Unerwartete Folgen

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Auch wir gingen in mein Zimmer und zogen uns um. In meinem Bett war locker genug Platz für uns beide, weshalb wir uns zusammen hinlegten und ich schnell in einen traumlosen Schlaf sank. Durch ein leichtes Rütteln an meiner Schulter wachte ich auf. Ella stand neben meinem Bett, bereits angezogen und begrüßte mich: „Morgen Schlafmütze. Ich muss leider wieder los, aber ich komme bald wieder, wenn die Avengers mal da sind. Wie es aussieht hast du alles im Griff mit dem Typen nebenan, also bis bald." Ich war kaum wach und murmelte nur ein verschlafenes "Bye" ehe meine Schwester auch schon das Zimmer verließ und mich allein zurückließ. Irgendwie fühlte ich mich nicht gut. Ich hatte Kopfschmerzen und war wahrscheinlich erkältet, weshalb ich mich einfach in die Kissen fallen ließ und ein wenig wegnickte, ehe mich ein Gedanke hochschrecken ließ. Wenn es mir schon so ging, wie ging es dann erst Loki? Erschrocken sprang ich auf und eilte in sein Zimmer, in dem der Schwarzhaarige, immer noch mit seiner Badehose, in seinem Bett lag. Seine Lippen waren leicht blau und Schweiß rann seine Stirn herunter. Erschrocken legte ich meine Hand auf diese und stellte fest, dass er Fieber hatte, jedoch hatte ich keine Ahnung was ich tun sollte. "Jarvis? Was soll ich tun? Er hat Fieber!", rief ich hilflos und erhielt sogleich eine Antwort. "Zuerst muss er aufgewärmt werden und alle nassen Sachen los werden." Unentschlossen sah ich ihn und die Badehose an. Ich konnte sie ihm nicht einfach ausziehen, ausgeschlossen! Fest rüttelte ich an seiner Schulter, nannte immer wieder seinen Namen und Gott sei Dank wachte er auf, schien jedoch desorientiert." Du musst die Badehose ausziehen.", befahl ich ihm und holte schnell eine Unterhose aus seinem Schrank, doch als ich sah, dass er sich die Hose einfach so ausziehen wollte, drehte ich mich ruckartig um. Als ob mir die Situation nicht schon unangenehm genug wäre, aber ich musste mich besinnen. Loki hatte Fieber, er bekam momentan so gut wie nichts mit und tat einfach nur das, was ich ihm gesagt hatte. Nach einer Minute drehte ich mich langsam um und stellte erleichtert fest, dass er sich bereits umgezogen hatte, nun aber wieder schlief. Zögerlich hob ich seine Beine hoch und zog die Bettdecke darunter hervor, breitete sie über ihm aus und holte aus dem Schrank eine weitere. Ab da folgte ich einfach nur Jarvis Anweisungen, messte das Fieber, machte kalte Umschläge und kochte eine Suppe, wovon ich auch ein wenig aß. Gegen meine Kopfschmerzen warf ich eine Schmerztablette ein, damit es mir auch etwas besser gehen würde und ich mich somit auch um den Gott kümmern konnte. Kurz lief ich in mein Zimmer, zog mir eine graue Jogginghose und ein blaues Shirt an, dazu nahm ich mir irgendeine Unterwäsche, ohne groß darauf zu achten und ging zurück zu Loki, welcher inzwischen seine Augen geöffnet hatte. Sofort setzte ich mich an sein Bett und hob seinen Kopf etwas hoch. Er musste etwas essen, jedoch bekam ich das so nicht hin. Ich konnte nicht seinen Kopf, die Schüssel und einen Löffel gleichzeitig halten. Ich platzierte mich also hinter ihm, wodurch sein Kopf auf meiner Brust lag, damit ich ihm etwas Suppe einflößen konnte. Er arbeitete tatsächlich etwas mit und versuchte sich selbst etwas aufzurichten, auch die Tabletten schluckte er und die halbe Schüssel war schon leer, als mich sein Gewicht auf einmal nach hinten drückte und ich den Inhalt der Schüssel über uns ausgoss. Er war immer noch fürchterlich heiß. Erschrocken befreite ich mich von dem Schwarzhaarigen und zog mir mein Shirt aus. Es war vollkommen durchnässt und klebte heiß auf meiner Haut. Da sah ich auch, welchen BH ich mir eigentlich angezogen hatte und verdrehte die Augen. Es war ein schwarzer mit pinker Spitze, doch ein kurzer Kontrollblick versicherte mir, dass Loki immer noch schlief, ich somit mein Shirt einfach fallen ließ und mir aus dem Bad ein Handtuch holte, es nass machte und damit den Schlafenden von der heißen Flüssigkeit befreite. Auf die Laken war glücklicherweise nichts gekommen und somit deckte ich den Gott wieder zu, brachte die nun leere Schüssel in die Küche, wo ich kurz durchatmen konnte. Es war meine Schuld, dass es ihm jetzt so schlecht ging. Ich hatte ihn absichtlich betrunken gemacht und danach nicht nachgesehen, wie es ihm ging. Die Schuldgefühle nagten an mir und das schmerzende Gefühl in meiner Brust brachte mich dazu, wieder zurück in Lokis Zimmer zu gehen. Dort fiel mir auf, dass ich mich inzwischen weiter
von ihm entfernen konnte als zuvor. Er war in seinem Zimmer geblieben, während ich in die Küche gegangen war. Das waren rund 25 Meter! Ich konnte mich jedoch nicht lange über diese Erkenntnis freuen, da ich hörte, wie die Zähne des Schwarzhaarigen zu klappern begannen, weshalb ich Jarvis erneut um Rat fragen musste. "Er braucht mehr Wärme, wir haben Wärmflasche, diese liegen allerdings zu weit entfernt. Sie müssen ihn mit ihrer Körperwärme aufwärmen, sonst erreicht sein Fieber möglicherweise eine kritische Höhe." Verzweifelt stämmte ich meine Arme in die Hüften. Ich war selbst Schuld und der Schwarzhaarige würde mich sicherlich umbringen, sobald es ihm besser gehen würde. Unsicher trat ich an das Bett heran, legte mich vorsichtig an die freie Seite, rutschte danach weiter an Loki heran, welcher teilweise kalt, teilweise sehr warm war. Ich legte mich einfach halb auf ihn drauf, um möglichst viel meiner Körperwärme auf ihn zu übertragen, wobei ich meinen Kopf auf seine Brust legte. Ich hörte wie sein Herz gleichmäßig schlug. "Es tut mir ja so Leid, das ist nur meine Schuld.", flüsterte ich wissend, dass er mich nicht hörte, da er schlief, dennoch musste ich es loswerden. Durch den gleichmäßigen Herzschlag und da auch ich leicht angeschlagen war, dämmerte ich allmählich weg, bis ich schlussendlich ebenfalls einschlief. Mein letzter Gedanke war, dass ich hoffte, dass er bald wieder gesund werden würde.
Mit einem deutlich besseren Gefühl wachte ich langsam auf. Mir ging es deutlich besser und auch bei Loki schien das Fieber gesunken zu sein, was mich erleichtert ausatmen ließ. Langsam krabbelte ich aus dem Bett und wechselte die nassen Umschläge, welche inzwischen warm waren. Gerade als ich über ihn gebäugt seine Stirn berührte, schlug er seine Augen auf und blinzelte einige Male, geblendet vom Licht. Schnell trat ich zurück und schnappte mir das erste Shirt was mir unter die Finger kam, welches das  des Schwarzhaarigen war, welches er gestern an hatte, bevor wir schwimmen gegangen waren und zog es mir hastig über. Voll bekleidet ging ich wieder auf den Gott zu und kontrollierte sein Fieber, welches zwar noch vorhanden, aber deutlich gesunken war, was mich erleichtert ausatmen ließ. "Was ist los? Wieso bist du hier? Wieso liege ich im Bett und wieso habe ich-". Schnell unterbrach ich ihn, allein der Gedanke daran brachte meine Wagen zum glühen.

Ein Unfall mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt