Überraschungen

178 5 2
                                    

Am späten Nachmittag saßen sie im Wohnzimmer der Weasleys, vor dem prasselnden Feuer im Kamin. Arthur, der eben erst von der Arbeit heim gekommen war, hatte es sich in einem urigen Ohrensessel bequem gemacht und schnarchte leise vor sich hin. Rachel saß mit Remus auf dem Sofa. Er hatte seinen Arm um sie gelegt und sie lehnte sich halb dösend an ihn.

„Nicht genug geschlafen letzte Nacht?", wollte er wissen.

„Nein, letzte Nacht nicht und die Nächte davor auch nicht.", murmelte sie. „Aber das macht nichts. Ich glaube, ich gehe heute einfach schon direkt nach dem Abendessen ins Bett. Falls ich es bis dahin schaffe."

Zärtlich küsste er ihr Haar.

„Das klingt nach einer guten Idee. Ich hätte da auch noch ein wenig nachzuholen."

Die Tür ging auf und herein kam Kingsley Shacklebolt.

„Hallo zusammen.", sagte er und ließ sich in den letzten freien Sessel sinken.

„Kingsley, schön dich zu sehen.", antwortete Remus.

Auch Rachel und Arthur, der bei Kingsleys Eintreten aufgewacht war, begrüßten den großen, dunkelhäutigen Mann.

„Wie geht es dir Remus? Du siehst schon viel besser aus als gestern.", meinte Kingsley.

„Ja, es geht mir schon wieder ganz gut. Ein paar ordentliche Mahlzeiten können wahre Wunder wirken.", lächelte er. "Gibt es Neuigkeiten aus dem Ministerium?"

Remus brannte darauf mehr über seinen namenlosen Gönner zu erfahren, doch Kingsley schüttelte den Kopf.

„Nein. Ratherford ist in dieser Angelegenheit noch sturer als sonst. Und ich sage es nicht gerne, aber sie scheint vor dem Unbekannten, der dir zur Freiheit verholfen hat, mehr als nur Respekt zu haben. Das macht mir ernsthafte Sorgen."

„Ja, mir auch.", entgegnete Remus.

Auch Rachel war wieder hellwach.

„Aber wer um alles in der Welt sollte so viel Einfluss auf eure Ministerin haben, dass sie so vor ihm kuscht? Ich meine, nicht das ich ihm in diesem Fall böse bin, aber das ist schon beängstigend."

„Ja, ich gebe dir vollkommen recht.", antwortete Kingsley. „Ich werde auf jeden Fall an der Sache dran bleiben. Nicht das uns da noch eine böse Überraschung erwartet."

Dann sah er Remus an.

„Hast du dir schon überlegt, was du nun machen wirst? Ich meine, du bist wieder frei und musst dich nicht länger verstecken. Soweit ich weiß, steht deine alte Wohnung noch leer."

Remus blickte Rachel an, die lächelte und er antwortete:

„Ich denke, ich brauche die Wohnung nicht mehr. Ich habe ein neues Zuhause gefunden."

Aus ihrem Lächeln wurde ein Strahlen und sie griff nach seiner Hand.

Kingsley nickte.

„Ich dachte mir schon so etwas. Ich werde veranlassen, dass deine Habseligkeiten zusammengepackt und zu euch gebracht werden."

Überrascht sah Remus ihn an.

"Sie sind noch da?"

Er hatte fest damit gerechnet, dass man sie längst verhökert hatte, auch wenn natürlich nichts Wertvolles darunter war. Aber seine Bücher waren zumindest für ihn von großem Wert.

"Ja, ich hab dem Besitzer des Zimmers strickt untersagt etwas anzurühren, solange er keinen Nachmieter hat. Und bisher hat sich niemand für das Zimmer gemeldet."

VerstecktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt