Als Remus neben dem Fuchsbau apparierte, war es, als würde er aus einer Art Koma erwachen. Gierig nahm er all die Eindrücke auf, die in diesem Moment auf ihn einströmten. Die kalte Luft, die ihm über die Haut fuhr, der Geruch von feuchtem Gras und das Zwitschern der ersten Vögel, die den nahenden Frühling ankündigten. Es war einfach unbeschreiblich schön. Ein so intensives Gefühl von Freiheit hatte er noch nie verspürt. Einige Augenblicke blieb er so mit geschlossenen Augen stehen, während Kingsley schon vorging. Dann wurde die Tür des Fuchsbaus aufgerissen und Molly erschien. Ohne Umschweife kam sie auf Remus zu und umarmte ihn.
„Remus, endlich. Wir sind so froh, dass sie dich haben gehen lassen. Bist du halbwegs wohlauf?", fragte sie, während auch Arthur zu ihm eilte, ihn erleichtert begrüßte und ihm auf die Schulter klopfte.
„Es geht einigermaßen.", antwortete Remus.
„Komm erst mal rein. Ich hab dir eine ordentliche Mahlzeit gemacht. Du bist ja völlig abgemagert.", meinte Molly.
Alles in ihm drängte danach, sofort Rachel aufzusuchen, doch er wusste, dass die Weasleys sein Bestes wollten und er war zugegebenermaßen halb verhungert. Also betraten sie den Fuchsbau und gingen in die Küche, wo Arthur ihm einen Stuhl anbot und Molly gleich damit begann, eine riesige Portion Rinderbraten mit Kartoffeln und Rosenkohl auf einen Teller zu laden. Kingsley und Arthur setzten sich ebenfalls an den Tisch und bekamen auch jeder einen Teller vorgesetzt. Bei dem Geruch lief Remus das Wasser im Mund zusammen und er langte ordentlich zu. Während dessen fragte Arthur:
„Kingsley, wie um alles in der Welt hast du das geschafft? Dein Patronus hat uns völlig überrascht. Wir hätten niemals damit gerechnet, dass sie ihn so schnell freisprechen."
Remus schluckte seinen Bissen hinunter und nickte.
„Das würde mich auch brennend interessieren."
Kingsley sah die beiden erstaunlicher Weise ziemlich ernst an.
„Das ist eine sehr gute Frage Arthur. Ich habe damit nämlich nichts zu tun und bin genauso überrascht, wie ihr es seid. Erst gestern war ich bei der Ministerin, um erneut mit ihr über diese Sache zu reden und sie hat mir, nicht zum ersten Mal, eine völlig eindeutige und klare Absage erteilt. Ich muss leider sagen, dass meine Versuche, Remus aus Askaban zu holen, immer wieder schon im Keim erstickt wurden und ich langsam kaum noch daran geglaubt habe, ihn frei zu bekommen. Und vor einer Stunde dann, ließ mich Ratherford in ihr Büro zitieren und gab mir die Entlassungspapiere für Remus, inklusive einer schriftlichen Begnadigung. Wie es zu diesem plötzlichen Sinneswandel kam, ist mir absolut unerklärlich."
„Spielt es denn eine Rolle wie es dazu kam?", fragte Molly. „Er ist frei, dass ist doch das Wichtigste. Und er braucht sich nicht mehr zu verstecken."
Arthur nickte.
„Ja Liebling, da hast du Recht."
Aber auch Remus fand die ganze Sache genauso mysteriös wie Kingsley.
„Du hast wirklich keine Ahnung, wie es dazu kam?", wollte er von seinem Freund wissen.
„Nein Remus, nicht die leiseste. Ich kann nur vermuten, dass noch eine weitere Person mit der Ministerin über deine Entlassung gesprochen haben muss. Eine, die weitaus mehr Einfluss auf sie hat, als ich."
„Aber wer sollte das sein?", fragte Arthur.
„Das weiß ich nicht.", entgegnete Kingsley. „Und ich bin mir nicht sicher, ob wir uns darüber, trotz all der Freude, nicht ein wenig Sorgen machen sollten."
„So ein Unsinn!", fuhr Molly auf. „Warum sollte man sich Sorgen machen, wenn sich herausstellt, dass es da draußen jemanden gibt, der Remus wohlgesonnen ist?"
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Versteckt
FanfictionDer Krieg gegen Voldemort ist seit zwei Jahren vorbei. Remus hat überlebt und versucht sich, so gut es geht, über Wasser zu halten. Noch immer hat er es schwer, nur weil er ein Werwolf ist. Doch dann erscheint ein neuer Erlaß des Ministeriums, der s...