Auf nach England

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März 1927

Wieder sind ein paar Tage vergangen, seit ich Pollux geschrieben habe.
Auch Gellert habe ich schon seit Tagen nicht mehr gesehen, wahrscheinlich muss er nur viel machen, er fehlt mir ganz schön.
Es ist wahrscheinlich besser, das er die Tage nicht bei mir war, ihm würde bestimmt sofort auffallen, dass ich etwas vor ihm verheimliche.
Schon seit vorgestern, verbrachte ich viel Zeit alleine oder mit Credence in meinem Zimmer, er wird von Tag zu Tag besser, was er mir jeden Tag aufs neue Beweist.
Die Tür wurde aufgezogen, Antonin und Credence kamen herein, Antonin drückte mir sofort einen Brief in die Hand.
,,Im Moment, bekommst du häufiger Briefe, von wem den?" fragte Antonin grinsend.
,,Von meinem Bruder" wieder log ich ein wenig, aber sie schienen es beide zu glauben ,,Also Jungs, was wollt ihr?"
,,Wir wollten einfach fragen, ob du mal wieder Lust hast, irgendwas mit uns zu unternehmen?" fragte Credence.
Ich überlegte ,,Jetzt gerade nicht aber kommt in ein, zwei Stunden wieder, dann machen wir auf jeden Fall etwas zusammen."
Sie nickten und verschwanden wieder, sofort riss ich den Brief auf und war erleichtert als ich erkannte, dass er von Pollux war.

Talitha,
Das ausgerechnet du, so etwas von mir verlangst! Aber nun gut, wen du danach aus meinem und den Leben meiner Familie verschwindest.
Ausnahmsweise helfe ich dir, aber nur dieses eine mal und wehe ich habe wegen dir Probleme.
Du kannst kommen, die Adresse lautet Grimmauldplatz Nummer 12.
Pollux.

Erleichtert seufzte ich auf, er ist meine Rettung aber wie soll ich nach England kommen?
Heute Abend, werde ich von hier verschwinden, so schwer es mir auch fällt, aber es muss sein.
Aber ich kann auch nicht einfach gehen, ich werde Gellert, Antonin und Credence, einen Brief schreiben und alles so gut es geht erklären.
Ich fing sofort mit dem schreiben an.

Lieber Credence, Lieber Antonin,
Wie ihr bemerkt haben solltet, bin ich nicht mehr da.
Es tut mir schrecklich leid, einfach so zu gehen, ohne jemanden Bescheid Zusagen.
Aber ich kann es keinem sagen, niemand würde es verstehen und mich zu Sachen zwingen, die ich nicht wollen würde!
Vielleicht ändert sich meine Meinung und die der anderen, doch bis dahin brauche ich meine Zeit.
Ich muss selber erstmal mit der Situation klar kommen und werde daher untertauchen und mir Zeit nehmen.
Ich wollte nicht nur das sagen, Credence, du bist ein toller Typ und dein Wille ist verdammt stark, ich möchte das du weißt das ich dich echt gerne habe.
Antonin, auch du bist ein toller Typ, auch wen du manchmal eine ganz schöne Nervensäge bist und auch dich habe ich verdammt gerne.
Ihr beide seid für mich wie Brüder, ihr seid mir einfach verdammt wichtig und es fällt mir auch ganz schön schwer euch hier alleine zu lassen, doch wir werden uns wieder sehen, das verspreche ich euch!
In liebe eure Grey.

Ich tat mich verdammt schwer, diesen Brief zuschreiben, doch ich brachte es zu Ende.
Aber ich muss noch einen schreiben und zwar an Gellert und dieser wird noch schwerer, ich seufzte und überlegte wie ich am besten beginnen soll.

Mein Geliebter Gellert,
Ich würde mich am liebsten, davor drücken, doch ich kann nicht.
Ich muss dir wenigstens sagen, wie sehr ich mich doch hasse und schäme, jetzt laufe ich weg anstatt mit dir darüber zu reden.
Doch ich traue mich nicht, was ist wen du es nicht verstehen würdest? Wen du mich dafür hassen würdest?
Diese Fragen werde ich wohl nie beantwortet bekommen und dennoch möchte ich, dass du weißt das ich dich über alles liebe!
Vielleicht verstehst du irgendwann, weshalb ich gegangen bin und akzeptierst meine Entscheidung.
Ich werde immer an dich denken und hoffen, dich eines Tages wieder zu sehen.
Bis dahin,
In liebe deine Grey.

Stille Tränen liefen mir übers Gesicht, ich versteckte die Briefe erstmal, in einer Schublade meines Schreibtisches.
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, ich muss stark bleiben, für mein Kind.
Ich verließ mein Zimmer um in die Bibliothek zu gehen, dort kann ich mich bestimmt mit einem guten Buch ablenken.
Ich schaute mich in den vielen Regalen nach einem spannenden Buch um, fand dann schließlich auch eins.
Irgendein Muggel Roman, ich setzte mich wie üblich in eine abgelegene Ecke und fing an zu lesen.
Erst nachdem ich das Buch, zu Ende gelesen habe, legte ich es weg, es war einfach so spannend.
Es ist anscheinend schon dunkel, den die Fenster an denen ich vorbei kam waren alle in Schwärze gehüllt.
Das ist wohl heute das letzte mal, das ich hier lang laufe, ich werde es vermissen.
In meinem Zimmer, packte ich mir wenigstens ein paar Anziehsachen in einer kleinen Tasche, genau wie Bad Artikel.
Als es an meiner Tür klopfte, schmiss ich die Tasche unter meinem Bett, genau rechtzeitig, den Antonin und Credence betraten schon das Zimmer.
,,Wir haben dich schon die ganze Zeit gesucht, wo warst du?" fragte Antonin ,,Ich war in der Bibliothek, dort habe ich ein Buch gelesen und vollkommen die Zeit vergessen, tut mir leid."
Er lächelte ,,Wirst ne ganze schöne lese Ratte, was?" ich lachte ,,Nein! Bücher und ich werden keine Freunde."
Beide lachten ,,Es ist schon spät, wir lassen dich wieder alleine, aber morgen machen wir etwas zusammen, ob du willst oder nicht!"
Abwehrend hob ich meine Hände in die Luft ,,Ist ja Okay" wen sie wüssten, dass ich jetzt gleich, für wahrscheinlich immer gehe, würden sie wahrscheinlich nicht so wie jetzt reagieren.
,,Bis morgen Jungs" ich drückte beide fest an mich ,,Das fühlt sich an, als würdest du dich für immer von uns verabschieden, oder Credence?"
Dieser nickte ,,Labert keinen Blödsinn, damit will ich mich nur entschuldigen, weil wir eigentlich etwas zusammen machen wollten.
,,Okay, na dann bis morgen!" sagte Credence, ehe beide mein Zimmer verließen.
Ich seufzte, beinahe hätten sie Verdacht geschöpft, ich holte die Tasche wieder unter meinem Bett hervor und hing sie mir über.
Die Briefe nahm ich aus der Schublade und legte sie gut sichtbar auf meinem Bett, lebt wohl.
Ich Apparierte ich war mir bewusst, dass ich jeder Zeit zersplittern könnte, deswegen Appariere ich auch in kleinen Etappen.

*Drei Stunden später*

Hier stand ich nun im Grimmauldplatz Nummer 12, ich raffte mich zusammen und klopfte gegen der Tür, die vorher erschienen ist.
Erst tat sich nichts, doch dann wurde die Tür aufgerissen und Eine Frau mit dunklen, fast schwarzen Haaren stand vor mir.
,,Talitha richtig?" fragte sie kühl, ich nickte ,,Komm doch rein, ich bin übrigens Irma."
Ich lächelte leicht, doch Irma blieb kühl, dass fängt ja schon super an.
,,Pollux ist im Salon, ich bring dich zu ihm" ich folgte ihr, vor einem Raum blieb sie stehen und zeigte hinein.
Pollux saß dort in einem Sessel und hielt ein Glas Wein in der Hand, als er mich sah lächelte er.
,,Talitha, setzt dich doch" er deutete auf einem Sessel, gegenüber von ihm.
Ich setzte mich ,,Ich danke dir, dass was du tust ist nicht selbstverständlich" er grinste ,,Das weiß ich doch, nun warum muss meine Mordende Schwester bei mir untertauchen?"
Ich schluckte ,,Ich habe ein Problem und hoffe ihr könnt mir helfen" interessiert musterte er mich.
,,Sprich weiter" hoffentlich schmeißt er mich nicht wieder sofort raus, wen er davon weiß.
,,I-Ich bin schwanger" ich sagte es gerade mal so laut, dass er es kaum verstand, er weitete seine Augen.
,,Du bist schwanger?!" er brüllte schon fast, so das ich zusammen zuckte ,,Ja und ich weiß nicht weiter, kannst du mir bitte helfen."
Ich klang schon fast verzweifelt, doch er war meine letzte Hoffnung, er seufzte und rieb sich über die Schläfe.
,,Na gut! Ich und Irma werden dir helfen, danach verschwindest du und deine Brut aber wieder, verstanden?!"
Ich nickte dankend ,,Das weiß ich zu schätzen, Danke!" er trank einen Schluck seines Weines ,,Das will ich auch hoffen."
Eine Last fällt mir dank ihm von der Schulter, auch wen es nur solange ist, bis ich mein Kind auf die Welt gebracht habe.
Doch dann wird es wahrscheinlich leichter sein, Gellert davon zu erzählen, dann kann er mir nicht verbieten dieses Kind auf die Welt zu bringen.
,,Winny!" rief Pollux, sofort tauchte eine Hauselfe bei uns auf ,,Sie haben gerufen, Meister?"
,,Zeig meinem Besuch ihr Zimmer und bring ihre Tasche nach oben, sofort!"
Die Hauselfe zuckte zusammen und tat was er verlangte ,,Folgen Sie mir Miss" ich folgte der Hauselfe, nach oben.
Fast ganz oben, öffnete sie eine Tür ,,Hier ist ihr Zimmer, ihre Tasche bringe ich Ihnen sofort."
Kaum war sie verschwunden, tauchte auch schon meine Tasche auf meinem Bett auf.



Puhh ich hoffe das Kapitel ist nicht ganz so schlecht geworden.
Viel Spaß noch!✌️

Magie~ Gellert Grindelwald Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt