Ich erreichte die Küche und blickte mich um. Eine Blumenvase befand sich auf dem Boden. Die vielen Scherben lagen verstreut im Wasser. Sie kann nicht einfach so runtergefallen sein. Ich schaute mich weiter in der Küche um und bemerkte wie meine Hand anfing zu zittern. Ich versuchte sie zu beruhigen, in dem ich sie zur Faust ballte. Mein Blick blieb an der hintersten und gleichzeitig dunkelsten Ecke der Küche hängen. Rote Augen trafen auf braune. In ihnen lag die Wildheit und Boshaftigkeit eines Raubtieres und doch auch so etwas wie Angst und Einsamkeit. Eine Weile starrten wir uns an. Ich im hellen, mit leicht offenem Mund und mir zu kleinen Sachen. Und es, vollkommen von der Dunkelheit verschluckt. Wie als hätte es keinen Körper, sondern nur Augen. "Was bist Du?", flüsterte ich leise und sah, wie sich die Augen abwandten und zu Boden schweiften. Die Angst in ihnen wurde nun mehr und Trauer kam hinzu. "Ein schief gelaufenes Experiment.", erwiderte die Gestalt mit einer weiblichen, dunklen Stimme. Sie verursachte mir eine Gänsehaut. "Also bist du dieses Mädchen.", stellte ich mit zitternder Stimme fest. "Mädchen?" Das Wesen schnaubte und blickte mich wieder an. "Ich habe schon lange meine Menschlichkeit verloren." Ich biss mir auf die Unterlippe. Sie war es wirklich. "Verabscheust du sie dafür, was sie dir angetan haben?", fragte ich vorsichtig. "Mehr als alles andere." Geistesabwesend starrte sie mich weiter an. Langsam wurde ich nervös unter ihren Blick und trat von einem Bein aufs andere. "Warum tötest du mich dann nicht? Warum beobachtest du mich immer?", rutschte es mir heraus und sofort hielt ich mir den Mund zu. Ihr unheimlicher Blick ging ruckartig nach oben. Toll Jimin. Du bist zu weit gegangen. Jetzt wird sie dich töten. Ängstlich schloss ich die Augen und wartete auf mein Ende, doch nichts kam. Ich hörte bloß ein leises, raues Lachen. "Dachtest du ernsthaft, ich töte dich auf der Stelle nur, weil du mich was gefragt hast?" Ich öffnete die Augen und nickte peinlich berührt. Wieder ertönte das Lachen, danach wurde sie wieder ernst und legte den Kopf schief. "Ich töte dich nicht, weil du anders bist. Ich beobachte dich, weil ich dich interessant finde, Jimin." Mein Name aus dem Mund des Dämons ließ mich zusammenzucken. Ich wollte gerade etwas erwidern, doch dann stürmte Jin in die Küche, gefolgt von Taehyung. Als der Jüngste die Gestalt in der Ecke sah, schrie er erschrocken auf. Jin wurde auf den Dämon aufmerksam, nahm den Revolver, den ich ihm zuvor gegeben habe und schoss dreimal auf den Schatten ein. "Jin, Nein!", schrie ich und riss seine Hand nach unten, bevor er erneut schießen konnte. Warum verteidigte ich dieses Wesen eigentlich? Ich kannte es nicht und anscheinend konnten ihr die Kugeln der Waffe nichts anhaben, denn sie stand noch genauso da wie vorher. Der Dämon schaute Jin mit einem wütenden Blick an und streckte eine Hand nach vorne. Sie wurde vom restlichem Sonnenlicht, welches durch das Küchenfenster schien, erhellt und gab somit die Sicht auf einen pechschwarzen, mit Klauen und Schuppen besetzten Arm frei. Neben mir rang Jin plötzlich röchelnd nach Luft und fiel auf seine Knie. "Jin!", schrie Taehyung und kniete sich wimmernd neben ihn. Sie schneidet ihm die Luft ab. Sie würde ihn töten. "Nein!", rief ich und stellte mich mit ausgebreiteten Armen schützend vor den Ältesten. Tränen kullerten langsam meine Wangen hinunter. Sie durfte ihn einfach nicht umbringen. "Bitte nicht!", schluchzte ich. Einen kurzen Augenblick schauten wir uns an, dann ließ sie schließlich die Hand sinken. Jin sackte mit den Händen am Hals in sich zusammen und schnappte gierig nach Luft. Ich kniete mich zu den beiden runter und legte meine Hand auf Jins Schulter. Kurz blickte ich zu ihr. Sie sah uns drei, wie wir so beieinander hockten traurig an und wollte schon durch das Fenster verschwinden, als plötzlich Jins noch leicht kratzige Stimme den Raum durchschnitt. "Warte!" Verwirrt blickten wir ihn alle an. Er begann schließlich leicht zu lächeln und stand mit der Hilfe von mir und Tae auf. "Du hattest Angst oder? Das wir dich verpfeifen und diese Professorin dich findet. Das sie dich wieder wegsperrt. Habe ich Recht?" Jins Stimme klang sanft, wie die einer Mutter. Diese Stimme liebe ich am meisten. Sie hatte schon immer eine beruhigende Wirkung. Die roten Augen schweiften zu Boden. Jin genügte es als Antwort und er sprach weiter. "Du kannst dich so lange bei uns verstecken, bis wir aus dieser Stadt abhauen, wenn du möchtest." Ich riss genau wie alle anderen die Augen auf. Meinte Jin das ernst? Der Dämon hatte vor nicht Mal zwei Minuten versucht, ihn umzubringen und er verzieh ihm so schnell? Wenn Taehyung oder ich Mist gebaut haben, ist er meistens eine Woche sauer auf uns. "Wenn ihr das erlaubt.", murmelte das Wesen. Ihr Blick galt jetzt Taehyung und mir. Ich schenkte ihr ein leichtes Lächeln und nickte. Taehyung tat es mir gleich und ging langsam mit leuchtenden Augen auf sie zu. Seine Angst war dabei völlig verschwunden. "Kann ich dich komplett sehen?", fragte er aufgeregt, so wie ein kleines Kind, das einen neuen Teddybären gefunden hat. Realisierte erst was er gesagt hat, als alle in Gelächter ausbrachen. Selbst der Dämon schmunzelte ein wenig, wurde dann aber traurig. "Glaubt mir, ihr wollt mich nicht so sehen."
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875 Wörter
Don't know what to say. Miep...
Hope u Enjoy ❤
Axy D left the Chat.
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Demonchild |BTS Fanfiction
FanfictionJahr 3013. Eine Kaltzeit legte sich über die Erde in der man unmöglich überleben konnte. Daher errichtete man über die letzten Städte, die es auf dieser Welt gab große, durchsichtige Kuppeln. Als jedoch plötzlich ein Raumschiff, in dem Experimente d...