7 | ~Gefühle~

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Meine Augen sind schwer, als ich versuche sie zu öffnen. Ich höre einen Herzschlag schnell gegen mein Ohr pochen. Mein Blick wandert hoch, zu den jenigen, der mich gerade trägt. Er schaut mir in die Augen und lächelt schief. Als meine Augen die Umgebung absuchten, stellte ich fest, dass mich James die Treppen zu meiner Wohnung hoch trägt. Ich spürte ein schmerzhaftes Pochen im Fuß. Oh Nein! Der ganze Abend lief wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Meine Hände krallten sich in James Brust und ich vergrub mein Gesicht dort. „Alles gut Baby, ich bin hier.". Meine Atmung wurde schneller als er mich Baby nannte. Trotzdem war ich zu schwach, auch nur einen Grund zu finden, warum er mich so nannte.
Ich hörte Schlüssel rascheln und eine Tür ging auf. Er hat wohl die Schlüssel aus meiner Tasche genommen. Mit einem dumpfen Knall flog die Tür zu. Ich machte keine Anstallten mich von James zu lösen, im Gegenteil, ich klammerte mich nur noch mehr an ihn, wie als wäre er meine Lebensenergie. James schaut sich in der Wohnung um und entdeckt weiter hinten mein Bett. Mit mir im Arm, setzte er sich hin und hielt mich weiter fest. „Sophie..." ,sagte er leise. Ich guckte zu ihm auf und mir liefen wieder ein paar einzelne Tränen über die Wange. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und wischte mir eine einzelne Träne mit dem Daumen weg. Meine Augen schlossen sich, langsam kam er näher und legte seine Stirn an meine. Er wiegte uns beide, damit ich mich wieder beruhigen kann. Als ich ihm in die Augen sah, konnte ich so viele Gefühle aufblitzen sehen, die mich schlucken ließen. Er küsste mich auf die Stirn und nahm mich wieder in die Arme.

James Sicht:
Sie ist wieder eingeschlafen. Gott verdammt, wie konnte sie sich nur so in Gefahr bringen? Wenn ich nicht da gewesen wäre, wer weiß, was er mit ihr angestellt hatte. Mein ganzer Körper versteife sich bei dem Gedanken, ihr könnte etwas passieren. Ich weiß, es ist falsch, dass ich hier bin, hier mit ihr, sie in meinen Armen. Aber was hätte ich tun sollen? Dieses verdammte Gefühl, was ich in ihrer Nähe hab, bringt mich noch um. Fuck! Sogar jetzt sieht sie bezaubernd aus. Ihre Wangen sind gerötet und ihr Gesicht ist total entspannt. Ihre kleinen Hände klammern sich an mir fest. Sie weinen zu sehen, ist das schmerzhafteste Gefühl, was ich je gespürt hab und normalerweise spüre ich in der Gegewart von Frauen nichts, außer Lust, Lust auf unverbindlichen Sex.
Doch bei ihr ist es anders, jedes Mal, wenn ich sie sehe, fängt mein Herz wie wild an zu schlagen und wenn ich sie mit jemand anderen sehe, zieht sich mein Magen zusammen. Das dürfte ich alles nicht spüren, aber das tue ich und ich kann nichts daran ändern. Egal, wie sehr ich es auch versuche. Im Endeffekt, machen sich meine Gefühle selbstständig. Ich weiß nicht, was ich tun soll, ich weiß nicht, wie sie fühlt. Zwar hat man bei unserem Kuss gemerkt, dass sie mir offensichtlich nicht abgeneigt ist, aber ich würde trotzdem so gerne wissen, was sie denkt.
Fuck, am besten wäre es, wenn ich gehe und nie wieder ein Wort mit ihr Wechsel, dass wäre für uns beide das Beste. Aber ich kann nicht und ehrlich gesagt, will ich das auch garnicht. Doch ich will uns nicht in Gefahr bringen, ich will sie nicht in Gefahr bringen. Ich streich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
Sie ist so wunderschön.
Reiß dich zusammen James!
Mein oberste Regel war, Ficke niemals eine Schülerin. Aber dieser Schwur, scheint bei ihr zu bröckel. Verdammt, was macht sie nur mit mir, dass mein kaltes Herz wieder anfängt zu schlagen. Langsam stehe ich auf, mit ihr in meinen Armen und lege sie behutsam ins Bett. Ich ziehe ihr die Schuhe aus und decke sie zu. Sie ist so wunderschön.

Gott verdammt, James!
Meine Beine wollten sich in Richtung Ausgang begeben, doch eine zarte Hand packt mich am Handgelenk. „Geh nicht! Bitte bleib bei mir.", sagt sie ganz verträumt und schlief sofort wieder ein. Oh man. Wie könnte ich sie jetzt noch alleine lassen. Ich ziehe meine Schuhe aus und laufe leise um das Bett und lege mich neben sie. Mein Arm hinter meinem Kopf gelegt beobachte ich sie, als sie sich aufeinmal umdreht und sich an meinem Körper schmiegt. Ihr Kopf ruht auf meiner Brust und ihr Arm liegt auf meinem Bauch. Das wird eine lange Nacht. Ich schlinge meinen Arm um sie, als könnte das sie vor bösen Träumen beschützen. Ihre Atmung ist leise und sie schmollt leicht im Schlaf.
Gott sieht sie süß aus!
Ich weiß, dass es falsch ist. Ich bin ihr Lehrer! Aber vielleicht könnte es doch irgendwie funktionieren...

Mit diesem Gedanken, machte ich meine Augen zu und versuchte wenigstens ein bisschen zu schlafen.

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