🌸Kapitel 9🌸

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Dieses Bild ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte diesen Ort noch nie gesehen. Trotzdem kam mir dieser Platz, diese ganze Szene bekannt vor. Inzwischen sind wir weitergefahren und immer mehr Berge zogen an uns vorbei. "Ich glaube wir haben ein Problem.", kam es plötzlich von Namjoon, der auf irgendein technisches Gerät, ich glaube es war ein Computer, starrte. "Was ist denn los, Namjoon?" Alarmiert sprang Yoongi auf und setzte sich neben den Hacker. "Scheiße!", fluchte er. "Jin, fahr schneller!" Der Angesprochene nickte kurz und beschleunigte das Tempo des Busses. "Was ist los?", fragte ich nervös. Yoongi blickte mir in die Augen. "Die Adligen haben uns gefunden." Die Farbe wich aus meinem Gesicht und mir wurde übel. Auch die Anderen schnappten nach Luft. Sie haben uns schon gefunden? Wie? Es gab keine Karten mehr von dieser Welt. Sie wurden alle durch die Meteroiteneinschläge vernichtet und man fertigte keine neuen an, da es eh verboten war hinaus zu gehen. Man brauchte sie nicht, höchstens um wieder einen Krieg zu planen, doch heut zu Tage kann man die Karten auch am Computer erstellen. "Es ist ein Luftschiff von Lost City. Hobi, knall es ab!" Hoseok begann zu grinsen. "Aye Sir.", sagte er und holte aus der Ablage über den Sitzen ein Scharfschützengewehr. Yoongi öffnete der weilen ein Fenster im Dach und ein kalter Wind schoss herein. Hobi ging zu der Luke und begann auf das, wahrscheinlich schon sehr nahe Luftschiff zu zielen. "Jin, rechts von uns kommt noch ein Wald. Steuer darauf zu.", rief Namjoon über den Lärm hinweg und Jin nickte ihm durch den Rückspiegel zu. Es gab einen Ruck nach rechts und schon kam ein weiterer Wald in Sicht, wie Namjoon es vorausgesagt hatte, nur riesiger. Mehrere Schüsse erklangen von Hobi und auch das Luftschiff feuerte, jedoch verfehlte es immer wieder den Kleinbus. Wir erreichten den Wald und unsere Verfolger wurden durch die riesigen Nadelbäume verdeckt. "Fahr weiter. Je tiefer wir drin sind, desto schwieriger ist es, uns zu finden und sie geben vielleicht auf. Ich verfolge weiterhin ihre Bewegungen.", verkündete Namjoon und beobachtete immer noch das Geschehen auf dem Computer. Hoseok nahm sein Gewehr runter und schloss die Luke wieder. Dann setzte er sich grinsend auf seinen Platz. Wir fuhren noch weiter in den Wald und kamen schließlich zum Stehen. Der ganze Bus hielt den Atem an und war mucksmäuschenstill still. Ein lautes Geräusch, dass ich nicht genau beschreiben konnte und auch noch nie gehört hatte, erklang über uns. Zwischen den Bäumen erblickte ich leicht ein graues Etwas, durch das sich rote Linien zogen. War, dass das Luftschiff? Ich hatte noch nie eines gesehen und lugte deshalb neugierig aus dem Fenster, um es besser sehen zu können. Taehyung beobachtete, genau wie ich, gespannt das graue Metallschiff. Es bewegte sich immer weiter weg und Namjoon seufzte. Wir hatten sie abgehängt! Zumindest für jetzt. Es war nur eine Frage der Zeit, eh sie uns wiederfinden. "Ich hoffe einfach nur, dass sie uns nicht orten können.", merkte Tae an und schaute hinter zu den Silberhaarigen. "Keine Sorge. Sie können weder den Bus noch das Signal vom Computer orten. Wir danken dem Sicherheitssystem von Namjoon.", grinste Yoongi und klopfte dem Hacker auf die Schulter, während dieser nur verlegen lächelnd nach unten blickte. Nachdem von Namjoon, einige Minuten später, ein Zeichen gegeben wurde, startete Jin den Motor des Kleinbusses und fuhr in die entgegengesetzte Richtung des Luftschiffes.

