Pov. Melina
"Wo bleiben die denn? Eigentlich müssten sie doch schon längst wieder da sein", fragte ich ungeduldig und lief vor den Zelten hin und her. Lia und Darius waren mittlerweile schon seit ungefähr einer Stunde weg. Was ist wenn ihnen etwas passiert ist?
"Hey Melina, es wird alles wieder gut, versprochen", ich spürte eine warme Hand auf meiner Schulter und sah in die Augen von Cyrus. Sie musterten mich besorgt, aber ganz tief drinnen, konnte ich sogar Angst erkennen. Er hatte Angst davor, der nächste zu sein.
Ein plötzliches lautes geknurre ließ uns aufschrecken. Es schien von überall zu kommen, aber irgendwie nur von vor und hinter uns. Das Knurren wurde immer lauter und ich hatte das Gefühl es drehte sich um uns. Aus Angst davor Cyrus zu verlieren Umschlag ich ihn mit meinen Armen, so fest, dass er es nicht alleine hätte lösen können.
Luna, Lele und leider auch Juanpa standen bereits allamiert bei uns und waren sogar kampfbereit. Keine Sekunde zu spät, wie sich herausstellte.
Plötzlich hörte man leichtes geraschel, der Blätter und im nächsten Moment sprangen zwei große Wölfe aus dem Unterholz. Der eine landete genau vor unseren Füßen, der andere hinter uns. Wir stellten uns in einen Kreis. Falls die beiden Wölfe angreifen würden, verwandelten wir uns in Wölfe, also Cyrus, Luna und ich.
Juanpa und Lele waren im ersten Moment ziemlich geschockt über unsere Wolfsgestalt, aber dann wandten sie sich wieder den Angreifern zu. Diese hatte sich jedoch wieder zurück verwandelt. Hä? Was geht denn jetzt hier ab? Wir verwandelten uns auch wieder zurück. Waren aber trotzdem bereit anzugreifen.
Vor uns standen eine Frau und ein Mann. In den Augen beider war die Freude wie an die Wand geschrieben. Was zur Hölle? "Melina? Cyrus? Seid ihr das?", fragte die Frau. Woher kannte sie unsere Namen? Cyrus sah auch nicht wirklich aus als wüsste er viel mehr als ich.
"Wir haben sie gefunden Schatz, endlich", sagte die Frau ohne das wir eine Antwort geben mussten. Sie kamen auf uns zu, aber mehr auf Cyrus und mich. Für die anderen drei schienen sie sich gar nicht zu interessieren. Die einzige, die anscheinend wusste, was hier passierte, war Luna. Sie grinste breit vor sich hin und beobachtete das Spektakel grinsend.
"Sieh dir nur an, wie groß sie schon geworden sind", lächelte der Mann nun auch. Was zur Hölle ist hier los. "Könnten Sie uns vielleicht mal sagen, was Sie von uns wollen?", meldete sich Juanpa zu Wort. "Halt doch die Klappe, ich will das sehen", ermahnte ihn Luna und schlug leicht gegen seinen Arm.
Die beiden Personen vor uns, ließen sich davon nicht beirren und lächelten uns noch immer an. "Melina, Cyrus, es kommt jetzt vielleicht etwas plötzlich, aber wir sind eure Eltern", sagte die Frau. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie glaubte ich ihr das auch. Die beiden waren so froh, als sie uns vorhin gesehen haben.
"Das ist nicht möglich", flüsterte Cyrus. "Doch, kommt am besten erstmal mit, dann erklären wir euch das", sagte mein Vater. "Nein, das kann nicht sein. Unsere Eltern sind in einem Autounfall gestorben. Melina war dabei", jetzt musste ich Cyrus ausnahmsweise recht geben.
Die Frau, die anscheinend meine Mutter war, atmete erschrocken auf, fasste sich aber schnell wieder. "Lasst es uns erklären, aber hier können wir nicht reden, man weiß nie, wer zuhört", sagte sie und schon zog sie mich und Cyrus hinter sich her, die anderen drei liefen einfach so hinter uns her. Jetzt bin ich mal gespannt, was die beiden uns erzählen würden. Später könnte ich ja noch immer entscheiden, ob ich ihnen glaube oder nicht.
Nach wenigen Minuten kamen wir an einer kleinen Hütte im Wald an. Die beiden hielten uns die Tür auf und wir gingen rein, vertrauten den beiden voll und ganz. "Also erstmal, wo sind die anderen drei? Marcus, Lucas und Darius, ihr wohnt doch eigentlich mit ihnen zusammen oder nicht?"
"Also.. Ähm.. Es könnte sein, dass der Wolf der Dunkelheit sie bei sich hat", lachte ich schüchtern. Sie sah geschockt zu mir, lächelte dann jedoch aufmunternd. "Das muss echt hart für dich sein. Möchtest du vielleicht mit mir darüber reden?", fragte die Frau. "Nicht vom Thema ablenken", mahnte Lele.
Sie nickte verstehend und mein angeblicher Vater begann zu erzählen. "Damals gab es viele gefahren, wenn man als Wolf lebte. Zu der Zeit eurer Geburt hatten wir das Gefühl, ihr seid bei uns nicht wirklich sicher, also haben wir euch, immer nach eurer Geburt zu eurer Tante Veronica gebracht. Sie hat das Wolfsgen nicht in sich, weshalb sie ein ganz normales Leben führen konnte. Wir hielten sie für die beste Person, die euch hätte aufziehen können und wir lagen richtig. Ihr seid großartige Kinder geworden, wir haben jedes Jahr Fotos von euch bekommen", er machte eine kurze Pause.
"Als du fünf warst, wurde unser damaliges Rudel vom Wolf der Dunkelheit und seinen Leuten angegriffen. Erst sah es für unser Rudel gar nicht so schlecht aus, dann rief der Wolf der Dunkelheit Verstärkung. Die Verstärkung tötete das gesamte Rudel bis auf uns. Seit dem Leben wir eher zurückgezogen und trotzdem noch in der Nähe des geheimen Verstecks von dem Wolf der Dunkelheit. Vor ungefähr zwei Jahren hörten die Bilder auf, wir konnten uns nie wirklich erklären warum, aber zu euch konnten wir nicht, wir würden euch wahrscheinlich in Gefahr bringen", beendete meine Mutter die Erzählung. Es bestand kein Zweifel mehr, dass die beiden unsere Eltern waren.
"Also, zu James und Veronika, kann ich sagen was passiert ist", meine Mutter sah mich überrascht an und ich erzählte ihr die gesamte Geschichte, ab dem Unfall, natürlich ließ ich den Teil mit Ray außen vor. Bei manchen Stellen zuckte sie erschrocken zusammen, bei anderen lächelte sie einfach nur wie eine verrückte. Naja, Mütter eben.
Bei dem erzählen der Geschichte wurde mir außerdem auch noch klar, was das für ein hin und her zwischen Juanpa und mir gab. Ich wollte kein hin und her mehr, einfach nur eine normale Beziehung. So normal wie sie zwischen einem Vampir und einem Wolf sein könnte. Vielleicht sollte ich ihm verzeihen, wir haben eh schon genug Stress in der letzten Zeit, da brauch ich nicht auch noch Beziehungsstreitigkeiten.
"Juanpa? Können wir kurz draußen reden?", fragte ich ihn, nachdem ich Zuende erzählt hatte. Er stimmte mir zu und folgte mir in den Flur des wirklich kleinen Holzhauses.
"Es war dumm von mir mich so zu verhalten. Das mit Lele ist schon lange vorbei und eigentlich weiß ich ja, dass du nur mich liebst. Das letztens war vermutlich nur der Schock", ich sah nach unten und wurde knallrot. Eigentlich rechnete ich erstmal mit Ruhe, also zuckte ich, als Juanpa auf einmal wieder das Wort ergriff.
"Es war meine Schuld. Ich hätte das nicht machen dürfen nur um dich zu vergessen, denn das kann ich nicht", er nahm meine Hände in seine großen und sah mir tief in meine Augen "Ich kann dich nicht vergessen, weil ich dich Liebe." Nach diesen Worten legten sich seine Lippen auf meine und ich erwiderte den Kuss. Es war so schön, wie schon lange nicht mehr. Der Kuss war so intensiv, aber auch voller Liebe, einfach nur Wow.
"Melina, ich will ja nicht stören, aber eure Eltern und Cyrus haben sich gerade aufgelöst"
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Dangerous Love
ParanormalMelina ist ein ganz normales Mädchen. Na ja, sie war es. Bis zu dem Tag, der ihr Leben veränderte. Ihre Eltern starben bei einem Autounfall. Sie war die einzige Insassin des Autos, die überlebte. Dieses Erlebnis verkraftete sie nicht. Die leblosen K...