Besuch

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"Es freut mich auch dich zu sehen und du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Es ist wirklich unglaublich hier, die Einrichtung und auch die Menschen beziehungsweise Götter." Die letzten beiden Worte fügte ich nur noch leise hinzu. "Wie sind die so, ist Loki wirklich so böse wie es heißt? Wie ist der Hulk? Ist Thor so heiß wie alle sagen?" Wie man sich denken könnte, war meine Schwester ein ziemlicher Avengers-Fan und hoffte nun auf Insider Informationen, welche ich ihr auch bereitwillig lieferte. Ziemlich lange unterhielten wir uns, bis irgendwann Loki aus dem Badezimmer kam, er hatte sich keine Umziehsachen ins Bad mitgenommen, weshalb er nur im Handtuch zum Schrank lief. Ich konnte es nicht verhindern und musste ihn dabei beobachten, was jedoch nicht unbemerkt blieb. "Christy, Hallo? Was ist denn so interessantes da drüben?" Mit hochrotem Gesicht sah ich zurück auf den Bildschirm, ich war mir sicher, dass nicht nur Ella mich gerade ansah und erst als die Badtür wieder zu ging, traute ich mich erleichtert auszuatmen."Sag schon, was war denn los?" Mit einer gehobenen Augenbrauen und schelmischen grinsen sah mich meine Schwester an."Nichts wichtiges."nuschelte ich und vermied es, ihr in die Augen zu sehen." Ich bin also nicht wichtig?" Hörte ich aufeinmal die belustigte Stimme des Schwarzhaarigen, ich hatte ihn garnicht eintreten gehört."Wer ist denn da?" Fragte Ella laut, hatte aber keine Chance Loki zu sehen, welcher hinter dem Bildschirm stand." Wir sehen uns später, ich muss jetzt Schluss machen." Sagte ich hast."Aber-" " Hab dich lieb!" Schon war der Bildschirm wieder blau und ich bließ laut die Luft aus." Deine Schwester?" fragte mich der Schwarzhaariger und ich nickte stumm, die Augen geschlossen. Nun da er fertig war, konnte ich bedenkenlos in mein Zimmer gehen und somit weiteren Fragen entgehen, mit schnellen Schritten floh ich also aus dem Zimmer. In meinem stand ich erstenmal planlos herum, nicht wissend was ich jetzt tun sollte und nach Minuten langem überlegen schmiss ich mich in mein Bett und rief nach Jarvis. "Weißt du, wann Tony und der Rest wieder zurück kommen?" Jedoch erhielt ich die ernüchternd Auskunft, dass ihre Rückkehr noch ungewiss sei und schon war es wieder still. Aus Langeweile stand ich erneut auf und schlenderte zu meinem Kleiderschrank, welcher randvoll mit Klamotten war, die ich noch garnicht gesehen, geschweige denn anprobiert hatte und das müsste sich nun ändern. Ich begann mit den verschiedenen T-shirts und machte zwei Stapel, je nach dem, ob sie mir gefielen und passten oder eben nicht. Gerade war ich bei einem weißen Shirt mit einer pinken Ananas darauf angekommen, als ich ein Klopfen an der Tür vernahm. "Ja" rief ich laut und sah neugierig zu, wie jemand eintrat und als ich sah, wer da zu mir kam, wurden meine Augen groß. "Ella!" schrie ich überrascht und umarmte meine Schwester. "Ich hab mir gedacht, nachdem du unser Telefonat so plötzlich abgebrochen hast, müsste ich dich einfach mal besuchen kommen. Zum Glück gibt es diese gruselige Roboterstimme, die mir den Weg beschrieben hat, sonst hätte ich dich sicherlich nie gefunden!" Wir lösten uns voneinander und Ella's Blick fiel sofort auf meine Kleiderstapel." Willst du mich eigentlich veräppeln? Ich mach mir Sorgen, wer da bei dir ist und ob es dir gut geht und du probierst hier Klamotten an? " Natürlich war sie mir nicht böse, viel eher erkannte ich in ihren Augen, dass sie nur darauf wartete aufgefordert zu werden, mit zu machen. So kam es, dass wir gemeinsam den gesamten Kleiderschrank umkrämpelten und jedes Kleidungsstück anprobieren und ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, dass sich ziemlich viel Spitzenunterwäsche in diesem Schrank befand. Als wir schlussendlich durch waren, trug sie ein hellblaues Sommerkleid, welches leicht Tailliert war, während ich nur eine grüne Jeans und das Shirt mit der Ananas trug. Sie hatte es schon immer gemocht, sich schick zu machen und Kleider zu tragen, zudem hatte sie einen etwas aufbrausenderen Charakter als ich, was in keinem Fall negativ war und sich schon öfters als nützlich erwiesen hatte. "Da wir jetzt damit fertig sind, musst du mich den Avengers vorstellen!" Forderte sie, doch ich musste sie leider enttäuschen. "Sie sind alle wegen eines Notfalls heute aufgebrochen." Ein wenig niedergeschlagen senkte sie ihren Blick, doch dann schien ihr etwas eingefallen zu sein und ihre Augen begannen von neuem zu leuchten. "Irgendwer ist aber hier, bei unserem Telefonat hab ich es ganz deutlich gehört. Also? " Leicht verwundert sah ich sie an, sie hätte schon lange wissen müssen, dass Loki hier sein musste. "Was genau hat Tony dir wegen meines Aufenthaltes hier erzählt?" überging ich ihre Frage mit einer weiteren. "Ähm... Er meinte, es gäbe hier irgendeinen technischen Defekt und dass du ab jetzt für ihn arbeitest und erstmal hier bleiben wirst." Mit der flachen Hand schlug ich mir in Gesicht, sie war also ahnungslos, na toll. Nun war es also an mir, ihr meine leicht verzwickte Situation zu erklären, deshalb setzten wir uns gemeinsam auf das Doppelbett und ich schilderte ihr alles. Mit leicht offenem Mund sah mich meine Zwillingsschwester an. "Du sagst also, dass neben uns im Zimmer der Typ ist, den die Avengers in einem Gefängnis gehalten haben, weil er halb New York zerstört hatte und ein Gott ist, sitzt und jederzeit her kommen kann. Zudem kannst du nicht weiter als zehn Meter von ihm entfernt sein. "Fasste sie erneut zusammen und ich nickte einfach. Apropo Loki, es war inzwischen Abend und ich müsste bald Essen machen und ihn dazu mitnehmen." Willst du heute mit uns Abendessen? " Wechselte ich das Thema und immer noch leicht geschockt nickte Ella und ich zog sie auf den Flur und Klopfte an der Tür des Nebenzimmers, welche ach kurzer Zeit geöffnet wurde. Zuerst schien es so, als ob Loki etwas hätte sagen wollen, doch als er mich und Ella sah, stockte er und sah uns verwirrt an, sein Blick wechselte immer wieder zwischen uns beiden, ehe ihm ein Licht aufzugehen schien. "Siet wann ist deine Schwester hier?" fragte er an uns beide gewandt, anscheinend wusste er nicht, wer wer war und das brachte mich auf eine Idee. Schnell sah ich zu Ella herüber und drückte ihre Hand kurz fest, als Zeichen, dass sie antworten sollte. Schon früher haben wir die Leute damit verwirrt, uns als die jeweils andere auszugeben und sie schien auch sofort zu begreifen, was ich im Schilde führte. "Sie ist vor zwei Stunden gekommen und wird heute mit uns essen." Ella bemühte sich gefasst und locker zu wirken, sich ihre Angst vor dem Gott nicht anmerken zu lassen und es gelang ihr auch relativ gut. "Christy wollte jetzt essen machen, kommen Sie mit?" auch ich versuchte meine Rolle zu spielen und es schien zu funktionieren, da der Schwarzhaariger zusammen mit uns in die Küche ging und sich auf die Arbeitsplatte schwang und aufmerksam beobachtete, wie wir das Mehl und Wasser vermischen um einen Pizzateig zu Formen. Das würde sicherlich noch interessant werden.

Ein Unfall mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt