Zeit zu vergeben

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Januar 1927

Still saß ich zwischen Antonin und einem fremden Mann am Esstisch, es wurde viel geredet und gelacht.
Doch ich stocherte abwesend in meinem essen herum, Antonin sprach das an was ich versuchte zu verdrängen, diese Schmerzen, dieses leid.
Ich stopfte das letzte Stück Rührei in mich hinein und lehnte mich in meinem Stuhl zurück, wie Hypnotisiert starrte ich die Wand vor mir an.
Dabei merkte ich nicht einmal wie alle bis auf einer, den Raum verließen.
Erst als er eine Hand auf meine Schulter legte, erwachte ich ,,Geht es dir gut?" fragte er besorgt, Gellert Grindelwald ist besorgt?
Ich nickte knapp, er nahm meine Hand und zog mich sanft auf die Beine.
,,Das glaube ich dir nicht" ich seufzte, kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? All die Jahre hat er sich nicht einmal um mich gekümmert und jetzt, jetzt taucht er auf und bringt mein leben durcheinander.
Wieder liefen mir die Tränen übers Gesicht, langsam bin ich es echt leid.
Vorsichtig zog er mich in seine Arme, wir beide sind wohl sichtlich überfordert mit der Situation.
Doch es tut gut endlich mal jemanden zu haben, an den man sich ausheulen kann, still ließ er es über sich ergehen.
,,Es tut mir leid das ich dich damals einfach verlassen habe, doch ich war verletzt und mein Stolz gekränkt" flüsterte er plötzlich in mein Ohr.
Ich weis nicht was mich dazu brachte, doch nun schlang ich auch meine Arme fest um ihn und heulte noch mehr.
,,Mir tut es auch leid, ich war damals einfach überfordert mit der Situation" beruhigend strich er mir über den Rücken.
Nach einer Ewigkeit, so kam es mir zumindest vor, lösten wir uns wieder von einander.
,,Vergibst du mir?" fragte er ,,Wen du mir vergibst?"

Am nächsten Tag, hüpfte ich gut gelaunt die Treppe herunter, die Männer die unten standen schauten verwirrt zu mir. 
Auch Antonin stand bei Ihnen, sofort hüpfte ich zu Ihn ,,Und heute irgendwas vor?" fragte ich mit einem grinsen.
,,Um ehrlich zu sein, nein" nun grinste auch er, wir betraten wie üblich den Esssaal und setzten uns.
Erst jetzt bemerkte ich, dass diese Vinda auch an dem Tisch saß und mich mit einem, komischen Blick anschaute.
Als Gellert den Raum betrat, kehrte Ruhe ein, dass essen stand schon auf dem Tisch und wartete nur darauf verspeist zu werden, als Gellert leicht seine Hand bewegte nahm sich jeder etwas.
Auch ich nahm mir etwas und begann sofort zu essen, wie üblich lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück als ich fertig war und schaute durch den Raum.
Doch diesmal war etwas anders, sie blieben alle sitzen und schauten zu Gellert.
,,Meine Freunde, unsere Zeit kommt jetzt bald" durchbrach er die Stille, verwirrt stellte ich fest das alle bis auf ich, seine Worte verstanden.
Ein wenig durcheinander stand ich auf, was meint er damit? ,,Kann ich dich kurz sprechen, Talitha?" fragte er mich.
Ich blieb bei ihm und wartete gespannt darauf was er mir sagen möchte ,,Ich möchte etwas sehr wichtiges heute Abend mit dir bereden, ist das okay?" ich nickte immer noch verwirrt ,,Ich werde dich dann abholen."
Als ich mein Zimmer betrat überlegte ich, über was er wohl reden will? Wurde jedoch durch ein klopfen unterbrochen „herein" sagte ich laut.
,,Antonin! Was eine Ehre, was gibts?" er setzte sich neben mir aufs Bett ,,Mhh keine Ahnung, mir ist langweilig."
So saßen wir einfach nur auf meinem Bett und langweilten uns, es wurde immer später ,,Ich glaube ich geh in meinem Zimmer" sagte Antonin Gähnend.
Jetzt viel mir erst wieder ein das Gellert noch mit mir reden wollte, so saß ich nun ganz alleine auf meinem Bett und wartete auf Gellert.
Als meine Augen fast zufielen klopfte es, müde stand ich auf und ging zur Tür, wie erwartet stand Gellert davor.
Er nahm meine Hand, als ich meine Augen wieder öffnete, standen wir auf einem Dach, staunend schaute ich nach unten zu den belebten Straßen Paris.
Wie lange war ich schon nicht mehr draußen? Eine Woche war es bestimmt.
Ich genoss den kühlen Wind, der sanft mein Gesicht streifte, ehe ich mich zu Gellert drehte.
,,Warum sind wir hier?" fragte ich Lächelnd, er ging an mir vorbei und setzte sich ans Dach Ende, ich tat es ihm gleich und schaute fasziniert zu ihn.
,,Schon damals hast du mich fasziniert" sagte er abwesend, mein Mund öffnete sich leicht, doch ich brachte keinen Ton heraus.
,,Deine vorlaute und freche Art, dein wunderschönes Gesicht, einfach alles" nun schaute er zu mir ,,Doch wie du damals schon sagtest, ich kann dir nichts bieten und werde es nie" seine Stimme klang so anders, so gebrochen.
Er stand auf und lief zur Mitte des Daches ,,Daher kannst du gehen, doch eine Bitte habe ich an dich" sagte er, ich stand auf und lief zu ihm ,,Das ist nich war Gellert, du weißt das alles nur so daher gesagt war!"
Nun stand ich direkt vor ihm, er legte seine Hände an meiner Wange ,,Was für eine Bitte?" fragte ich ihn.
Sein Gesicht kam meinem immer näher, nur noch ein paar Zentimeter tränten unsere Gesichter von einander.
,,Schon als Kind sehnte ich mich nach deinen Lippen, Lass mich sie noch einmal auf meinen spüren" hauchte er.
Ich Schloß die letzten Zentimeter zwischen uns und legte sanft meine Lippen auf die seine.
Leider ging der Moment zu schnell rum, als das ich hätte begreifen können was gerade passiert ist.
Nach dem sich unsere Lippen von einander lösten war er weg, mein Zauberstab liegt nun an der Stelle wo er vorher stand.
Etwas überfordert nahm ich ihn und setzte mich wieder an das Dach Ende.
Jetzt bin ich also frei, noch immer begreife ich ihn und seine Worte nicht.
Er hat es wieder geschafft, erst bringt er mich dazu ihm wieder vollkommen zu verfallen und dann lässt er mich wieder alleine.



Leider wieder nur ein kurzes Kapitel, dass nächste wird wieder länger Versprochen.🤟

Magie~ Gellert Grindelwald Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt