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Die Stunde verging schleichend. Immer wieder fragte ich mich, wie ich das verdient hatte. Irgendeinen Grund musste es ja schliesslich geben.

Nach der Mittagspause hatte ich noch zwei Stunden. Aber erst hieß es, die Mittagspause zu überleben.

Ich beschloss mich auf dem Klo einzusperren, was aber leider nicht funktionierte.
Blaine lief mir über den Weg.

„Na, was geht?", fragte er.
Warum konnte er mich nicht einfach mal in Ruhe lassen? War das denn so schwer?

Ich ignorierte ihn und ging einfach weiter. Gottseidank versuchte er nicht mal, weiter mit mir zu reden.
Ich verfolgte also meinen Plan und ging weiter Richtung Mädchen-Toiletten.

Bevor ich aber die Tür öffnen konnte, legte sich eine Hand um den Griff.
Genervt drehte ich mich zu Blaine.

„Willst du dich einsperren? Ich hab das Video gesehen."
Belustigt sah er mich an.

Ich war echt sauer. Erst lief er mir hinterher und dann verarschte er mich.
„Spinner.", murmelte ich und schlug seine Hand weg.

„Ach jetzt komm schon, ich nehm dich mit zu meinem Tisch.", schlug er vor.

„Nein."

„Ob du willst oder nicht, ich nehm dich mit."
Er hob mich hoch und trug mich einfach in die Cafeteria.

„Du spinnst doch.", sagte ich, als er mich neben dem Tisch absetzte.

„Jetzt setz dich erst mal."
Er drückte mich auf einen Stuhl und setzte sich dann auch selbst hin.

„Hey Blaine, wieder ne Neue?"
Dieser Max nickte mit seinem Kopf zu mir.

„Jaja.", sagte Blaine und zuckte mit den Schultern.

„Heute ist ne Party bei Dean Clark. Ich denke ihr kommt doch?"
Kyle sah seine Freunde an.

„Klar doch, du doch auch, nicht wahr White?"
Blaine sah mich an.

„Nein, ich werde heute ganz schlicht und einfach gar nichts machen.", erklärte ich.
„Willst du nicht auch mal Spaß haben?"
Max sah mich grinsend an.

„Nein danke, lieber betrinke ich mich alleine als mit verrückten Jugendlichen."

„Das wird spaßig, ich hol dich um 6 ab.", sagte dann Blaine.

„Du weißt nicht wo ich wohne."
Ich verschränkte die Arme.

„Doch weiß ich."

„Ich bin umgezogen."

„Nein bist du nicht."
Jetzt streckte ich ihm die Zunge raus.

„Idiot.", murmelte ich.

Wir saßen noch einige Minuten so da. Blaine, Kyle und Max redeten über irgendwelche Sachen.
Plötzlich gab mir jemand eine Nackenschelle. Bevor ich mich umdrehen konnte, um meinem Gegner ins Gesicht zu sehen, passierte etwas anderes.

Ich bekam schon wieder einen Smoothie übergeschüttet.

„Upsie."
Hadley.
Langsam reichte es mir. Ich spürte, wie die Tränen in mir anstiegen. Bevor jemand mich so sah, stand ich auf und lief wieder auf die Toilette.

„Sandra! Warte!"
Blaine war hinter mir. Ich ignorierte ihn wiedermal und lief einfach weiter.

„Nein, bleib stehen."
Jetzt war er genau hinter mir und hatte mir die Hand auf die Schulter gelegt.

„Blaine. Lass es einfach. Am besten du ignorierst mich ab jetzt wieder. Wieder wie vorher."
Und schon war ich in der Toilette. Ich stützte mich am Waschbecken ab und liess die Tränen zu.

Was hatte nur jeder gegen mich? Ich hatte wirklich niemandem was getan.
Aber Hadley war sicher nur eifersüchtig. Jeder wusste, dass sie auf Blaine stand, nur er wollte sie nicht...

Ich hatte mich langsam beruhigt und wusch mir das Gesicht, mein Pullover sah schlimm aus, nur leider hatte ich darunter nichts an und auch keine Jacke mit. Meine Haare waren wieder mal völlig verklebt. Wieder mal wusch ich sie mir unter dem Waschbecken.

Danach zog ich mir den Pullover über den Kopf und versuchte mit Wasser das Gröbste rauszubekommen. Es funktionierte halbwegs. Also ging ich zum Händetrockner und hielt in darunter.
Und natürlich musste genau in dem Moment, wo ich nur in BH dastand die Tür aufgehen.

Geschockt sah ich zu Blaine, der mich ebenso geschockt ansah.
„Sag mal gehts noch?!", fuhr ich ihn an und hielt mir den Pullover vor.

Blaine

Sie sah mich geschockt an. Ich hatte die ganze Zeit vor der Tür gewartet und als ich dann den Händetrockner gehört hatte, war ich einfach reingekommen.

Sie war nur in BH...
Und es gefiel mir....

Sie hielt sich den Pullover vor. Schade. Blitzschnell kramte ich in meinem Rucksack, bis ich meine Pulli fand.

„Fang.", meinte ich nur und warf ihr den Pullover zu. Etwas überrascht fing sie ihn.

„Behalt ihn lieber, sonst wird er auch noch dreckig." Sie starrte erst das Kleidungsstück an und dann mich.

Ich schüttelte den Kopf.
„Bitte.", ich flehte schon fast.

Widerwillig zog sie ihn an. Gefiel mir.
Als sie an mir vorbei gehen wollte, sah ich sie mal genauer an. Sie hatte geweint.
Ich war wie versteinert. Als wäre ich eine Statue. In mir war so ein Drang. Ich hätte sie gern umarmt. Aber ich wusste nicht. Ich musste sie nur dazu bringen, mit mir auszugehen. Das war die Wette.

Außerdem war sie immer noch ein Freak.

Sandra

Der spann doch. Warum gab er mir den Pullover? Ich wollte ihn doch gar nicht.. Ich hätte auch meinen wieder angezogen....

Ich wurde einfach nicht aus ihm schlau. Was wollte er? Konnte er mich nicht einfach wieder ignorieren, wie jeder andere?

Er stand immer noch im Klo. Auf was wartete er? Eigentlich wollte ich mir noch das Gesicht waschen, denn ich sah schrecklich aus...

Ich beschloss meinen eigenen Pullover in meinen Spind zu bringen. Als ich an Blaine vorbei gehen wollte, sah er mich so komisch an. Ich war einfach gesagt ein Freak.

An meinem Spind angekommen, bekam ich irgendwie Angst. Ich wollte nicht schon wieder mit einem Smoothie überfallen werden.
Nachdem ich mich wieder auf dem Klo einsperren wollte, wollte ich mich auf den Weg machen.
Ich erschrak. Blaine war mir schon wieder gefolgt.

„Hör auf mich zu verfolgen.", beschwerte ich mich.

„Ich tu was ich will."

„Dann tu das was du am besten kannst. Such dir ein Flittchen für heute Nacht. Eine die naiv genug ist, mit dir ins Bett zu springen."

Blaine sah mich genervt an. Naja zumindest sah er genervt aus.

„Vielleicht hab ich ja schon eins gefunden." Er hatte sich dicht vor mich gestellt. Er atmete genau in mein Gesicht.

Ich öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, er legte dann seine Hand auf meinen Oberarm was mich erschreckte.

Bad Boy's LieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt