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„Ich will es Kyle sagen."
Max schaute auf den Boden, währenddessen ich ihn überrascht ansah.

„Das... ist toll.", meinte ich und versuchte irgendwie aufmunternd zu klingen.

„Ich weiß ich weiß.... aber ich hab so Angst-"

Die Tür zur Toilette ging auf und Kyle kam einfach so rausspaziert.
„Oh hey, macht ihr hier rum?"

„Nein.", entfuhr es uns beiden sogleich.
„Ok."
Er wollte gehen.

Ich schubste Max hinterher. Alarmiert sah er mich an. Mach schon, formte ich mit meinen Lippen.

Max

Das war meine Chance.
„Kyle, ich muss mit dir reden.", sagte ich, woraufhin er stehenblieb.

„Ja?"
Er sah mich mit einem neutralen Blick an.

„Also, ich hab da schon echt lange was auf dem Herzen, was ich dir sagen möchte." Ich machte eine kurze Pause.

„Kyle, ich bin.. ich bin- bin schwul."

Er sah mich überrascht und gleichzeitig auch geschockt an.
„Wow, das hätte ich nie erwartet Max.", sagte er.

„Da ist noch etwas..."
Kyle schaute mich an.
Ich konnte irgendwie nichts sagen. Ich fand einfach nicht die richtigen Worte.

„Kyle, ich..."

Kyle

Ok, Max war schwul. Das würde zwar nichts an unserer Freundschaft ändern, aber.... oder doch? Würde es vielleicht doch was ändern?

Max biss sich dauernd auf die Unterlippe. Er hatte so volle Lippen, um die ich ihn immer beneidet hatte. Ich starrte die ganze Zeit auf seine Lippen, dabei fiel mir auch nicht auf, wie er immer näher kam.

Schnell sah ich noch Max in die Augen, bevor ich meine Lippen auf seine drückte.
Ich wusste nicht warum ich das machte, aber es fühlte sich gerade einfach richtig an.

Max

Er küsste mich!
Der Kuss war unbeschreiblich schön.
Am liebsten hätte ich den Kuss nie beendet, doch ich musste.

„Kyle...", flüsterte ich.
„Max, bitte lass... es langsam angehen. Das ist neu für mich. Ich wurde gerade ins kalte Wasser geschmissen."
Kyle sah mich bittend an.

„Kein Problem." Ich konnte nicht anders als zu lächeln.

Sandra

Nachdem Max mir das erzählt war ich wieder in den Unterricht gegangen. Jetzt gerade war Mittagspause.
Wie jeden Tag saß ich alleine an meinen Spind gelehnt.

„Seht nur, da sitzt der Freak, allein."
Madison machte sich über mich lustig.
Ich ignorierte sie einfach.
„Sag mal Sandra White, hast du keine Freunde?"
Chloe sah mich zuckersüß an.

„Halt die Fresse.", murmelte ich nur.
„Was?", fuhr sie mich an.
Ich sah sie an. Die drei Oberschlampen standen da.

Also stand ich auf und stellte mich gegenüber von Chloe.
„Ich hab gesagt: Halt die Fresse."
Meine Stimme war fest und ich ließ mir nichts von meiner eigentlichen Unsicherheit anmerken.

Chloes Augen blitzten auf und meine Wange traf ein Schlag.
Madison packte mich an den Haaren und riss daran. Ich gab ein schmerzerfülltes Geräusch von mir.

Währenddessen boxte Hadley mich ein paar mal in den Bauch. Schließlich schubste Madison mich zurück auf den Boden, wo ich gegen die Spinde knallte. Ich war wie ein kleines Bündel Elend. Mein ganzer Körper zitterte und benommen schaute ich auf meine Schuhspitzen.

Genau in dem Moment kam jemand aus der Cafeteria.
„Was macht ihr hier?"
Diese Stimme ließ mich erschüttern.

„Wir haben dem kleinen Freak hier eine Lektion erteilt."
Hadley war sehr überzeugt, dass alles was sie tat, richtig war.

„Sicher?"
Er war nicht sehr überzeugt.
„Ja, jetzt tu mir einen Gefallen und geh mir aus dem Weg."
Hadley schubste ihn grob weg.

Wie aus Zauberhand stand ich auf, als wäre nichts gewesen und schlug Hadley mit der Faust ins Gesicht.

Entsetzt starrte ich selbst meine Faust an und sah dann auf.
Viele entsetzte Gesichter...
Unter anderem die Direktorin...

„Ihr drei, mitkommen."
Sie deutete auf mich Hadley und Blaine.
Was? Nein! Ich war noch nie im Leben bei der Schulleiterin!

Wir saßen alle vor ihrem Schreibtisch.
„Was ist passiert?"

Ich wollte nichts sagen.
„Es war Sandra, sie hat mich geschlagen und er war dabei."
Wow, Hadley würde eine super Schauspielerin abgeben, sie weinte sogar...

„Stimmt das?"
Fragend sah mich die Schulleiterin an.
Ich öffnete gerade den Mund und wollte zur Antwort ansetzen, da wurde ich unterbrochen.
„Ich wars, ich hab Hadley geschlagen."

Mit großen Augen schaute ich Blaine.
„Nun Miss Miller, Sie können gehen. Ihr beide werdet für heute und morgen suspendiert. Ich dulde keine Gewalt an unserer Schule."

Wütend stürmte ich aus dem Sekretariat. Suspendiert? Das konnte ich meinen Eltern doch nicht sagen!

„Sandra warte! Wir stecken da beide drin!"
Blaine zog mich an meiner Schultasche zurück.

„Wie wärs wenn wir uns einen schönen Tag machen?"
„Mit dir? Ganz bestimmt nicht. Das endet nur mit einer Wette."

Blaine sah mich ertappt an.
„Du hast recht. Es tut mir leid. Ich habe nicht nachgedacht, was passieren könnte."

Ohne zu antworten ging ich aus der Schule raus.
Vor der Schule setzte ich mich auf die Stufen.

Er setzte sich einfach neben mich.
Kurz rollte ich meine Augen über, jedoch wollte ich dann aufstehen.
Ich wollte nicht mit ihm hier sitzen, aber er hielt mich einfach fest.

„Bitte lass mich es erklären.", sagte er und sah mich flehend an.
Ich blieb still.

„Anfangs war es für mich nur eine Wette, aber jetzt, jetzt bereue ich einfach alles was ich getan hab. Damals in meiner Garage, da wurde mir klar, dass da etwas ist. Ich kann es nicht erklären, weil ich das noch nie gefühlt habe."

Ich wusste nicht was ich drauf sagen sollte. Einerseits war ich wütend auf ihn, weil er mich belogen hatte. Aber andererseits hatte ich einen Funken Hoffnung in mir, dass aus uns was werden könnte.

„Ich glaub...ich glaub ich weiss was du meinst. Ich fühle das Gleiche. Aber es ist so neu für mich."

Blaine sah mir in die Augen.
Es ging alles so schnell.
Plötzlich war er nur noch einige Zentimeter von mir entfernt. Dann passierte es. Er drückte seine Lippen auf meine.

Das kam irgendwie so überraschend..
Ich erwiderte den Kuss. Er zog mich näher zu sich.

Viel zu schnell lösten wir uns wieder.
„W-was hat das zu bedeuten?", fragte ich etwas schüchtern.

„Ich... habe wirklich Gefühle für dich entwickelt...", sagte Blaine leise.

Dann waren meine Gefühle also doch nicht einseitig....
„Wies aussieht nicht.", sagte er.

Was? Hatte ich das laut gesagt? Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an.
„Schau doch nicht so, ja du hast das laut gesagt, wenn du dir das gerade denkst.", lachte er.

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Ich bin gerade echt froh, dass ich dieses Kapitel vorgeschrieben habe. Haha
Mir wurde nämlich das Herz gebrochen von einem Arsch, denn er meint unsre ‚Dorfmatratze' ist besser. Hübscher ist sie auf jeden Fall, aber wieso macht er mir dann etwas vor? Ich verstehe Jungs einfach nicht und da soll noch einer sagen, dass Frauen kompliziert sind.....

lg

Bad Boy's LieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt