Bad Boy's Lie

2

Plötzlich wurde ich geschubst und ich landete mit dem Gesicht in meinem Essen. Zu guter letzt schüttete Madison mir ihren Smoothie über.
Na toll. Am liebsten wäre ich am Boden liegen geblieben. Bevor ich dann aufstand, atmete ich nochmal gut durch. Genervt stand ich auf und ging einfach schnell auf die Toilette.

Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich aussah, als wäre ich gerade aus der Kanalisation gekrochen gekommen. Mein Oberteil konnte ich vergessen, meine Haare auch. Zum Glück hatte ich noch eine Jacke in meinem Rucksack, welche ich dann auch anzog.
Jaaaaa und meine Haare? Da mir nichts anderes einfiel, als den Wasserhahn aufzudrehen und sie auszuwaschen, tat ich das. Letztendlich machte ich noch einen Dutt.

„Schlimmer gehts eh nicht mehr.", murmelte ich. Ich betrachtete mich noch. Schlussendlich wusch ich noch mein Gesicht. Zufrieden war ich nicht, aber es musste reichen.

Ich verließ die Toilette wieder und rannte direkt in Blaine und irgendeine Blondine rein. Sie waren dabei sich wild zu knutschen. Ugh, wie ich sowas hasste. Die Blondine sah mich abwertend an.

„Wie siehst du denn aus?"
Ihre Stimme war viel zu hoch und außerdem fielen ihre Möpse fast aus ihrem Top.

Augenverdrehend drängte ich mich an den Beiden vorbei.

-

Blaine

„Wie wärs mit der da?"
Kyle zeigte auf eine kleine schwarzhaarige, die um ehrlich zu sein echt heiß war.

„Ach nein, lass die mal, es gibt noch viel heißere."
Max zeigte auf eine Gruppe von Mädchen. Sie verabschiedeten sich alle mit einer Umarmung.

„Du würdest nie eine von denen bekommen.", warf ich ein.

„Ach wirklich? Und du meinst, du kannst dir jede klären?"
Max sah mich herausfordernd an.

„10er-Wette."
Kyle sah Max an. Ihre Blicke sprachen Bände. Sie hatten irgendwas vor.

„Wenn du dir das Mädchen, das als nächstes ras kommt klärst, dann hast du gewonnen. Wenn nicht? Dann hast du verloren und wir bekommen beide 10 Dollar."
Kyle sah mich an.

„Die Wette gilt."

Gespannt sahen wir alle auf die große Tür. Und da kam meine Auserwählte.
Es war der Freak. Wirklich, ich hatte ja sooo großes Glück. Ach, ich würde das schon hinbekommen. Ich meine, ich bin Blaine McCrowdy. Einfach jede wollte mich.

„Viel Spaß mit der. Da kommst du sicher nie ran.", witzelte Max.
Ich überdrehte die Augen und ging auch schon los.

„Soll ich dich vielleicht heute mitnehmen?"
Sie ging schon wieder über den Parkplatz, als ich mich zu ihr gesellte.
Der Freak blieb stehen.

„Das würdest du sowieso nicht, auch wenn ich jetzt ja sagen würde."
Sie war echt komisch. Warum konnte sie mir nicht einfach normale Antworten geben?

„Ich meins Ernst. Ich seh dich doch immer alleine aus der Schule gehen. Jetzt lass mich doch auch mal sozial sein."
Langsam war ich auch schon genervt von ihr. Da verstand ich dann auch, warum sie keine Freunde hatte.

„Dann nicht."
Genervt ging ich an ihr vorbei.

Sandra

Was war denn mit dem los?
Ich schüttelte nur den Kopf über die Aktion. Ich hatte doch genau gesehen, wie er und seine Idioten geredet hatten und dann kam er zu mir.

Der hatte ja wohl einen an der Klatsche.
Genervt ging ich also an ihm vorbei.

„Warte."
Er hielt mich an meinem Arm fest.

„Was?"
Genervt fuhr ich ihn an.

„Hey hey nicht so stürmisch. Ich wollte nur sagen, dass deine Jacke nicht schön ist."

Ich warf ihm einen bösen Blick zu und riss mich aus seinem Griff.

„Leck mich.", meinte ich noch und zeigte ihm den Mittelfinger.
Genervt ging ich weiter.

Warum war er so komisch nervig? Ich meine, erst ignoriert mich jeder. Dann kommt auf einmal so ein Blaine daher und meint, er müsse sozial sein.

„Jetzt sei nicht so gemein. Komm schon, ich bring dich nach Hause."
Er gab wohl nicht so leicht auf.

„Hör zu, ich will echt nicht gemein sein, aber mir kommt es so vor, als würdest du das nicht freiwillig machen."
Ich war wieder stehen geblieben.
Blaine atmete aus. Ich hatte wohl Recht.
Etwas enttäuscht, ich weiss nicht warum, setzte ich meinen Weg fort. 

-

Als ich zuhause ankam, fühlte ich mich irgendwie komisch. Irgendwie tat mir Blaine leid, weil ich ihn sozusagen gekorbt habe.

„Sandra? Komm runter!"

Genervt stand ich von meinem Bett auf und ging nach unten.
„Was gibs Mum?"

„Deck doch schonmal den Tisch."

-

Nach dem Essen fing ich an Hausaufgaben zu machen und zu lernen. Denn wenn man keine Freunde hatte, hatte man nichts besseres zu tun.

Eigentlich machte mir das Alleinsein nichts aus, aber manchmal war es einfach nur ätzend. Sowie heute.

Nach vier Stunden lernen war es mittlerweile 21:37.
Müde legte ich mich in mein Bett. Ich nahm mein Handy. Irgendeine Nummer hatte mir geschrieben.

Alles paletti?
//21:22//

Wer bist du
//21:38//

Blaine McCrowdy
//21:40//

Und woher hast du meine Nummer?
//21:41//

Wir haben zufällig zwei Kurse zusammen
//21:42//

Aha
//21:42//

Warum so uninteressiert?
//21:43//

Ich bin müde, gute nacht
//21:45//

Ich legte mein Handy weg und drehte mich zur Seite.
Was wollte er nur von mir? Da war was faul.

•••

Zu meinem Glück war heute Freitag. Gut gelaunt ging ich ins Badezimmer und wusch mein Gesicht. Meine Zähne putzte ich auch gleich.
Mein Outfit war ein reinster Griff in den Kleiderschrank. Nach dem Desaster von gestern wollte ich unentdeckt bleiben. Deshalb entscheid ich mich für eine schwarze Skinnyjeans und einen schwarzen Hoodie. Meine Vans rundeten das Outfit ab.

-

Vor meinem Spind tummelte sich eine Menschenmenge. Ich quetschte mich durch und holte dann ein paar Bücher aus meinem Spind.

Immer noch müde ging ich in mein Klassenzimmer. Ich holte meine Stifte raus und wartete einfach bis die Stunde anfing.

Dann kam da Blaine mit seinen idiotischen Freunden.
Sie tuschelten miteinander und hin und wieder trafen sich ihre Blicke mit meinem.

Sie setzten sich alle in die letzte Reihe, wo ich auch saß.....
Mir kam das irgendwie suspekt vor.

Danach kam Madison mit Chloe. Leider waren sie auch in diesem Kurs. Sie fingen an zu kichern, als sie mich sahen.

„Hey Sandra."
Chloe stand zuckersüß vor mir.
Sie hielt mir ihr Handy hin, auf dem sie ein Video abspielte. Das war gestern in der Mittagspause....

Oh nein....

„Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich es jedem aus der Schule geschickt habe."
Gespielt entschuldigend sah sie mich an.

„Ach leck mich doch."
Ich stützte meinen Kopf an meiner Hand ab und sah zur Seite.