Taehyungs Sicht
"...Und dann war ich von schwarzen Nebel umringt und bin draußen auf den Boden gefallen.", beendete ich meine Erzählung, während wir im Bus saßen und weit weg von diesem Dorf fuhren. Ich frage mich, ob wir sie jetzt den Tod überlassen haben. Immerhin haben wir, wahrscheinlich ihre ganzen Vorräte, die Yoongi und Namjoon gerade durchsuchten. Von ihnen kam ein Seufzen, als sie auch die letzte Tasche beiseitestellten. "Kein Sprengstoff oder ähnliches. Nur Lebensmittel, Klamotten, Medikamente und auch komischer Weise neue Munition.", sagte Namjoon, der sich müde auf seinen Sitz fallen ließ. Mittlerweile wurde es draußen langsam dunkel und alle waren von diesem heutigen Ereignis noch halb geschockt. Am meisten bestimmt Jiminie. Er hatte sich immer zu mir verkrochen, wenn es ihm zu dunkel im Wohnzimmer oder im Schlafzimmer war, je nachdem, wo wir geschlafen haben. Dieser saß gerade Yoongi gegenüber, der seinen Unterarm von Splittern befreite. "Aua das tut weh!", jammerte mein bester Freund und wollte den Arm zurückziehen, jedoch wurde das aber durch den eisernen Griff von Yoongi verhindert. "Jetzt sei nicht so eine Memme. Du bist doch ein Kerl oder?", schnaubte Yoongi und verarztete Jimin weiter. Von ihm kam jedoch nur ein leises Murren. Leicht lachend, drehte ich mich wieder nach vorne und blickte direkt in Jungkooks schwarze Augen. Wie versteinert saß ich also da und starrte ihn an, bis er sich schließlich wieder umdrehte. Hatte er mich die ganze Zeit beobachtet? Fragend legte ich den Kopf schief und beließ es dabei. Müde lehnte ich mich an die Fensterscheibe und schloss meine Augen. Versuchte die Hintergrundgeräusche komplett auszublenden und driftete in einen traumlosen Schlaf ab.
Wir erreichten einige Tage später wieder ein verlassenes Dorf und blieben dort über Nacht. Ich konnte diese Nacht irgendwie nicht schlafen und drehe mich nur von einer Seite auf die andere. Schließlich gab ich es seufzend auf und betrachtete den Mond durch das Fenster. Unter der Kuppel sah er immer so klein und rötlich durch die Luftverschmutzung aus, aber hier draußen wirkte er...riesig und milchweiß. Ich frage mich, ob es dort oben Leben gibt. Irgendwo auf anderen Planeten, Sternen oder Monden. Ich wäre so gerne mal ins Weltall geflogen, vielleicht in eines dieser Testlabore. Oder in eines, das nach einem weiteren Planeten sucht auf dem wir vielleicht überleben konnten. Die Adligen zerstören ja immer mehr von unserer Erde durch ihre Kriege oder die Abgase der Luftschiffe. Die waren noch schlimmer, als die von normalen Autos oder Bussen. Durch ein leises Wimmern wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich setzte mich richtig hin und suchte den Verursacher, der genau drei Reihen vor mir saß. Langsam stand ich auf, bedacht niemanden zu wecken und ging zu Jungkook Platz. Unschlüssig stand ich nun davor und beobachtete den kalten, emotionslosen Jungen vor mir. Er war unnatürlich rot geworden, die letzten Tage. Allgemein sah er nicht so gesund aus. Doch wenn man ihn darauf ansprach, wurde man gleich wieder finster angeguckt und angeschnauzt. Selbst seine Sticheleien hatte er die restlichen Tage gelassen und war fast nur noch in Gedanken. Ein weiteres Wimmern kam von ihm und er begann leicht zu zittern. "Bitte...nicht.", murmelte er gerade noch so laut, dass ich ihn hören konnte. Hatte er einen Alptraum? Vermutlich. Sein Wimmern klang so herzzerreißend und sein Gesicht war schmerzhaft verzogen. Ich setzte mich neben ihn und rüttelte an seiner Schulter. "Jungkook.", flüsterte ich und er begann noch mehr zu wimmern. "Jungkook.", probierte ich es noch einmal lauter und rüttelte ihn fester. Er zuckte zusammen und öffnete ruckartig seine Augen, aus denen sich ein paar Tränen stahlen. Verwirrt wischte er mit dem Ärmel seines Pullovers über die nassen Augen. "Du hattest einen Alptraum.", erzählte ich leise und sein Blick viel auf mich. Mit großen Augen musterte er mich. Wahrscheinlich war er noch nicht ganz wach. "Möchtest du mir erzählen, worum es ging?", fragte ich ihn sanft und legte eine Hand auf seine Schulter. Er schnaubte, stieß meine Hand von seiner Schulter und erwiderte kalt: " Nein möchte ich nicht. Und jetzt verpiss dich." Perplex sah ich ihn an und einige Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich hasste es so angegangen zu werden. Das hatten meine Eltern früher immer getan. Mich angeschrien. Traurig stand ich auf, bedacht darauf, dass er meine Tränen nicht sieht und setzte zum Gehen an. "Taehyung.", erklang es leise hinter mir und stocksteif blieb ich stehen. "Bleib.", murmelte er und ich drehte mich langsam zu ihm um. Seine müden Augen waren auf mich gerichtet und er wirkte noch röter, falls das überhaupt geht. Schnell huschte ich zu ihm zurück und setzte mich neben ihn. Ein leises brummen kam von ihm noch, bevor er zur Seite kippte und mit dem Kopf auf meinem Schoß landete. Ich verspannte mich ein wenig, doch das ließ nach kurzer Zeit nach. Vorsichtig strich ich ihm die weichen, schwarzen Haare aus dem Gesicht und steifte dabei seine Stirn. Sie war glühend heiß. Kein Wunder warum er so rot ist. " Jungkook, du hast Fieber.", murmelte ich, doch er reagierte nicht. "Jungkook!" Wieder rüttelte ich an seiner Schulter und er öffnete halb die Augen. Erleichtert atmete ich aus und strich ihm weiterhin durch die Haare. Ein Seufzen kam von ihm und langsam driftete er wieder in den Schlaf ab. Plötzlich sah er gar nicht mehr so kalt und emotionslos aus. Nein, seine Gesichtszüge waren entspannt und ließen das markante Gesicht jetzt eher weich und friedlich aussehen. Irgendwie war er ja schon niedlich, wenn er nicht immer so finster und kalt dreinblicken würde. Was hat der Junge nur erlebt, um ihn heute zu dem zu machen, was er ist. Er ist der jüngste von uns, normaler Weiße sollte er so etwas noch nicht erleben, geschweige denn schon Blut an seinen Fingern kleben zu haben. Gedankenverloren streiche ich ihm weiter durch die Haare. Was hat Jin Hyung immer gemacht, wenn einer von uns krank war? Angestrengt dachte ich nach. Meistens hat er immer Hühnersuppe gekocht und Tee aus wilden Kräutern gemacht. Aber das konnte ich ja hier schlecht. Ich wollte ihn nicht aufwecken. Jetzt da er ohne Alptraum schläft. Zum Glück befand sich Jin nur eine Reihe vor uns, also streckte ich mich so gut es ging vor und rüttelte an seinem Bein. "Jin Hyung." "Hm?", machte er und blinzelte. Dann gähnte er verschlafen. "Was ist los? Taehyung. Geh wieder schlafen." "Ich kann nicht und du musst mir helfen." Er blickte mich mit verwuschelten Haaren und einem fragenden Blick an. "Jungkook hat Fieber.", erklärte ich ihm schnell und danach wurde er richtig wach. Besorgt stand er auf und hockte sich neben mich und den schlafenden Jungkook. Sachte legte er seine Hand auf die Stirn des Jüngsten und runzelte selbst seine eigene. "Es ist schon viel zu hoch! Wie lange hat er das schon?" "Keine Ahnung. Vielleicht zwei, drei Tage." Dass er mit so hohem Fieber überhaupt noch gerade aus laufen konnte, geschweige denn sich nichts anmerken ließ, ist echt ein Wunder. Er hätte sich damit umbringen können, wenn ich es nicht gemerkt hätte. 'Dieser Sturkopf!', dachte ich zähneknirschend und blickte besorgt zu ihm herunter. Immer noch schläft er friedlich und genoss anscheinend unbewusst meine Streicheleinheiten. 'Das er auch immer einen auf hart machen muss!', regte ich mich weiter in Gedanken auf und schaute schließlich zu Jin, der in einer der Taschen rumwühlte, um vermutlich nach Medikamenten zu gucken. Aufatmend zog er eine Flasche Fiebersaft aus dem Rucksack und beeilte sich wieder zu mir zu kommen. "Ich kann nicht versprechen, dass es ihm helfen wird, wenn es schon so hoch ist.", murmelte Jin und befüllte die dazugehörige Spritze mit dem Saft. "Was ist denn bei euch los?", kam es auf einmal von hinten und ein müder Yoongi stand plötzlich neben Jin. "Jungkook hat Fieber.", flüsterte ich und schaute wieder besorgt zu dem Jüngeren. "Er war noch nie krank gewesen.", meinte Yoongi nachdenklich. Jin schob währenddessen die Spritze in Jungkooks leicht offenen Mund, wodurch er wieder wach wurde. Mit verschleierten Augen sah er zu mir hoch und ich lächelte ihn leicht an, aus Angst wieder einen bissigen Kommentar abzubekommen. Doch dieser kam nicht. "Schluck das Jungkook. Das wird dir helfen.", wisperte ich und strich ihm durch die Haare. Er tat, wie es ihm gesagt wurde, schluckte die ganze Medizin und schlief wieder ein. "So fürs erste sollte das reichen.", sagte Jin und stand auf um die Medizin weg zu packen. Früher hätten wir uns nur erträumen können, so etwas Wertvolles wie Medikamente zu besitzen. Dafür waren sie viel zu teuer. "Was macht ihr für einen Lärm?" Murrend kam ein verschlafener Jimin auf uns zu und rieb sich die Augen. "Gut das du wach bist. Du kannst mit Yoongi von draußen etwas Eis holen gehen. Jungkook ist krank.", erklärte Jin schnell und überreichte Yoongi einen Beutel. Jimin sah, währenddessen besorgt zu mir und dem Jüngsten. "Na komm. Wir sollten uns beeilen.", sagte Yoongi und zog Jimin am Arm aus dem Bus heraus in die Dunkelheit.
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1479 Wörter
Oha ein kranker Jungkook und ein besorgter Taehyung killt.😂🤤 Die Idee ist mir um 4 Uhr morgens gekommen. 😂😂😂👍
Hope u Enjoy ❤
Axy D left the Chat.
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Demonchild |BTS Fanfiction
FanfictionJahr 3013. Eine Kaltzeit legte sich über die Erde in der man unmöglich überleben konnte. Daher errichtete man über die letzten Städte, die es auf dieser Welt gab große, durchsichtige Kuppeln. Als jedoch plötzlich ein Raumschiff, in dem Experimente d...