01| Veränderungen ✔

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Pov. Melina

Wie jeden Morgen weckte mich mal wieder mein blöder Wecker auf. Wie ich das Ding nur hasse. Der Wecker kann froh sein, dass er in meinem Handy wohnt, sonst hätte ich ihn vermutlich schon mit dem Vorschlaghammer zerstört. Ja gut, vielleicht sollte ich aber wirklich aufstehen. Es war nicht gut am ersten Schultag nach den Ferien zu spät zu kommen.

Also quälte ich mich aus meinem weichen und warmen Bett, nur um das Fenster zu öffnen und die kalte Morgenluft in mein Zimmer zu lassen. Das war eines meiner Morgendlichen Rituale, damit ich überhaupt wach wurde. Manchmal half mir das, aber manchmal auch nicht. Heute war definitiv einer dieser Tage, an denen es nicht viel brachte.

Noch immer müde schlurfte ich in mein Badezimmer. Während ich mich fertig mache, kann ich ja was über mich erzählen.

Hallo, ich bin Melina Dobre, bin 16 Jahre alt und wohne in der Nähe von LA. Ich lebe mit meinen Eltern und meiner kleinen Schwester Lara zusammen. Eigentlich hätte ich noch 4 ältere Brüder, aber die habe ich das letzte Mal gesehen als sie ausgezogen sind. Damals war ich 13. Irgendwie vermisse ich sie, aber naja, kann man auch nichts machen.

Nach einer ausgiebigen Dusche war ich nun endlich etwas wacher, als ich es davor war. Nach dem ich mich angezogen und dezent geschminkt hatte, ging ich nach unten. Hier wurde ich bereits von meinen Eltern und meiner kleinen Schwester Lara begrüßt.

Sie saßen am Küchentisch und aßen Frühstück, mein Vater las nebenbei noch seine morgentliche Zeitung. "Morgen", begrüßte ich sie, setzte mich hin und füllte Müsli in meine Schale. Die Schale war etwas ganz besonderes für mich. Meine kleine Schwester hat sie für mich gemacht als sie 4 war und sie hat damals richtig stolz gelächelt, als ich sie zu meinem Geburtstag ausgepackt habe. Seit dem Frühstücke ich jeden Morgen aus dieser Schale und wehe sie ist noch nicht gespült.

Nach dem Frühstück zogen wir alle unsere Schuhe und Jacken an und gingen mit unseren Taschen zum Auto. Eine weitere Tradition von uns war, dass wir am ersten Schultag nach den Sommerferien immer gebracht wurden. Lara und ich saßen wie immer auf der Rückbank während sich unsere Eltern vorne über irgendwelche politischen Themen stritten.

Mein Vater war so sehr in den Streit vertieft, dass er nicht auf die Straße achtete und so kam es, wie es kommen sollte. Plötzlich sah ich vor uns ein Auto, dass uns entgegenkam. Mein Vater bemerkte es erst zu spät und konnte nicht mehr ausweichen. Das Auto fuhr so in uns rein, dass wir uns mehrmals überschlugen. Ein lauter Knall, ganz viel Geschrei und plötzlich wurde alles wieder still.

"Mom?", fragte ich mit brüchiger Stimme in die Stille. Es gab keine Antwort von ihr. "Lara?", ich sah zu meiner rechten und sah wie meine Schwester noch schwach atmete. Ich öffnete schnell meinen Anschnaller und ihren gleich mit. Während des Überschlagens wurde glücklicherweise meine Tür raus gerissen, also zog ich meine Schwester mit letzter Kraft aus dem Auto und legte sie auf den Rücken. Ich selbst legte mich schwer atment neben sie, dann wurde alles schwarz.

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Das nächste was ich mit bekam, ist, wie ganz weit entfernt geredet wurde. Mein Körper wurde irgendwo drauf gehievt und weg gebracht. Bevor wieder alles schwarz wurde, spürte ich noch eine plötzliche Wärme um mich herum, danach wieder pure Dunkelheit.

Piep....Piep....Piep...

Ertönte es in Regelmäßigen Abständen direkt neben meinem Ohr. Ich versuchte meine Augen zu öffnen. Zuerst ging es nicht, es war einfach nicht genug Kraft in meinen Augenlidern. Nach einigen Versuchen schaffte ich es endlich meine Augenlider zu öffnen. Wo war ich nur?

Um mich herum bauten sich weiße Wände auf. Ein schwaches Husten kam aus meinem Mund. Ein weiterer Blick um mich herum, stoppte bei den Geräten, die neben mir standen. Es dauerte nicht mehr lange und mir fiel alles wieder ein.

Der Unfall, meine Waghalsige Rettungsaktion von Lara... Moment, wo war Lara und wo waren meine Eltern?
Ich drückte auf einen der Knöpfe, von denen ich hoffte, sie würden mir einen Arzt rufen und tatsächlich. Wenige Minuten später stand auch schon eine nett aussehende Ärztin neben meinem Bett.

"Oh, Sie sind wach", bemerkte sie. Da wäre ich jetzt, ohne unfreundlich zu wirken, auch drauf gekommen. "Ja, nennen Sie mich bitte Melina", sagte ich. "Dr Decker", stellte sie sich nun auch vor. "Wo ist meine Familie?", fragte ich neugierig und sie lächelte mich traurig an.

"Melina, es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber keiner deiner Familienmitglieder hat diesen Unfall überlebt"-" WAS?!", schrie ich sie an. Das kann doch nicht sein. Lara hat doch noch schwach geatmet, als ich sie aus dem Auto gezogen habe.

"Ja, tut mir sehr leid. Deine Eltern starben noch am Unfallort. Deine Schwester wurde noch ins Krankenhaus gebracht, verstarb jedoch an inneren Verletzungen." Ich spürte wie riesige Krokodilstränen meine Augen verließen. Mit einem Mal wurde mir alles genommen, was mir im Leben wichtig war.

Die junge Ärztin vor mir stand unsicher im Raum. Sie schritt etwas näher und ich zog sie fest in meine Arme. Diese Umarmung brauchte ich einfach gerade. Egal von wem, sie tat einfach gerade in dem Moment gut.

Als ich spürte, wie Dr. Decker sich aus meiner Umarmung zu lösen versuchte, lockerte ich auch meine Arme und sie zog sich nun ganz zurück. "Danke", schluchzte ich leise und sie nickte. Mehr musste sie nicht tun.

"Ach übrigens, du hast drei Tage geschlafen. Du musst noch zwei Tage hier bleiben, dann ist die Beerdigung und du kommst fürs erste in eine Pflegefamilie", teilte sie mir mit bevor sie aus dem Raum verschwand.

Ich hab drei Tage geschlafen? Ich hob testweise meinen Arm und roch daran. Puh, riecht ja wie der Tot persönlich. Vorsichtig rutschte ich aus meinem Bett und bemerkte, dass ich gar nicht so sehr verletzt war. Ein paar blaue Flecken an Armen und Beinen, aber sonst nichts.

Sofort machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer und bestaunte mein Aussehen. Ich hatte ein dickes ,Lilanes rechtes Auge. Na super. Die Krankenhauskleidung streifte ich mir von dem Körper und stieg in die Dusche.

Die sanften Strahlen des Wassers streiften meine Haut und ich schloss genießend meine Augen. Für einen kurzen Moment vergaß ich alle meine Sorgen. Lange hielt diese Stille jedoch nicht an.

"Melina, bist du da drinnen?", hörte ich die Stimme der Ärztin. Ein Klopfen gegen die Tür ließ mich nun endgültig aus der Entspannung aufwachen. "Ja, ich Dusche" - "Ok, ich wollte nur Bescheid sagen, dass eine Jugenamtmitarbeiterin deine Kleidung vorbei gebracht hat", nachdem sie das gesagt hatte, hörte ich wie eine Tür wieder geschlossen wurde.

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt