6 | ~Party~

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Als ich am nächste Tag in die Schule gegangen bin, hat James immer wieder versucht mit mir zu reden, oder mich angewiesen, noch mal kurz im Klassenraum zu bleiben.
Ich habe immer wieder abgeblockt und ich bin auch nicht im Klassenraum geblieben.
Nicht mal angesehen habe ich ihn. Viele der Schüler haben gemerkt, dass er heute komplett neben der Spur war.
Das ist alles so verwirrend, er sagt nichts zum ersten Kuss, aber wegen dem zweiten Kuss will er jetzt unbedingt mit mir reden? Oder will er wegen etwas anderem mit mir sprechen?

Meine Sprechstunde bei
Dr. Franks lief gut, er hat mir ein neues Medikament verschrieben und wir haben einen weiteren Termin ausgemacht, um zu sehen, ob die Tabletten wirken.

Punkt 20 Uhr klingelt es an meiner Tür. Logan steht unten und wartet auf mich.
Ich habe mir ein schwarzes Stoffkleid angezogen, mit einer dunklen Jeansjacke. Es ist nicht zu aufreizend, aber es betont die richtigen stellen, dazu meine heißgeliebten Converse Schuhe.

Mit großen Schritten gehe ich auf ihn zu. Er lehnt an seinem Audi R8, seine Arme sind verschränkt. Sein Jeans Farbendes Hemd steht ihm sehr gut und passt zu seiner dunklen Hose.
„Hi.", sag ich und schließe ihn in eine flüssige Umarmung.
„Hi.", er grinst mich an und macht mir die Tür auf.
„Kommt Marie heute auch oder geht es ihr immer noch nicht so gut?", ich würde mich wirklich freuen, wenn sie kommt.
„Leider hat sie noch immer ein bisschen Fieber. Unsere Eltern haben es ihr verboten."
„Oh, schade. Sag ihr morgen liebe Grüße von mir.", hoffentlich geht es ihr bald besser.
Während der Fahrt unterhalten wir uns über banale Dinge wie Schule, Freunde, er erzählt mir, wie sein Spiel lief.
Anscheinend haben sie Haus hoch gewonnen.
Das freut mich wirklich sehr für ihn.
Als wir ankommen ist das Haus schon total voll.
Etwas in mir sagt, dass das eine total blöde Idee war, hier herzukommen.
Die dröhnende Musik hämmert gegen meinen Schädel, wieder dieses neue zeug.
Damit kann ich einfach nichts anfangen. Logan schlingt einen Arm um mich und stellt mich ein paar Leuten vor.
„Willst du was Trinken?", fragt er mich. Um den heutigen Abend zu überleben brauche ich was Starkes. „Ja, bitte"
„Irgendetwas Bestimmtes?"
„Am besten viel und stark", sag ich mit einem schiefen lächeln. „Kommt sofort", dass war keine Gute Idee.
Immer zu werde ich von Leuten angerempelt, ich komme mir so fehl am Platz vor.

Ich trinke mittlerweile schon mein vierten Drink.
Ich werde aufgeweckter und der Tag scheint nicht ganz zum Scheitern verurteilt.
„Lust zu tanzen?", mittlerweile ist es bestimmt irgendwas gegen
0 Uhr.
„Ja gerne", die Musik ist Laut und heftig. Die Bässe schlagen gegen mein Ohr. Logan und ich Tanzen wie auf einem Festival eng, laut und mit viel schweiß.
Nach dem sechsten Drink lalle ich meine Sätze fast nur noch.
Ich habe definitiv zu viel getrunken.
„Logan ich gehe mal kurz raus.", ich lächel ihn an.
„Soll ich mit?"
„Nein, schon gut ich brauche nur mal frische Luft.", er guckt mich besorgt an.
„Alles gut?"
„Ja, ja. Alles gut."
Ich tätschel ihm beschwichtigend auf die Schulter und bahne mir den Weg raus auf die Straße.
Die frische Luft tut mir gut, sie kühlt meine heiße haut.
Die Musik ist bis draußen auf der Straße zu hören.

„Hey, hübsche Frau.", quatscht mich so ein Typ von der Seite an. Er torkelt nach rechts und links, anscheinend hat er auch schon zu tief ins Glas geguckt. Wahrscheinlich, so wie es aussieht, doppelt so oft wie ich. Ich antworte ihm nicht und rücke nur ein wenig weiter weg.
Bitte lass mich ihn ruhe.
Das tut er natürlich nicht.
„Was macht eine Mädchen wie du hier ganz alleine auf der Straße?" Ich zucke nur mit den Schultern. Er kommt mir immer näher und ich rutsche immer weiter zur Seite von ihm weg.
„Wo ist denn dein Freund?", ich bin mittlerweile so weit rüber gerückt das ich von der Position nicht mal mehr das Haus sehe. Mir stellen sich die Nackenhaare auf.
Oh Gott, bitte nicht. Er leckt sich über seine ekelhaften Lippen.
„Ich habe mir überlegt, dass ich für heute Nacht doch dein Freund sein kann."
Auf einmal stolpere ich und lande total beschissen auf meinem Fuß. Shit!
Das schmerzt. Aus meiner kehle trinkt ein schmerzerfülltes Geräusch.
Auf allen vier krieche ich weiter nach hinten bis ich eine Wand im Rücken spüre.
„Lass mich ihn ruhe!", schreie ich, in der Hoffnung, mich hört jemand.
Er hockt sich vor mir hin.
„Na na, sei doch ein bisschen williger. Hm... Dich zu Ficken wird bestimmt lustig.", mir läuft es eiskalt den Rücken runter. Panik steigt in mir auf, ich versuche aufzustehen, aber mein Fuß schmerzt zu sehr.
Oh Nein!
„Bitte", flehe ich. „Lass mich gehen", sein Kopf neigt sich meinem entgegen. Ich versuche ihn mit meinen Händen wegzudrücken aber er ist einfach zu kräftig. Ein HILFE würde man nicht hören.
Er streicht mir mit seiner verschwitzten Hand übers Gesicht.
„Lass die Finger von mir du Schwein!", schreie ich.
„Hör mal Schlampe, wehr dich nicht, dann tut es auch nicht weh!"
Was zum Teufel?
Ich habe panische Angst.
Tränen laufen meinem kreidebleichen Gesicht hinunter.

Auf einmal schubst ihn jemand von mir runter. Er stellt sich schützend vor mich. „Verschwinde, bevor du es bereuen wirst. Sie gehört mir!", faucht er den Typen an, das sogar ich Angst bekomme.
Seine Stimme ist so Angsteinflößend, dass der Typ zurückschreckt.
„Hey, Mann, alter, ich will kein Stress. Ich wusste nicht das sie vergeben ist.", seine Stimme zittert ja fast.
„Verschwinde!", bellt er.
Das Schwein dreht sich um und rennt davon.
Zum Glück.

Ich schaue meinem Retter ins Gesicht. James.
Was macht er denn hier?
Ich war noch nie so froh ihn zu sehen. Er beugt sich zu mir runter. Wie von der Tarantel gestochen lege ich meine Arme um ihn und klammere mich an ihm fest. Meine Finger krallen sich in sein Shirt.
Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter.
„James ...", meine Stimme ist ein Flüstern, voller Erleichterung, ihn hier zu wissen.
Er zögert, doch dann erwidert er meine Umarmung.
Die Tränen laufen mir still über die Wange. Seine Hand streichelt beruhigend meinen Rücken. „Alles gut, ich bin ja da ...", flüstert er mir beruhigend ins Ohr.
„Komm ich fahre dich nach hause", sagt er.
Langsam erheben wir uns zusammen, als er von mir ablässt, falle ich wie ein nasser Sack in mich zusammen.
Mein Fuß schmerzt jetzt wieder extrem.
Ein schmerzerfüllter Ton entkommt meiner Kehle.
„Mein Knöchel.", sag ich schmerzerfüllt.
Durch das Adrenalin hab ich das vollkommen vergessen.
Kurz bevor ich unten aufkomme, nimmt er mich wieder in den Arm und schwingt mich auf seine Arme. Wie man die Braut über die Türschwelle trägt, bringt er mich über die Straße. Ich Klammere mich an ihm fest und lege meinen Kopf auf seine Brust und lausche seinem Herzschlag.

Ich muss wohl eingenickt sein, denn als ich aufwache, sitze ich in einem mir unbekannten Auto. Rechts neben mir, hinter dem Steuer, sitzt James. Er streicht mir eine Haarsträhne aus den Gesicht, „Wo muss ich hinfahren?", sag er leise „hm?" ich bin immer noch ein wenig benebelt.
„Wo wohnst du Sophie?", sagt er immer noch leise, aber deutlicher. Ich gebe ihm meine Adresse und schließe wieder meine Augen.

TEACH MEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt