Am nächsten Morgen wurde ich so wach, wie ich es mir seit Kapitel eins erträume. Die warmen Sonnenstrahlen, die auf mein Gesicht fielen, ließen mich blinzelnd wach werden.
Eigentlich wollte ich mich strecken, doch es ging nicht. Als ich an mir runter sah, wusste ich auch wieso. Ich lag in den Armen von meinem Mate. Sofort musste ich lächeln. Er schien zu bemerken, dass ich wach war, denn auch er bewegte sich nun.
"Guten Morgen Babe", nuschelte er und sah mich verliebt an. "Morgen" Ich kuschelte mich noch etwas mehr an ihn heran, um ihm einen Kuss auf den Mund zu geben. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie war all der Groll, den ich gegen ihn geschoben hatte, als ich vom Internat abgereist bin, komplett verschwunden.
"Wäre es nicht besser wenn wir aufstehen?", fragte ich ihn und richtete mich schonmal auf. Meine Beine warf ich über die Bettkante und ging dann zu meinem Schrank. Aus meinem Schrank nahm ich ein lilanes Top und eine helle Hotpan.
Bevor ich ins Bad ging, entschied ich mich noch dafür, Juanpa ein wenig zu wecken. So kam es, dass ich mich vor ihn stellte, nach der Bettdecke griff und sie mit einem Ruck von ihm runter zog. Das war aber noch weit nicht das schlimmste was ich tat. Dazu öffnete ich noch alle Fenster in diesem Raum, die man öffnen konnte und ging dann mit meiner Kleidung ins Bad.
Als ich wieder zurück kam, lag Juanpa noch immer in genau der gleichen Position wie vorher auch schon. Das gibt es doch gar nicht. Da musste ich andere Mittel auffahren. Also ging ich in die Küche, in der ich auf Maddie traf, nahm mir eine Schüssel und befüllte sie mit Wasser. Maddie sah mich nur komisch an, dann schien sie zu begreifen und folgte mir kichernd.
Im Zimmer angekommen, entschied ich mich dazu, Pablo noch eine Chance zu geben. "Babe, aufwachen" ein murmeln, mehr bekam ich nicht. Du hast es nicht anders gewollt. Und mit diesen Gedanken kippte ich das Eiskalte Wasser über seinen Körper.
Ein tiefes einatmen und aufspringen seinerseits brachte Maddie und mich so dermaßen zum kichern, dass wir uns gar nicht mehr ein bekamen. "Das.ist nicht. witzig.", motzte Juanpa und betonte dabei jedes Wort einzeln. Wir nahmen ihn aber gar nicht wirklich wahr sondern kicherten einfach munter weiter.
Nach fünf Minuten beruhigten wir uns so langsam wieder. Juanpa war bereits im Bad verschwunden und Maddie und ich sahen und einfach nur mit einem breiten grinsen an. "Er ist süß", sagte sie. "Ich weiß".
"Wer ist süß?", Marcus stand in der Tür von meinem Zimmer. "Niemand, wie läuft es denn mit Mac? Möchtest du vielleicht den anderen erzählen, wie es mit ihr läuft?", ich versuchte verzweifelt Marcus aus meinem Zimmer zu vertreiben. Es brachte nichts. Als Notlösung wollte ich ihn sogar raus schieben, aber er behielt einen festen stand.
Und so kam es, wie es kommen musste. Juanpa kam aus dem Bad und lief direkt in Marcus Arme. "Melina, was ist hier los?", fragte Marcus, man hörte heraus, wie angespannt er war. "Marcus, darf ich vorstellen, mein Mate." Sein Mund war nun weit geöffnet.
Wenn das nicht schon genug war, verschwand er auch, aber nicht so wie man es sich vorstellte. Er löste sich regelrecht in Luft auf. Bitte was? Wie ist das möglich? Was ist da bitte passiert? "Marcus? Marcus das ist nicht witzig?", schrie ich schon fast. Er kam nicht zurück. Was zur Hölle ist hier los?
Ein schriller Schrei direkt neben mir ertönte, es war Maddie. Man sah, wie sich erst wenige kleine Teile von ihr lösten und dann immer und immer mehr. Es war genau so wie bei Marcus gewesen. Innerhalb weniger Sekunden war nun auch sie verschwunden.
Mit Tränen in meinen Augen rannte ich erstmal panisch ins Wohnzimmer.
Dort saß schon ein einigermaßen großer Teil des Rudels. Naja, bis auf Maddie und Marcus fehlten noch Lucas und Ivan. Vielleicht schliefen die beiden ja noch. Also erstmal zu ihrem Zimmer. Die erstaunten Blicke des Rudelteils, die im Wohnzimmer saßen ignorierte ich gekonnt.
Lucas und Ivan lagen tatsächlich noch schlafend in ihrem Bett. Mit Tränen überströhmten Augen, riss ich die Decke weg und warf mich in Lucas' Arme. Ich weinte mir bei ihm die Augen aus als gäbe es kein Ende mehr. "Hey Melina, was ist denn los?" In diesem Moment konnte ich vieles nur nicht reden.
Ich klammerte mich einfach fest, mit der Angst, dass er auch verschwinden würde, aber das könnte er nicht machen. "Geht ins Wohnzimmer, ich will es allen erklären", bekam ich sogar einigermaßen verständlich heraus.
Sie standen sofort auf und zogen sich was lockeres drüber. Danach liefen sie ins Wohnzimmer. Mein Weg ging jedoch vorher nochmal in mein Zimmer und ich holte Juanpa. Ich hätte mir zwar immer gewünscht, dass ich meiner Familie meinen Freund anders vorstellen könnte, aber es wird jetzt nur so gehen. "Komm mit, ich stell dich meiner Familie vor", sagte ich und zog ihn hinter mir her.
Kurz bevor es ins Wohnzimmer ging blieb ich stehen und sagte ihm, er solle hier warten bis ich ihn rufe. Dann trat ich ins Wohnzimmer indem die anderen schon sehnlichst auf meine Ankündigung warteten.
"Also, es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht", sagte ich direkt "Welche wollt ihr zuerst hören?" - "Die Gute", ertönte es einstimmig von allen. "Ok, die Gute Nachricht ist, ich hab meinen Mate gefunden. Ich kannte ihn schon vorher und er wusste auch schon, dass er mein Mate ist. Darf ich vorstellen Juanpa."
Ich deutete auf den Eingang zum Wohnzimmer wo er auch direkt auftauchte. Sofort spürte ich die Anspannung, die von meinen Brüdern ausging. Von Cyrus nicht so sehr wie von den beiden anderen.
"Aber das ist nicht der wirkliche Grund, warum ich diesen Rudel Rat einberufen habe und damit kommen wir direkt zur schlechten Nachricht. Wie ihr schon bemerkt habt, sind Marcus und Maddie nicht hier. Die Sache ist so, vorhin sind die beiden vor unseren Augen verschwunden. Wir haben keine Ahnung warum, wohin, oder ob sie überhaupt noch Leben."
Nach meiner Erzählung sahen die anderen direkt traurig aus. Mac, die wahrscheinlich hier bei Marcus geschlafen hatte, weinte und Darius war auch den Tränen nahe, immerhin waren es Freundin und Bruder von ihm, die einfach so weg waren.
"Und jetzt? Was sollen wir jetzt machen?", fragte Darius panisch. "Ich weiß es nicht."
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Dangerous Love
خارق للطبيعةMelina ist ein ganz normales Mädchen. Na ja, sie war es. Bis zu dem Tag, der ihr Leben veränderte. Ihre Eltern starben bei einem Autounfall. Sie war die einzige Insassin des Autos, die überlebte. Dieses Erlebnis verkraftete sie nicht. Die leblosen K...