„Was sollst du mir sagen?", wollte ich verwundert wissen.
Blaine sah mich irgendwie ertappt an.Die drei Mädchen sahen ihn eindringlich an, doch Blaine machte sich nicht fur Mühe etwas zu sagen.
„Wenn du es nicht selber sagst, mach ich es."
Und bevor Blaine reagieren konnte und ihr den Mund zu halten konnte, plapperte Hadley drauf los.„Also, Blaine, Kyle und Max haben eine 10er Wette am laufen. Blaine muss das Mädchen, das als nächstes aus der Schule gekommen ist, was du warst, um den Finger wickeln. Beziehungsweise: flachlegen."
Ich konnte nicht glauben, was ich da gerade gehört habe.
Mit offenem Mund starrte ich Blaine an. Aus meinen Augen kamen Tränen.
Blaine sah wütend zu Hadley.Ich musste hier so schnell wie möglich weg.
„Das war erst der Anfang White!", rief mir Chloe hinterher, als ich wegrannte.
„Sandra warte, ich kann das erklären."
Blaine lief mir hinterher.Ich war draußen auf eine Menge Leute gestoßen, die mich behinderten weiterzulaufen.
„Sandra!"
Blaine war hinter mir.So schnell ich konnte lief ich weg von hier. Ich wollte einfach nur nach Hause. Es war mir egal, ob mein zu Hause weit weg war. In dem Moment war mir alles egal.
Wie konnte man sich in einem Menschen so täuschen?-
Nach der Rennerei kam ich zu Hause an. Weinend lief ich hoch in mein Zimmer. So wie ich jetzt war, legte ich mich ins Bett und heulte mein Kissen voll.
Warum immer ich? Wieso hatten es alle immer nur auf einen abgesehen? Warum war das immer ich? Wieso konnte ich nicht einfach mein Leben leben und Glück haben? War das denn wirklich so schwer?
Mein Handy piepte wir verrückt, jedoch stellte ich es einfach auf leise.
•••
Meine Augen taten weh, von den Tränen und der Schminke gestern. Müde rieb ich mir den Kopf.
Es klopfte an der Tür.„Sandra, bist du schon wach?"
Mum steckte ihren Kopf ins Zimmer.
„Ja Mum."
Meine Stimme hörte sich schrecklich an....„Was ist passiert?"
Besorgt sah sie mich an und setzte sich zu mir aufs Bett.
Ich erzählte ihr alles, was Blaine getan hatte und vergoss auch wieder ein paar Tränen.„Schätzen das tut mir so leid."
Fürsorglich nahm sie mich in den Arm.•••••
Es war jetzt schon 3 Wochen her. Ich hatte Blaine immer erfolgreich ignoriert. Hadley, Madison und Chloe machten mir das Leben zur Hölle.
Täglich beleidigten sie mich oder spielten mir irgendwelche Streiche. Oft traute ich mich nichtmal auf die Toilette oder zu meinem Spind.
So war es auch heute wieder so ein Donnerstag. Gerade saß ich in Mr King's Geschichte Unterricht.
Kyle saß hinter mir. Manchmal bekam ich mit, wie er und Blaine sich streiten. Etwa wegen mir? Dieser Gedanke kam mir gerade zum ersten Mal....Während der ganzen Zeit, die ich mit Blaine verbracht hatte, waren mir nie diese Gefühle aufgefallen...
Ich war wirklich verliebt in ihn...Endlich klingelte es zur Mittagspause.
Ich ging zu meinem Spind und rechnete mit allem, nur nicht, dass ich dort einen Eimer voll grünem Schleim übergeschüttet bekam.Einige Schüler hatten das mitbekommen und gelacht, andere haben es gefilmt und das online gestellt.
Ich hatte darauf absolut keine Lust mehr. Schnell rannte ich aufs Klo und versuchte diesen ekelhaften Schleim wegzubekommen.Wieder einmal wusch ich meine Haare unter dem Waschbecken und auch mein Shirt wusch ich.
Dann fiel mir ein, dass ich einen Pullover in meinem Spind hatte, der mir geschenkt wurde....Nein, den konnte ich auf keinen Fall anziehen!
Niemals würde ich etwas von Blaine McCrowdy anziehen.Ich war also auf der Toilette und fragte mich, was ich denn jetzt tun sollte.
Schnell kam mir eine Idee. Ich holte eine Schachtel aus meiner Schultasche.
Darin befanden sich.... Rasierklingen.Unsicher hielt ich eine davon in der Hand und schaute auf meinen Unterarm. Er war schon voll von Schnitten und jeglichen Verbänden.
Ich setzte an und fuhr durch meine Haut. Mir kamen Tränen in die Augen und ich zitterte total.
Als ich dann fertig war, hätte ich mich am liebsten selbst geschlagen.Nicht mal einen Verband konnte ich einpacken.
Klopapier musste reichen.
Ich verstaute alles wieder in meiner Schultasche und zog mein Shirt an.Es war immer noch nicht ganz sauber, aber es verdeckte meine Arme.
Ich verließ das Klo und schaute, dass ich in niemanden reinlief.Sogar für das war ich zu blöd. Ich knallte volle Kanne in jemanden rein und drohte umzufallen, würde mich nicht die Person am Unterarm festhalten.
„Aaah!", schrie ich erschrocken auf.
1. Es war Blaine und 2. er drückte genau auf die neuen Schnitte.
Verwirrt sah er mich zuerst an, schob dann aber den Ärmel nach oben. Zum Vorschein kam ein völlig blutgetränkter Klopapierverband.„Lass es.", zischte ich ihn an und wollte meinen Arm wegreißen. Er hielt mich immer nich fest und es tat weh.
Schließlich ließ er mich los und ging in die Cafeteria.Er ließ mich einfach alleine.
•••••
Seit letzter Woche wusste Blaine, dass ich mich ritzte. Es war kein schönes Gefühl....
Jedes mal sah er mich mit einem undefinierbaren Blick an.
Die Situation bei mir zu Hause hatte sich auch verschlechtert. Ich hatte mich völlig von meinen Eltern abgekapselt, war nur noch in meinem Zimmer.Auch mein Kleidungsstil hatte sich verändert. Während ich früher immer das trug, was mir gefiel, trug ich jetzt nur noch schwarz. Ich schminkte mich stark um meine Augenringe zu verstecken.
Hadley, Madison und Chloe ließen mich noch immer nicht in Ruhe. Inzwischen war es mir aber sowas von egal. Alles und jeder ging mir einfach nur am Arsch vorbei.
Ich war zu einem anderen Mensch geworden ohne das ich das wollte.....
Meine Schnittwunden waren immer mehr geworden, jedoch beließ ich es nicht nur beim Ritzen. Ich verbrannte mich oftmals aus eigenem Wille und diese Narben waren nicht sehr schön.Heute war ein Tag wie jeder andere. Ich ging zu meinen Spind und holte meine Bücher für die nächste Stunde.
Im Klassenzimmer setzte ich mich auf meinen Platz.Immer mehr meiner Mitschüler trudelten ein. Unter ihnen auch Max..
Er blieb vor mir stehen.Ich blickte auf und sah direkt in seine Augen.
„Sandra, ich muss mit dir reden.", sagte er entschlossen.
„Über?"
„Komm mit. Das kann ich nicht hier sagen."
„Kann das nicht warten?"
„Nein."Er zog mich hoch und zerrte mich aus dem Klassenzimmer.
Wir standen jetzt neben der Jungstoilette.„Also..", fing er an.
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Bad Boy's Lie
RomanceWieder mal voll von Klischees...., aber wer liebt sie nicht? Typische Badboy Geschichte