29 | ~ein guter Rat ~

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„Hey Alter, alles klar?", Try kommt auf mich zu und nimmt mich in eine kurze Männerumarmung.
„Um ehrlich zu sein nicht.", ich schnappe mir den Ball und Triple ein wenig vor mir her.
Wir sind gerade im Park, wo wir oft Basketball spielen.
Try ist seit ich klein bin mein bester Freund. Er weiß alles über mich und ich über ihn.
Nur hab ich ihm bis jetzt noch nichts von Sophie erzählt.
Ich werfe ihm denn Ball zu und wir beginnen zu spielen.
„Ist es wegen deinem Dad?", als er ihn erwähnt fährt es mir eiskalt den Rücken runter.
„Ja... Naja eigentlich nicht. Ich mein, auch ja, aber um ehrlich zu sein, geht es um ein Mädchen." Try hält in der Bewegung inne und guckt mich mit großen Augen an.
„Ein Mädchen? Hast du jemand ungewollt geschwängert?"
„Was?! Nein!", ich stöhne gestresst auf und fahre mir über die Haare.
„Hast du dir irgendwelche Krankheiten eingefangen? Ich bin da vielleicht nicht der richtige Ansprechpartner, aber...-"
„Try! Herr Gott, ich habe mich verliebt du Vollspast."
„Du hast WAS? DU? Fuck Edward, verarschst du mich gerade?", er ist echt der einzige den ich kenne, der mich Edward nennt oder Ed.
„Nein tu' ich nicht"
„Ach du scheiße! Kenne ich sie?"
„Nein. Das mag ich wirklich zu bezweifeln."
„Und wie heißt sie?"
Er klemmt sich den Ball unter den Arm und mustert mich genau. „Sie heißt Sophie und... Ach Fuck es ist so verdammt kompliziert.", ich fasse mir in den Nacken und gucke auf den Boden.
„Was meinst du damit?"
„Sie... Sie... Sie ist meine Schülerin.", ich werfe theatralisch die Arme in die Luft.
So jetzt ist es raus...
„Nicht dein ernst!? Da verliebt sich mein bester Freund mal und dann auch noch in seine Schülerin? Sag mal, spinnst du?" Try schaut mich verständnislos an.
„Ich liebe sie Try. Und ich bin mir sicher das sie das auch tut, nur hab ich es glaube ich gerade versaut. Und ich... ich... scheiße ich weiß einfach nicht, was ich machen soll? Soll ich kündigen? Sie verlassen? Auch wenn ich denke, dass es schon zu spät ist. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Sie ist die Welt für mich. Alter merkst du, was für ein Lappen ich ihretwegen geworden bin?
Aber um ehrlich zu sein, mag ich das. Ich mag mich, wie ich bin, wenn ich bei ihr bin. Sie hat mich verändert, auf eine Art, wie es noch keine Frau getan hat.
Ich liebe sie.", außer Atem schaue ich in die Augen meines Freundes. „Wow Alter... So kenne ich dich gar nicht. Ich schätze, es ist nichts Neues, wenn ich dir jetzt sage, was ihr tut, ist total illegal und falsch, aber wenn du sie liebst, solltest du dessen nachgeben.
Du wirst eh nicht für immer Lehrer bleiben können. Bald musst du den Platz deines Vaters einnehmen und dann steht euch doch nichts mehr im weg?!", bei der Erwähnung meines Vaters schnaufe ich und durchbohre ihn mit einem warnenden blick.
„Du weißt genau, was mein Vater mir damals an den Kopf geworfen hat. Außerdem weiß ich auch gar nicht mehr, ob ich das alles noch will."
„Alter, verarsch mich nicht. Du wolltest das schon immer werden, immerhin wurdest du schon seit du klein bist darauf vorbereitet und Lehramt hast du nur Studiert, um deinem Dad eins auszuwischen. Ich weiß, dein Beruf macht dir Spaß, doch dein Herz liegt nun mal in Wickham."
Er hat recht, doch mein Dad hat mich damals ein Nichtsnutz genannt und gesagt ich werde es als Lord nie weit bringen und alles zerstören, was uns unsere vorfahren hinterlassen haben. Doch der Hass auf mich liegt am meisten daran, dass er mir die Schuld für den Tod meiner Mutter, seiner Frau gibt.
„Ich werde darüber nachdenken. Lass uns jetzt wieder spielen."
„Sehr wohl My Lord.", er weiß, ich hasse es wenn er mich so nennt. Ich bin noch kein Lord und bis dahin ist noch ein wenig Zeit.

Das Spiel verlief gut. Ich gewann ein paar mal, aber Try ist in Basketball einfach viel besser als ich. Gerade packen wir unser zeug zusammen und ich werfe mir mein Handtuch über die Schulter. Zusammen gehen wir noch ein Stückchen durch den Park.
„Hast du eigentlich mit deiner kleinen schon geschlafen?"
„Nein..." Try sieht mich erstaunt an.
„Nicht? Warum?"
„Ich will ja, aber diesen schritt wollte ich nicht gehen. Doch sie kann mich nicht verstehen, deswegen haben wir uns auch gestritten. Außerdem ist sie noch... Jungfrau und ich wollte... konnte... ach es hat sich einfach nicht richtig angefühlt, denk ich."
„Denkst du? Und warte... sie ist noch Jungfrau? Wie alt ist sie überhaupt?"
„Sie ist 19"
„Ah... du stehst also auf Nonnen?", er lacht und ich gebe ihm eine Nacken schelle.
„Halt die Fresse."
„Wie hat das eigentlich angefangen?", darauf erzähle ich ihm alles.
Wirklich alles.
„Also so wie ich das verstehe, will sie dich und du sie. Und die Grenze ist längst überschritten und dich dazu zu bringen mit ihr Schluss zu machen ist eh unmöglich. Also worauf wartest du eigentlich? Das Mädchen will dich und du weist sie zurück? Du bist echt gestört."
„Ich weiß.", sage ich seufzend.
Wir Reden noch eine Weile und er erzählt mir, das er überlegt seiner Freundin ein Antrag zu machen. Alexa ist schon ewig mit Try zusammen und ich verstehe sowieso nicht, warum er das nicht schon längst getan hat.
Sie gehört zu meinen Ängsten Freunden. Als sie und ihre Eltern aus Hawaii hier hergezogen sind und in unsere Schule kam, haben wir uns sofort verstanden.
Schon damals hat es zwischen Try und Alexa gefunkt. Ab der 9. Klasse waren sie dann ein Paar. Sogar während des Studiums als sie nach Amerika gezogen ist und er hier Architektur studiert hat, blieben sie zusammen.
Nach Alexas Studium kam sie wieder her und sie zogen zusammen. Die beiden sind wie für einander gemacht.
„Warte nicht noch länger als nötig. Es wird echt mal Zeit. Und vergiss nicht, dass Alexa romantische Scheiße hasst.", wir beide mussten lachen, denn es ging schon viele von Try's Dates in die Hose, weil Alexa sowas hasste. „Wann hast du es vor?"
„Wahrscheinlich am Samstag, wenn wir uns ein Baseballspiel ansehen.", ich musste lachen.
Das passte zu ihr.
„Na dann viel Glück. Das wird schon alles gut gehen."
„Ja Mann, ich hoffe es.", ich klopfe ihm aufmunternd auf die Schulter und bewegte mich Richtung Auto.
„Wir Telefonieren. Bis dann und viel Glück mit deinem Mädchen."
„Dir auch", verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg nach Hause.

Als ich mich dann erschöpft auf die Couch fallen lasse, klingelt mein Handy.
„Beaufort", doch dann erklang eine Stimme, die ich schon seit Jahren nicht mehr gehört habe. „Hallo James"
„Dad... Was willst du?", meine Stimme ist kalt und mein griff ums Handy verfestigt sich sofort. Was verdammt will er?
„James, wir sollten reden."
„Ich wüsste nicht, was es da zu bereden gibt.", blaffe ich ihn an. „James bitte ich...-"
„Nein lass das! Du hast mir klar und deutlich gesagt, dass ich mich zum Teufel scheren soll."
„Es tut mir leid", ein bisschen geschockt, dass er das sagt ziehe ich die Luft ein. Mein Vater entschuldigt sich? „Findest du nicht das kommt ein bisschen spät?"
„Bitte lass uns das persönlich bereden."
Jetzt auf einmal?
Ha, wenn ich nicht lache.
Er kann mich mal.
„Ich denke nicht...-"
„James... Ich habe Krebs. Die Ärzte geben mir noch 4 Monate. Es tut mir leid James, das tut es wirklich. Es wird Zeit, dass du wieder nach Hause kommst.", erst denke ich, es ist ein schlechter Scherz, doch erst jetzt bemerke ich, wie erschöpft und gequält sich mein Vater anhört.
Und mit einmal änderte sich alles.

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