19| Die Prophezeiung ✔

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Ja, jetzt hieß es warten. Die Mädchen verließen mich nach unserem Gespräch und ich überlegte, wie es möglich war, dass Pablo mein Mate sein könnte. Sowas gab es noch nie und es sollte eigentlich auch nicht möglich sein.

Plötzlich klopfte es an meinem Fenster. Hä? Ich sah dort hin und bemerkte Juanpa, der dort stand. War ich wirklich so lange in Gedanken versunken? Es klopfte noch einmal. "Ist ja gut", stöhnte ich genervt. Wie dieser Junge mich aufregt.

Ich öffnete das Fenster und ließ ihn rein. "Ich warte", meinte ich scharf, dabei sollte es nichtmal so klingen. "Was möchtest du wissen?" - "Ok, also zuerst. Bist du mein Mate? Wie hast du mich gefunden und was bist du?", ballerte ich direkt meine wichtigsten Fragen heraus.

"Ok, ich fange mal von vorne an. Früher, so um die 1917er Jahre war ich noch ganz normal. Es war mein Geburtstag um ehrlich zu sein. Wie jeder Junge musste ich zu der Zeit in den Krieg. Erst in die Ausbildung und danach direkt an die Front. Während der Trainingszeit lernte ich Twan kennen und wir wurden Freunde. Wir wurden sogar zusammen an der Front positioniert. Eines Tages wurde ich tödlich angeschossen. Twan war gerade in der Nähe und er verwandelte mich. Vorher wusste ich nichts davon" - "Wovon?", fragte ich verwirrt.

"Ich wusste nicht davon, dass er ein Vampir ist und so wurde ich auch zu einem. Nach dem Krieg verfiel ich in eine Schlimme Phase. Ich reiste mit Twan durch die Länder und tötete Menschen. Irgendwann um die 1980er trafen wir dann auf Rudy. Mit ihm gemeinsam wurden wir das beste Vampir Team. So gegen Ende von 2017 bekam ich eine Art downphase. Ich dachte ich würde nie meine Mate finden. Aus Sicherheitsgründen ließen wir uns einweisen und eines Tages hab ich dich in der Mensa gesehen. Vorher hat sich nie jemand getraut mit uns zu reden und da wusste ich, du musst meine Mate sein", beendete er seine Erzählung.

"Das ist zwar schön und gut, aber wie hast du mich gefunden?", fragte ich nochmal nach. "Es war einfach ein Gefühl, dass du hier bist. Auf deiner Geburtstagsfeier sah ich dich dann wieder und wollte dich unbedingt bei mir haben. Ich sah die Möglichkeit, dass eure Tür offen war als Chance und bin dort dann rein. Nachdem du eingeschlafen warst habe ich dir den Zettel hingelegt und bin weg gegangen."

"Ok, aber ist es nicht unmöglich, dass ein Wolf einen Vampir als Mate bekommt?", fragte ich jetzt vollkommen verwirrt.

Kurz nachdem ich diesen Satz aussprach, wurde das Zimmer wieder grausam hell. Aus dem Licht kam wieder die weiße Wölfin. Man sah es Pablo an, dass er ziemlich verblüfft davon war. Verständlich, er hatte das ja vorher auch noch nicht gesehen. Als der Wolf sich dann in Luna verwandelte, war er komplett verwirrt.

Wie auf Knopfdruck fingen Luna und ich an zu kichern. "Alles gut Juanpa", sagte ich beruhigend und half ihm sich auf mein Bett zu setzen. "Das ist Luna, die Göttin des Mondes", erklärte ich dem Jungen, der noch immer nicht in der Lage war irgendwas zu machen.

"Schön, dass ihr euch gefunden habt, kommen wir direkt zum Grund meines Besuchs", lächelte Luna, wurde jedoch zum Ende hin ernster. Juanpa und ich sahen sie erwartend an.

"Melina, du hattest Recht, als du sagtest, dass es so eine Verbindung zwischen Wolf und Vampir noch nicht gegeben hat. Es ist was ganz besonderes, zu dem es eine Prophezeiung gibt. Deine Brüder haben dir bestimmt schonmal von dem Wolf der dunklen Seite erzählt, oder?" Ich nickte, aber was hatte das eine mit dem anderen zu tun?

"Die Prophezeiung lautet:

Irgendwann, im Laufe, der Zeit wird es passieren, dass sich ein Wolf und ein Vampir als Mate ansehen. Es wird eine Dunkelheit übers Land fallen und sie sind die einzigen, die diese beenden können, mit einem Kampf gegen den Wolf der Dunkelheit."

Wir sahen uns tief in die Augen und wussten beide nicht was wir sagen sollten. Jedoch fand ich meine Stimme schnell wieder. "Bist du sicher, dass es ausgerechnet wir sind?", Luna nickte nur, mehr tat sie einfach nicht.

"Wir können doch nicht zu zweit gegen den Wolf der Dunkelheit ankommen?", meldete sich nun auch mein Mate zu worte. "Es wird einen Weg geben. Was ich fast vergessen hätte, bei dem Kampf gibt es einen Verräter in euren Reihen."

Plötzlich ging meine Zimmertür auf und mein Blick fuhr dorthin. Als ich wieder zu dem Ort sah, wo vor wenigen Sekunden noch Luna stand, war sie weg und das Licht war erloschen. Jedoch hatten wir jetzt gerade ganz andere Probleme...

Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt