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(Sicht Lucy)

Es war Luan. ,,Ich habe nicht gelogen, als ich zu dir sagte, dass ich dich liebe. Ich liebe dich auch jetzt noch, aber wir wissen, dass das in dieser Situation irrelevant ist. Ich will dich nicht töten, aber ich werde es müssen, wenn du dich mir nicht unterwirfst und du nicht für mich arbeiten willst." Ich schüttelte den Kopf und beobachtete Luan aufmerksam, wie er eine Spritze aus seiner Tasche holte. ,,Das kann und will ich nicht. Wenn ich in den nächsten 24 Stunden mich nicht bei meiner Dienststelle melde, werden sie nach mir suchen." Ich klang unsicherer als gedacht. ,,Das würde dann an deinem Tod auch nichts ändern, Luisa. Ich bitte dich, schließ dich uns an. Ich könnte nicht ohne dich Leben. Dir wird es gut ergehen. Egal was du willst du wirst es bekommen!" Luans Verzweiflung war deutlich und die aufsteigenden Tränen in seinen Augen bestätigten diese Annahme. ,,Ich will Gerechtigkeit für all diese ermordeten Kinder. Für ihre Angehörigen. Für Tracy. Für die kürzlich verstorbene Lola Brooks. Und für alle anderen Menschen, die wegen diesem Spiel leiden." Er sah mir in die Augen und schien über meine Antwort entsetzt zu sein. 

,,Lola? Du...woher weißt du..." Ich grinste, sie war seine Schwachstelle. ,,Lola Brooks. Sie hat auch an dem Spiel teilgenommen, aber das weißt du am besten. DU hast ihre Eltern, ihre Zieheltern und ihren Freund getötet. DU hast sie zu einem Monster gemacht. DU hast sie getötet. DU bist schuld, dass meine Nichte jetzt im Grab liegt. Deswegen wollte ich mich höchstpersönlich um diese Organisation kümmern. Ich habe mir geschworen den Verantwortlichen hinter Gitter zu bringen." Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und senkte seinen Blick. ,,Ich wollte sie nicht töten, dass musst du mir glauben. Ich habe sie geliebt, genauso wie ich dich liebe. Deswegen will ich dich auch nicht töten müssen. Ich will mit dir zusammen sein." Er klang sehr ehrlich, was mich überraschte und auf eine seltsame Art berührte, aber denn noch konnte er mich nicht manipulieren. ,,Luan, ich liebe dich nicht und ich kann dir deine Straftaten nicht durchgehen lassen. Ich bin eine Beamtin geworden, um Menschen zu schützen. Stell dich der Polizei. Mach das es aufhört."

Die Stimmung war drückend, aber auch schwirrte die Gefahr zu Sterben in der Luft umher, und ich hoffte darauf ihn überzeugen zu können, was sich als äußerst schwierig gestaltete. ,,Außerdem, woher willst du wissen, dass ich nicht vergeben und oder Homosexuell bin? Du kennst mich nicht und für mich bist du nur ein kranker Psychopath!" Den letzten Satz schrie ich ihm angewidert ins Gesicht und brachte ihn somit aus der Fassung. ,,Du wirst mich lieben!" Flüsterte er in mein Ohr, als er bereit war zu gehen und nochmal zu mir ging. Er setzte die tote Tracy auf den Stuhl und verließ anschließend wutentbrannt den Raum. ,,Du ekelhafter Perversling! Du Bastard! Ich werde dein elendes Leben beenden." Schrie ich ihm nach ohne den Blick von Tracys Leiche zu nehmen, welche wie ein nasser Sack auf dem Stuhl herunter hing, während das Blut Tröpfchenweise auf den Boden lief. ,,Du wirst sterben, Luan! DU WIRST STERBEN!" Schrie ich weiterhin, während ich versuchte mich aus meinen Fesseln zu befreien und zu meinem Glück befanden sich keine Kameras in diesem Raum, was mir den Job hier erleichterte.

Die dünnen Ledergurte rieben schmerzhaft an meinen Handgelenken, sodass diese zu bluten begannen, und kaum hatte ich dies bemerkt, sah ich ein, dass es keinen Sinn machte weiterhin daran zu zerren. Ich beugte mich mit meinem Kopf zu meiner rechten Hand und biss in den Riemen. Voller Wut versuchte ich den Gurt Stück für Stück abzubeißen, was nur langsam voranging, aber wenigstens funktionierte es und schenkte mir Hoffnung. Ich wusste nicht wie lange es gedauert hatte, bis ich endlich den Gurt zur Hälfte durchgebissen hatte. Ich sammelte nochmals all meine Kraft und zog mit Kraft meinen Arm an mich, dies wiederholte ich mehrmals. Mit einmal gab das Material nach und meine Hand flog mit hoher Geschwindigkeit in mein Gesicht. ,,AUTSCH!" Ich stöhnte laut auf, als ich mir vorsichtig die Nase rieb und betete zu Gott, dass ich sie mir nicht gebrochen hatte. Mit der freien Hand befreite ich auch meine andere Hand, anschließend meine Körper und letztlich auch meine Füße. Vorsichtig stand ich auf und lief zur Tür ,,Ich verspreche dir, Tracy, dass er dafür büßen wird!"  Meinte ich zu meinem Gerechtigkeitssinn, ehe ich diesen Ort der Schande verließ. 

Die High Heels zog ich aus, damit ich niemanden auf mich Aufmerksam machte, und schlich voller Adrenalin die Treppen runter. Erstaunt darüber, dass keine Wachen positioniert wurden lief ich immer schneller bis ich nach wenigen Minuten unten angekommen war. Ich rüttelte an der Tür, jedoch öffnete sie sich nicht, also sah ich mich nach einer weiteren Fluchtmöglichkeit um. Barfuß tappte ich  zurück in den ersten Stock und stemmte mich gegen die anderen zwei Türen, welche jedoch geschlossen blieben. Schweratmend rannte ich zurück nach unten und suchte nach weiteren Türen. Der Putz der Wände hing an meinem Kleid, meine Füße schmerzten, da ich mir ständig Steine eintrat,  und so langsam überkam mich das Gefühl, dass ich hier zunächst nicht entkommen konnte. ,,Irgendwo müssen diese Arschlöcher noch eine Tür haben, sonst wären sie auch noch im Gebäude!" Keuchte ich atemlos, während ich ein weiteres Mal versuchte die Haupt-Tür zu öffnen, aber es war aussichtslos. Es gab kein Entkommen. Ich tastete die Wand ab, um vielleicht einen versteckten Schalter oder ähnliches zu finden und wurde zu meinem Unglück nicht fündig. ,,Na? Suchst du was?" Ich zuckte zusammen und presste meinen Rücken gegen die Tür, als ich hörte wie Luan näher kam ,,Lass mich hier raus!" 

Zornig stürmte ich auf den grinsenden Wichser zu, der meinen Angriff abwehrte. Ich landete hart auf den Boden des Ganges und sofort spürte ich seinen Körper auf den Meinen. ,,Du kannst nicht gewinnen, wenn du blind drauf los schlägst." Er griff lächelnd nach meinen Händen, während er seine Oberschenkel gegen meinen Hüftknochen presste und mich somit fast bewegungsunfähig machte. ,,LASS MICH LOS!" Meine Wut übertönte meinen Verstand ,,Beruhig dich, Luisa. Ich will dir nicht weh tun. Hör zu. Gib mir die Chance dir zu beweisen, dass ich nichts schlechtes tue." Ich biss ihn in den Arm, was ihn zwang mich loszulassen, dies nutzte ich und schlug ihm gegen den Hals. Röchelnd kippte er zur Seite und nun setzte ich mich auf ihn, indessen schlug ich auf ihn ein. Ich war so sehr in Rage, dass ich nicht merkte, wie Luan die Spritze aus seiner Tasche zog. Erst als ich diese im Hals stecken hatte, hörte ich auf und fiel zur Seite. Er wischte das Blut an seinem Ärmel ab, bevor er seine Hose öffnete. Ich konnte zunehmend schlechter sehen und verlor die Kontrolle über meinen Körper. Panik stieg in mir auf, da ich wusste, dass er mich nun vergewaltigen würde. ,,Bitte nicht!" Stammelte ich zu ihm, ehe die Dunkelheit mich in ihre unnachgiebigen Arme schloss. 

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