Mittlerweile waren fast zwei Monate ohne weitere Zwischenfälle vergangen und wir hatten uns so einigermaßen an uns und das Leben hier draußen gewöhnt. Nur leider wurden unsere Vorräte langsam knapp. Gerade stand ich vor einem kaputten Haus, in einem verlassenen Dorf. Auf unserer Fahrt waren wir auf viele solcher Orte gestoßen und nicht nur das. Auch Wiesen, die zum Teil schon wieder grün wurden, kreuzten immer mehr unseren Weg, während wir weiterhin nach Osten unterwegs waren. "Hey, das war mein Brötchen!", ertönte Taehyungs laute und empörte Stimme hinter mir und ich verdrehte genervt die Augen. "Genau, dass war es.", erwiderte Jungkook trocken. "Du bist scheiße!", jammerte mein bester Freund. Ja und so ging das jetzt schon die ganzen Monate. Ich weiß gar nicht, womit es angefangen hatte, jedenfalls fand es Jungkook anscheinend witzig, Taehyung die ganze Zeit zu ärgern. "Jungs es reicht! Wir sind auf der Flucht und wenn wir nicht alle zusammenhalten, wird das nichts. Also reist euch zusammen!", erhob nun Yoongi das Wort und ich wandte mich schließlich den dreien zu. "Jungkook, das gilt nicht nur für Taehyung, sondern auch für dich!", knurrte Yoongi am Ende noch und das Siegessichere Grinsen des Jüngsten verschwand. Zurück blieb wieder nur das kalte, emotionslose Gesicht, welches er immer trug. Taehyung stand neben dem Schwarzhaarigen und hatte den Kopf eingezogen. "Da, du kannst meins haben.", meinte ich und steckte ihm lächelnd mein Brötchen hin. Strahlend nahm er es und biss herzhaft in das mit Wurst belegte Brötchen. Schmunzelnd drehte ich mich erneut zu dem Haus, vor dem ich vorhin stand und kletterte durch den halb verschütteten Eingang. Dabei schürfte ich mir leicht meinen Unterarm an einen scharfen Stück Metall auf. "Argh, Shit!", fluchte ich und musterte mürrisch meinen brennenden und leicht blutenden Unterarm. Einige Splitter steckten von dem spröden Metall in der Wunde, doch sonst war sie nicht tief. Ich seufzte und wandte meinen Blick von meinem Arm zu den Raum vor mir. Überall lagen Schutt und kaputte Möbel herum, wie auch schon in den anderen Dörfern. Die Fenster waren mit Brettern vernagelt und ließen nur einzelne Strahlen des Sonnenlichts durch. Feine Staubpartikel flogen durch den Raum und gaben ihn eine etwas mysteriöse Aura. Ich beschloss, mich nicht lange hier drinnen aufzuhalten und durchsuchte die untere Etage nach noch brauchbaren Sachen, wie Lebensmitteln oder Klamotten. Ich fand nichts weiter und stieg deshalb die alte Holztreppe nach oben, die schon gefährlich unter meinem Gewicht knirschte. Schnell beeilte ich mich, hoch zu kommen. Es war so oder so schon gruselig hier und die Treppe und vorbeihuschende Mäuse machten das noch schlimmer. Besonders weil ich so schreckhaft bin. Yoongi konnte vergessen, dass ich auch noch runter in den Keller gehe. Ich wollte gar nicht daran denken, was dort unten alles hauste. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und ich schüttelte mich kurz, bevor ich schließlich in das Zimmer rechts von mir ging. Ich ließ meinen Blick durch das wohl ehemalige Schlafzimmer gleiten. Ein halb zertrümmerter Schrank, kaputte Kommoden und ein großer Spiegel der zerbrochen an der Wand hing. Ein unmännlicher Schrei erklang von mir, als ich zum Bett sah. Auf ihm lagen in Decken eingewickelt zwei Skelette. Ich versuchte meinen Puls wieder unter Kontrolle zu bekommen und trat näher ans Bett. Das eine war kleiner, als das Andere. Ich ging davon aus, dass es noch ein Kind war. Bedrückt blickte ich auf die zwei sich umarmenden Knochengerüste. "Schon traurig, wie die Kälte sie umgebracht hat, nicht?" Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich ruckartig um. An den Türrahmen angelehnt stand ein Mädchen und schaute auf die zwei verschränkten Skelette. Sie besaß schulterlange, braune Haare, die von leichten, schwarzen Strähnen durchzogen waren und fast schwarze Augen. Sie schaute zu mir hoch. "Wer bist du?", flüsterte ich schon fast und starrte sie mit großen Augen an. Hier war nirgends eine Stadt in der Nähe, wie konnte sie hier draußen überleben, noch dazu alleine. Es war nahe zu unmöglich. "Jimin!", kam es von unten und ein lautes Poltern ertönte. Das Mädchen lief seelenruhig zu mir herüber und betrachtete weiterhin die Skelette. Die Treppe knarzte und plötzlich stand Jungkook im Zimmer. Er zielte mit einem Revolver auf das Mädchen, sein Gesicht wie immer kalt und emotionslos. hinter ihm erschienen die Anderen. Genau wie Jungkook richtete Yoongi seine Waffe auf sie. "Weg von ihm!", knurrte der Minthaarige und kam drohend näher. Das Mädchen schmunzelte nur, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Bevor ich überhaupt etwas dazu sagen konnte, wurde sie von Jungkook gepackt und von mir weggezogen. "Alles Ok, Jimin?", fragte Yoongi und schaute kurz zu mir. "Ja, ich-" "Gut. Wer bist du?", unterbrach mich Yoongi und stellte sich vor die Braunhaarige, die mit einem Arm auf den Rücken gedreht, vor Jungkook stand. "Immer diese Fragen.", kicherte sie, wobei ihr die Haare leicht ins Gesicht fielen und ihre Augen verdeckten. "Jetzt sprich endlich!", zischte Yoongi und machte Anstalt sie in den Bauch zu boxen, doch Namjoon hielt ihn zum Glück davon ab. "Warte Yoongi! Sie lebt komplett alleine hier draußen. Vielleicht kann sie uns helfen.", meinte Namjoon und trat zu den Beiden. Yoongi ließ seine Faust sinken. "Na schön. Wie überlebst du hier draußen?", fragte der Leader harsch. "Wieso sollte ich euch das sagen?" Provozierend grinste sie Yoongi an. Dieser bebte bereits vor Wut und wollte wieder auf sie losgehen, doch wieder einmal hielt ihn Namjoons ruhige Stimme davon ab. Er atmete tief ein und aus und trat ein paar Schritte von ihr zurück. Sie mussten ein echt starkes Vertrauen ineinander haben, genau wie Jin, Tae und ich. Außerdem frage ich mich, ob sie uns auch irgendwann mal so blind vertrauen. "Bitte hilf uns! Unsere Vorräte werden knapp und wir können in keine Stadt rein." Flehend blickte Taehyung sie an und die Braunhaarige seufzte. "Na schön. Im Keller habe ich einige Sachen und Lebensmittel gebunkert Ihr könnt etwas abhaben, ich brauche schließlich nicht so viel.", sagte sie und lächelte. "Du gehst vor.", knurrte Jungkook und stieß ihr die Schusswaffe in den Rücken. Ein leises Lachen ertönte von ihr. "Ist er immer so ein Softie?" "Definitiv nicht!", antwortete Taehyung und warf Jungkook einen bösen Blick zu. Zusammen folgten wir ihr die Treppen runter in den Keller. Zum Glück drang bis hier hin noch Licht, wenn auch wenig. Es gab hier nur einen kleinen Gang, der zu einer Tür führte. Das Mädchen öffnete diese und blickte uns an. "Nach euch.", meinte sie lächelnd. Taehyung wollte sich schon in Bewegung setzen, doch Jungkook hielt ihn mit einem Arm zurück. "Nein. Du zuerst.", wies Yoongi an und sie lachte wieder. "Wie ihr wollt." Sie ging in den dunklen Raum hinter der Tür und zögernd folgten wir ihr. Was ist, wenn sie uns in eine Falle führt? Den Gedanken hatten vermutlich alle von uns. Aber würde ein Mädchen so etwas wirklich tun? Man konnte in dieser verrückten Welt niemandem trauen. Nun standen wir in dem komplett dunklen und kalten Raum. Etwas grün Leuchtendes erhellte ein wenig den Raum, was aussah, wie eine Flamme. Plötzlich knallte etwas und die Flamme erlosch. "Verdammt, das war eine Falle!", fluchte Yoongi und etwas polterte. "Die Tür ist zu!", erklang nun auch die Stimme von Namjoon. "Scheiße! Was spielst du hier für ein krankes Spiel?!", brüllte Jungkook in die Dunkelheit hinein, aber niemand antwortete. Leicht begann ich zu zittern und quiekte erschrocken auf, als mich etwas an der Schulter streifte. "Jimin bist du das?", erklang Jins Stimme vor mir. "Ja.", flüsterte ich und spürte kurz danach zwei Arme um mich. Ich drückte mich an Jin, der mir beruhigend über den Kopf strich. Ich hasste dunkle Räume. Sie machten mir Angst. Man sah nichts und wusste nicht, wo man war. Und man wusste nicht, wer noch bei einem war. "Shhh alles gut. Ich bin da.", versuchte er mich zu beruhigen, was wenigstens etwas half, da ich wusste, dass ich nicht alleine war. Jedoch zitterte ich mittlerweile noch mehr. "Was ist los bei euch?", erklang nun auch Hoseoks Stimme seit Ewigkeiten mal wieder. Er war heute so ruhig gewesen. "Alles Ok. Ist Taehyung irgendwo bei euch?" Kurze Zeit stille. "Nein, ich dachte, er wäre bei euch." Diese Aussage ließ mich schlucken. "Oh Gott Taehyung!", schrie Jin durch den dunklen Raum. Jedoch antwortete niemand. "Taehyung.", flüsterte ich, nicht im Stande zu schreien. Noch mehr Angst durchströmte meinen Körper und ich schluchzte leise auf. Bitte nicht! Nicht Taehyung! "Jiminie, alles gut. Ich bin da." Nichts war gut, doch ich wusste, dass er es nur lieb meinte. Er strich mir weiterhin durch die Haare. Es krachte und plötzlich war ein kleiner Strahl Licht zu sehen. "Nochmal Jungkook!", sagte Yoongi, gefolgt von einem weiteren plauzen. Dieses Mal strömte mehr Licht in den Keller. "Gut kommt!" Zusammen rannten wir aus der nun kaputten Tür und stiegen die Stufen hoch. "Taehyung!", brüllte ich und lief suchend durch die untere Etage. Es war mir egal, ob die Anderen sahen, dass ich weinte. Ich wollte nur Taehyung finden. "Taehyung!", schrie ich wieder und tatsächlich ertönte von draußen ein schmerzerfülltes Stöhnen. Schnell rannte ich aus dem Haus, ohne auf die Anderen zu achten und wahrhaftig. Draußen stand Taehyung, der sich schmollend seinen Hintern rieb und unversehrt war. "Taehyung!", rief ich schluchzend und rannte auf ihn zu, um ihn stürmisch zu umarmen. "Ist doch alles gut, Jiminie.", lachte er und legte seine Arme um mich. Alles gut? Er wurde gerade halb entführt. Ich werde aus ihm einfach nicht schlau. "Taehyung." Auch die Anderen kamen aus dem Haus und atmeten erleichtert aus, als sie unser kleines Alien erblickten. Ich löste mich von ihm und wischte mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht. "Was ist in den Taschen?", fragte Hoseok verwirrt und musterte die Taschen, die neben Taehyung auf den Boden lagen. Tae schaute kurz runter und blickte dann grinsend wieder hoch. "Was zu essen!"

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2188 Wörter

Extra langes Kapitel, weil so lange keins kam.😊

Hope u Enjoy ❤

Axy D left the Chat.

Demonchild |BTS FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt