester schien ziemlich niedergeschlagen zu sein , selbstverständlich immerhin ist unsere Mutter von uns gegangen aber irgendwie frage ich mich wieso ich nicht wirklich darauf reagieren konnte. Es ist als würde es mich vollkommen Kalt lassen.
Nun standen wir an der stelle und der Pfarrer streute Blumen oder Rosenblätter in dieses Loch indem später die Urne Platz finden sollte. Nachdem die Blumen hinein gestreut wurden , wurde nun auch die Urne in dieses Loch gebracht. Wir konnten uns jetzt so gesehen das letzte mal verabschieden. Doch irgendwie , ich weiß nicht war es als würde ich schuld fühlen.
Ich erinnere mich noch an etwas wo sie gelebt hat. Ich weiß nicht mehr ganz wann es war. Doch ich werde es euch trotzdem erzählen. Ich bin mir nicht sicher vielleicht war es an einem Geburtstag oder einem Fest da sprach mich meine Mutter an und fragte ob es mir gut gehen würde. Und das ich mich wohl komisch verhalten würde. Ich denke einige von euch wissen was mit Komisch gemeint ist. Ich hatte das geantwortet was wohl jeder mit solchen Problemen Antwortet : "Mir geht es gut ", " Nein alles in Ordnung " Und meine Mutter fragte nicht weiter nach .
Es gibt auch noch etwas anderes von dem ich euch erzählen muss. Ab da war meine Mutter schon etwas länger unter der Erde. Es war früh morgens und eigentlich musste ich zur Schule. Aber momentan war mir nicht nach Schule also beschloss ich zum Friedhof zu laufen und an die Stelle zu gehen wo sie lag .
Ich brach in Tränen aus und fragte sie immer wieder wieso sie mich nicht weiter darauf angesprochen hatte. Wieso hatte sie es nicht ? War sie sich sicher das es mir gut ginge ?
Ich bin mir nicht sicher ob ich deswegen Schuld fühle. Eigentlich ist sie ja nicht durch mich gestorben sondern durch Lungenkrebs. Doch ich konnte nach einiger Zeit einfach nicht sprechen. Gar nicht mehr Sprechen.
Nach einer Zeit bekam ich mit wie mein Vater sagte , das meine Mutter an Mittelschweren Depressionen erkrankt war.
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The Scars of Life
DiversosTRIGGER Warnung : Depression , Ritzen ,Selbstzweifel , Selbsthass , Selbstmordgedanken. Das ist meine Persönliche Geschichte , geht Respektvoll damit um bitte.