Geheimnis

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Nicht wissend wie ich das ganze angehen sollte, fragte ich, ob er vielleicht eine Runde Schach spielen wolle. Er willigte ein und wir setzten uns in sein Zimmer und begannen zu spielen, nach einiger Zeit überwand ich mich schließlich und sprach ihn auf sein seltsames Verhalten an, woraufhin er mich zuerst eindringlich musterte, bevor er antwortete."Es ist nichts... Unsere Situation ist im Moment kompliziert und da die anderen keine Lösung finden, muss ich das wohl übernehmen. " Ich spürte, dass das nur die halbe Wahrheit war, dennoch ließ ich es darauf beruhen, wenn es wichtig wäre, würde er es mir bestimmt verraten. Das inzwischen vertraute Spiel dauerte lange und jeder versuchte den Zug des anderen hervorzusehen, dennoch schien es Loki immer wieder zu gelingen. Nachdem er mich schließlich Schach matt gesetzt hatte wurde ich misstrauisch, da war doch etwas faul dran! Immer wieder hatte ich ein seltsames Gefühl verspürt, kurz bevor ich meinen Zug tätigte. Aufeinmal viel es mir wie Schuppen von den Augen, dass es mir nicht früher eingefallen war! Der Schwarzhaarige konnte in die Gedanken anderer Menschen eindringen, das hieß er hatte geschummelt."Bin ich eine so gute Gegnerin, dass du deine Kräfte einsetzten musst, um mich zu besiegen?" Fragte ich ihn provokativ, woraufhin sein Mundwinkel leicht zuckte."Sei keine schlechte Verliererin, so gut bist du noch lange nicht." Lüge! Schon das Grinsen in seinem Gesicht verriet ihn und brachte mich zum lächeln, dafür dass er angeblich so hinterlistig und erfahren sein sollte, war er ein ziemlich schlechter Lügner. Langsam stellte sich der Tagesablauf als Routine ein, denn nach dem Spiel wollte Loki etwas trainieren gehen und ich setzte mich erneut mit meinem Block daneben, diesmal hatte ich jedoch keine Lust zu zeichnen. In Gedanken sah ich aus einem der riesigen Fenster, die sich über die gesamte Wand erstreckten und blickte herab auf die alt bekannten Gebäude. Irgendwie hatte ich Heimweh bekommen, schon als wir meine Sachen aus der Wohnung geholt hatten, wollte ich sie eigentlich nicht mehr verlassen und nun traf es mich auf einen Schlag. Ich gehörte hier nicht her, nicht in den Stark Tower und erst recht nicht zwischen die ganzen Superhelden und Götter und was sonst noch dabei war. Ich vermisste mein altes, langweiliges Leben und meine Familie, wobei nur meine Schwester in der Nähe wohnte und ich meine Eltern schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Plötzlich spürte ich etwas an meinem Bein und sah eine schwarze Schlange, die sich an mir hochschlängelte und im ersten Moment war ich vor Angst erstarrt, dann jedoch wurde mir erneut bewusst, dass es eine von Loki Illusionen war und ich mich wieder entspannte. Fasziniert betrachtete ich das Tier, welche sich vor mir aufgebaut hatte und mir nun in die Augen sah, unglaublich, dass sie nicht echt war und wenn ich sie jetzt berühren würde, würde sie sich auflösen. Vorsichtig tastete ich nach meinem Block, den Blick nicht von der Illusion nehmend, ich wollte mir alles genauestens einprägen und als ich ihn schließlich hatte, begann ich damit sie zu zeichnen. Die ganze Zeit blieb die Schlange ruhig vor mir und machte keine Anstalten zu verschwinden und ich war einfach glücklich eine Ablenkung von meinen Gefühlen zu bekommen. Man konnte über den Schwarzhaarigen sagen was man wollte, dass er das nur täte damit er nicht meine Trauer spürte, aber es war wirklich sehr lieb von ihm, mich damit aufzumuntern. Wie ein kleines Kind saß ich also da, kitzelte auf meinem Blatt herum und lächelte fröhlich, das schlechte Gefühl war weg und nun fühlte ich mich einfach nur glücklich. Es war an sich ziemlich einfach mich abzulenken, meine Aufmerksamkeit galt meistens dem aktuell interessantestem, was nunmal diese Schlange war. Aufeinmal verdeckte ein Schatten mein Bild und ich sah auf, Loki hatte sich schräg vor mich gestellt und musterte meine Zeichnung aufmerksam, während die Schlange hinter sein bein kroch und verschwand."Sieht garnicht so schlecht aus."Kommentierte der Schwarzhaarige mein Bild, mit freudigem Lächeln sah ich es mir nochmal an ehe ich mich an der Wand hochdrückte und Loki von unten herauf ansah. Im allgemeinen war mir aufgefallen, wie unglaublich groß der Gott war, auch im Vergleich zu den restlichen Avengers, welche er beinahe alle überragte. "Bist du fertig mit deinem Training?" Fragte ich ihn , woraufhin ich allerdings ein Kopfschütteln erhielt." Leg die Sachen weg und komm mit." Befahl er mir und stellte sich mitten in den Raum hinein und drehte sich zu mir um, darauf wartend, dass ich zu ihm kam. Artig legte ich meinen Block und Stift zur Seite und trottete zu Loki herüber, neugierig sah ich zu, wie er sich in die Liegestützposition begab und sagte, ich solle mich auf seinen Rücken setzten." Bist du dir sicher?" Fragte ich ihn skeptisch, ich war nun wirklich kein Leichtgewichtig, zwar nicht dick, aber trotzdem. "Ja." Versicherte er mir mit fester Stimme und vorsichtig setzte ich mich auf den breiten Rücken des Schwarzhaarigen und zog die Beine an, sofort senkte sich sein Oberkörper ab, ging aber auch wirder nach oben. Durchgehen spürte ich, wie seine Muskeln arbeiteten und langsam aber sicher begann er zu zittern, weshalb ich irgendwann aufstand, ich wollte ihn ja nicht mit meinem Gewicht zu Boden drücken. Zufrieden und sichtlich fertig stellte er sich auch auf und nickte mir zu, wir konnten also gehen. Schweigend liefen wir nebeneinander her, gingen in Lokis Zimmer, er direkt ins Badezimmer, ich auf sein Bett und sah aus dem Fenster. Erneut ergriff mich das Heimweh, nicht so stark wie vorhin, aber immernoch genug, dass es meine Laune senkte. "Jarvis?" Rief ich in den Raum hinein und erhielt sofort eine Antwort. "Ja Mrs. Clark? Was kann ich für sie tun?" Die inzwischen bekannte Roboterstimme kam aus allen Ecken. " Kannst du meine Schwester anrufen? Ich würde gerne einmal mit ihr sprechen." Dass mir das noch nicht früher eingefallen war! Augenblicklich erschien ein großer blauer, holografischer Bildschirm mit einem Hörer und dem altbekannten Anruf-ton. Nicht lange dauerte es und der blaue Bildschirm verschwand und das Gesicht meiner Schwester erschien, nachdem sie mich erkannte, zierte es ein freudiges Lächeln."Oh mein Gott Christy! Ich hab gehört was passiert ist, es tut mir ja so Leid! Wenn ich gewusst hätte, dass das passieren würde, hätte ich dich nie im Leben gebeten für mich da hin zu gehen. Es ist so schön von dir zu hören."

Ein Unfall mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt