43| Plan B ✔

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Pov. Melina

Plötzlich wurde die Tür mit einem lauten Knall geöffnet. Juanpa und ich fuhren auseinander. Unser Blick lag auf der Tür und auf den Personen, die das Zimmer betraten.

"Melina, warum betrügst du mich?", lächelte Dylan teuflisch. Aden hinter ihm hatte eher einen entschuldigenden Blick aufgesetzt. Was zur Hölle passierte hier gerade? Warum bekamen die anderen nichts davon mit?

"Was willst du noch hier? Du hast verloren, siehst du das nicht", fragte ich ihn mehr als nur genervt. Er lachte. Was war daran so witzig?
"Ich habe noch lange nicht verloren. Das besondere bei mir ist, ich habe immer einen Plan B." "Und der wäre?", Juanpa und ich sahen ihn erwartend an.

"Erinnerst du dich noch an die Spritze, die ich dir vor drei Wochen verabreicht hatte? Sagen wir es mal so, darin war nicht nur das Vergesslichkeitsserum", er grinste Siegessicher und führte seine Hand zu einem Apparat in seiner Hosentasche. Er nahm es und schaltete es an.

"Und was willst du-", bevor ich meine Frage Zuende stellen konnte, wurde meine Sicht für einen kurzen Moment schwarz. Als ich wieder etwas sehen konnte, versuchte ich zu reden, doch kein einziger Ton verließ meinen Mund. Ich wollte mich bewegen, es klappte auch nicht.

Außerdem versuchte ich meinen Gesichtsausdruck etwas zu entspannen, auch das funktionierte nicht. Was war auf einmal los mit mir? Vor mir sah ich alles was passierte, aber ich konnte es nicht beeinflussen. Es war wie in einem Kino.

Dylan tippte auf dem Gerät in seiner Hand herum und mein Körper drehte sich zu Juanpa. "Melina, was wird das?", fragte er panisch. Im nächsten Moment lächelte ich böse, nahm seine Hand und keine Sekunde später hatte ich ihn bereits über meine Schulter geworfen und er lag am Boden.

Nein, das wollte ich nicht. Bitte Schatz, steh wieder auf. Er bewegte sich nicht. Scheiße, was habe ich nur getan. Jetzt spürte ich etwas kaltes langsam meine Wange hinunter laufen. Meine Hand ging wie Automatisch zu diesem Punkt und wischte die Tränen weg.

"Aden, wir gehen", sagte Dylan bestimmerisch Aden folgte ihm, neben ihm ging ich, mein Körper bewegte sich noch immer wie von selber. Irgendwie musste ich das doch abstellen können. Anstatt sich irgendwie unbemerkt rauszuschleichen, gingen wir sogar extra noch ins Wohnzimmer.

Als meine Familie uns sahen, standen sie zwei Sekunden später Kampfbereit vor uns. Ich konnte die Gedanken von diesem etwas in mir hören. Ihr Opfer könntet uns nie besiegen, ihr seid einfach zu schwach. Diese Gedanken machten mir Angst.

Im nächsten Moment hörte ich meine Stimme erneut. "Ich will euch nie wieder sehen. Sucht mich nicht, kontaktiert mich nicht, verschwindet einfach aus meinem Leben", sagte ich kalt und drehte mich zum gehen um. Eigentlich wollte ich mich wieder umdrehen auf sie zu rennen und sie nie wieder los lassen, aber es ging nicht, ich hatte keine Kontrolle mehr darüber, was mein Körper tat.

Gemeinsam mit Dylan und Aden, der noch immer unsicher bei dem ganzen wirkte, verließ ich die Villa damit rechnend, dass ich sie wahrscheinlich nie wieder betreten würde. Wir gingen auf den Waldrand zu, wahrscheinlich um von dort aus verschwinden zu können.

Kurz bevor wir den Waldrand erreichten, hörte ich hinter uns eine Stimme meinen Namen rufen. Dylan blieb stehen und drehte sich um, ich drehte mich auch um. Eigentlich wäre das nicht nötig gewesen, ich wusste wem diese Stimme gehörte.

"Melina, bitte, du darfst nicht mit ihm gehen", flehte Pablo mit Tränen in den Augen. Wie gerne ich ihn jetzt in meinen Armen haben wollte, aber wie schon oft genug erwähnt, bewegte sich mein Körper keinen Zentimeter.

"Warum kannst du nicht einfach aufgeben? Dann wäre alles besser, aber nein, du willst es auf die Schmerzhafte Art erfahren", lachte Dylan und trat ihm in den Bauch. In Gedanken kniff ich meine Augen zusammen. Das musste weh getan haben.

Nun lag Juanpa am Boden, aber Dylan schien das gar nicht zu interessieren. Er trat weiter und weiter in die verschiedensten Körperstellen. Aden und ich standen Tatenlos daneben. Als Dylan endlich mal stoppte konnte man am ganzen Körper von Pablo Blutergüsse sehen. Seine Augen waren beide dunkelblau, am Kopf hatte er eine fette Platzwunde und seine Nase blutete stark. Sie sah aus als wäre sie gebrochen.

"Melina, machst du den Rest?", fragte der Schläger vor mir mit einem gemeinen Grinsen. Mein Körper setzte sich in Bewegung und blieb genau vor Juanpa stehen. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie meine Freunde und Familie uns aus ca.20 Meter Entfernung beobachteten.

Ich bückte mich zu Pablo runter und sah in seine Augen. Sie sahen mich bedrückt und ängstlich an. Wir beide wussten in diesem Moment noch nicht wirklich, wie das hier enden würde, keiner wusste das so wirklich.

Nun stellt ich mich wieder richtig hin und hob mein Bein an. Ich schloss meine Augen, konzentrierte mich fest darauf, dass ich das nicht tun könnte. Bevor ich jedoch zutrat, öffnete ich noch ein letztes Mal meine Augen. Noch ein letztes Mal wollte ich in seine Augen sehen, diese Wärme spüren, die ständig über mich kommt, wenn ich bei ihm bin. Das kann ich nicht zu lassen.

Es machte klick in meinem Kopf und ich trat....

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt