32 | ~Schicksal~

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Sophies Sicht:
Mit einem fetten Grinsen wache ich auf.
Sofort drehe ich mich um und Suche nach ihm, doch die andere Betthälfte ist leer.
Er ist weg.
Schnell springe ich vom Bett auf und Suche nach ihm.
Überall sehe ich mich um.
Doch James ist weg, er ist gegangen.
Alles, was er mir hinterlassen hat, ist dieser süße Schmerz zwischen meinen Beinen und ein kleiner Zettel auf dem 'Es tut mir leid. Bitte verzeih mir.' steht.
Tränen laufen mir über die Wange und in diesem Moment bricht mein Herz und schon wieder verliere ich mich in der kalten und leeren Dunkelheit.
„Ich liebe dich...", murmel ich und Tausend Tränen bahnen sich den Weg zum Boden.

*****

3 Wochen später

Seit 3 Wochen hab ich ihn nicht mehr gesehen oder etwas von ihm gehört. Er ist verschwunden. Unzählige Male war ich vor seinem Apartment und wollte mit ihm reden, doch er ist nicht aufgetaucht.
Er ist wie vom Erdboden verschluckt.
Ich habe mit Marie darüber geredet und ich hab ihr auch von dem Sex erzählt.
Tatsächlich bereue ich es nicht. Ich liebe ihn, heute genauso wie vor 3 Wochen und wahrscheinlich wird das so schnell auch nicht aufhören.
Vor genau zwei Tagen kam in den Nachrichten, dass er der neue Lord von Wickham wird.
Jetzt weiß ich wo er ist und könnte zu ihm, doch denke ich, das wäre eine ganz schlechte Idee. Er hat mir gesagt, dass wir keine Zukunft haben und ich werde das auch Akzeptieren.
Selbst Marie sagte mir, ich sollte ihn gehen lassen und das werde ich auch.
Auch, wenn sich jede noch so kleine Zelle in meinen Liebeskummer getränkten Körper nach ihm verzehrt.
Ich hätte niemals gedacht, dass man einen Menschen so sehr Lieben kann.
Dieser Schmerz ist einfach nicht zu beschreiben. Zwar hab ich schon viel darüber gelesen, aber es am eigenen Körper zu erfahren, ist nochmal etwas anderes. Unzählige Nächte habe ich geweint und gehofft das er an meiner Tür klopft oder wieder in die Schule kommt.
Ihn einfach nur zu sehen würde schon reichen.
Ich habe in den letzten Wochen bestimmt 10 Kilo abgenommen und ich sehe auch ziemlich fertig aus, aber Logan und Marie sind für mich da und unterstützen mich, wo es nur geht.
Dafür liebe ich die beiden.
Keine Ahnung, womit ich die
beiden verdient habe.

Weihnachten steht vor der Tür. Noch eine Woche und dann kann ich wieder zu meinen Eltern fahren.
Meine Mam war echt traurig, als ich ihr erzählt hab, dass wir uns getrennt haben.
Die beiden mochten ihn wirklich gerne und nach Cole haben sie sich wahrscheinlich sehr gefreut, dass ich jemanden wie ihn gefunden habe.
Gerade laufe ich mit Marie durch den Schulflur, als mir total schlecht wird.
Schnell sprinte ich aufs Mädchen Klo und übergebe mich.
„Gott Sophie, wirst du krank?", fragt mich Marie, die in die Toilette gestürmt kommt.

Ich lehne mich übers Waschbecken und kühle mein Gesicht.
„Keine Ahnung. Wahrscheinlich. Ich habe das in letzter Zeit öfters.", ich zucke mit den Schultern und gucke sie an. Doch sie schaut merkwürdig zurück. „Was?", frage ich sie.
„Wann hattest du das letzte Mal deine Tage?", fragt sie mich.
„Äh... müsste schon eine Zeit her sein, wieso?"
Mit großen Augen schaut sie mich an. Was hat sie denn?
Oh... Nein. Nein!
„Nein! Ich bin nicht schwanger!", versicher ich ihr.
Sie zieht eine Augenbraue hoch. „Woher willst du das wissen?", ich schlucke hart. Ich weiß es nicht.
Geschockt sehe ich sie an.
„Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Das ist... Ich habe bestimmt nur die Krippe. Das... Ich... Scheiße Marie. Ich kann doch nicht...", geschockt sehe ich sie an.
Das wäre mein Ende. „Jetzt beruhig dich erst mal. Wir schwänzen die letzte Stunde und gehen jetzt sofort zur Apotheke.", sagt sie mir und packt mich am Arm.

Mit zitternden Fingern halte ich den Test in den Händen und warte darauf, dass er mir ein Ergebnis anzeigt. Marie sitzt auf meiner Couch und schaut mich besorgt an.
Bitte nicht. Bitte nicht. Bitte nicht. „Er... Er ist... p-positiv.", ich lasse mich auf die Couch fallen und ein Schluchzen entkommt meiner kehle.
„Was... W-Was soll ich denn jetzt machen?", frage ich sie schluchzend.
Ich kann Oxford jetzt vergessen. Ich kann alles vergessen.
„Oh Sophie.", Marie schlingt ihre Arme um meinen Körper und presst mich an sich.
Beruhigend streicht sie mir über den Rücken.

Eine Zeit später sitzen wir in decken gekuschelt auf der Couch und trinken eine heiße Schokolade.
Ich habe schon vor einer Weile aufgehört zu Weinen.
„Ich bin doch noch viel zu jung um Mutter zu werden.", flüster ich und schaue an ihr vorbei.
„Habt ihr denn überhaupt nicht verhütet?", fragt sie mich.
„Doch... haben wir.", antworte ich. „Es... muss geplatzt sein. Ist sowas überhaupt möglich?", frag ich sie und sehe ihr jetzt in die Augen. „Selten. Aber es kommt vor. Vielleicht war es schon von Anfang an Kaputt. Habt ihr denn nicht nach gesehen?", fragt sie mich.
„Nein... Ich... ach keine Ahnung. Das war mein erstes Mal, ich habe daran überhaupt nicht gedacht.", erzähle ich ihr.
Stumm laufen mir wieder Tränen über die Wange. Marie nimmt meine Hände und schaut mich an. „So, du hörst mir jetzt ganz genau zu. Ich werde für dich da sein.
Dir helfen, egal was für eine Entscheidung du triffst.
Du wirst deinen Abschluss machen und, sofern du das willst, das Baby bekommen.
Wir werden für nächste Woche einen Frauenarzt Termin machen und dann sehen wir weiter, okay? Doch am wichtigsten ist, dass du es James erzählst. Er sollte wissen, dass er Vater wird."
„Nein. Ich kann nicht... Das geht nicht. Wir... Was, wenn er es nicht will? Ich kann das nicht, noch nicht. Er hat mich alleine gelassen. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt kann.", sage ich ihr ganz aufgelöst.
„Okay, beruhig dich. Wir machen es so, wie du willst. Trotzdem sollte er es erfahren. Besser früher als später.", sie lächelt mich aufmunternd zu.
„Ich hab dich lieb.", sag ich ihr und nehme sie in die Arme. „Danke das du für mich da bist. Wir schaffen das schon, oder?", sie nickt kräftig und drückt mich noch fester an sich.

*

Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, ob ich das so schreiben soll, dass Sophie schwanger wird.
Ich fand es nochmal ganz wichtig auf die Thematik einzugehen.
Verhütung ist wichtig. Es kann so viel dabei passieren, abgesehen von einer Schwangerschaft.

Was wird wohl James dazu sagen?
Wird es ausrasten ?
Wird er sie auffordern abzutreiben?
Oder wird er sich freuen?

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