~* Kapitel 8 *~

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Stunden vergingen, als Tamey ihre Augen wieder öffnete.
Langsam raffte sich die Braunhaarige auf und sah auf die Uhr, die im Zimmer hing.
"15:34 Uhr" murmelte sie die Zeit vor sich her und erhob sich, worauf sie sich aber gleich wieder hinsetzen musste, da die ein oder anderen Schmerzen durch ihren Körper zogen.
Sich auf die Lippen beißen, versuchte sie es noch mal und ging zu ihrem Kleiderschrank.
Als sie diesen öffnete, holte sie gleich den Koffer heraus, den sie zu Beginn ihres Aufenthalts hier in Konoha, genau dort verstaut hatte.
Schweigsam packt sie diesen mit all ihrem Hab und Gut ein.
Fertig mit Packen, trug sie den nun schweren und vollen Koffer, die Treppen hinunter und stellte ihn im Flur ab.
Mit einfachen und doch etwas schmerzhaften Handbewegungen, zog sich Tamey ihre Schuhe an, die Karon ihr gestern ausgezogen und im Schuhregal verstaut hatte.
Doch auch wenn sie jetzt alles hat, was ihr gehörte, blieb sie wie erstarrt vor der Haustür stehen.
Wie eine Hürde, die sie überwinden musste, sah sie den Henkel an, doch nach einem kurzen Zögern und einem kurzen Gedanken, nicht doch hier zu bleiben, griff sie nach dem Silbernen Henkel und öffnete die Tür.
Den Kopf nach unten hängen, schnappte sich Tamey ihren Koffer und lief durch die Straßen Konohas, dabei drückte sie ihre Kopfhörer in ihre Ohren, die auch gleich laute Musik von sich gaben.
Durch gut platzierte Wegweiser erreichte sie auch recht schnell ihr Ziel, ging zu einem der Automaten und holte sich das nötige Ticket, das sie brauchte.
"Zug nach Kirigakure auf Gleis 3." ertönte es per Lautsprecher, doch Tamey rührte sich nicht, als ihr Zug vor ihr hielt und die Menschenmassen an ihr vorbei liefen.
Den Blick immer noch gegen den Boden gerichtet stand sie da und wenn man nach den Sonnenstrahlen geht, die immer weniger wurden, das auch schon seit mehreren Stunden.
"Hey, kann ich Ihnen helfen?" erklang eine leicht raue, aber freundliche Stimme.
Heftig zuckte das Mädchen zusammen, schritt etwas von dem Mann zurück und nahm die Kopfhörer runter, die etwas leiser gestellt waren als zuvor.
Erst beim zweiten Hinsehen erkannte Tamey, dass es ein Bahnangestellter war, der sie angesprochen hatte. Was deutlich an seiner Uniform zu erkennen war.
"N-nein ... ich ... ich komm klar." stockte sie und wischte sich die Tränen weg, die schon seit geraumer Zeit stumm über ihre Wangen liefen, jedoch von ihren offenen Haaren verdeckt würden.
Nicht ganz sicher, ob er ihr glauben sollte, sah der Mann sie an.
"Wohin müssen sie den?" fragte er weiter, was Tamey etwas zappelig werden ließ.
Rasch zeigte Tamey ihm das Ticket, reden wollte sie nicht und sie hoffte, sie könnte den Mann schneller loswerden, wenn sie ihm gewährt, ihr zu helfen.
"Nach Karone also. Da müssen sie in den Zug nach Kirigakure einsteigen. Der nächste müsste in ungefähr einer halben Stunde eintreffen." erklärte er, worauf das Mädchen nickte.
"Ok ... das wusste ich nicht." log sie, wusste sie doch ganz genau, dass sie diesen Zug nehmen musste ... aber irgendwie ... wollte sie einfach nicht in diesen einsteigen.
Noch mal musterte der Mann sie prüfend.
"Jetzt wissen sie es. Wenn sie sonst noch Fragen haben. Bis 20 Uhr habe ich Dienst, sie können gerne zu mir kommen, ich stehe da im Haus." Dabei deutete er auf die kleine Hütte.
Tamey nickte. "Danke sehr."
Noch einmal sah der Mann sie an, bevor er wieder zurück zu seiner Hütte ging.
Erleichtert atmete Tamey aus.
Die halbe Stunde verging wie im Flug und die Lautsprecher kündigten den nächsten Zug an.
Fest entschlossen, dieses mal einzusteigen, wartete die Braunhaarige darauf, dass der Zug anhält.
Doch bevor er es konnte, weckte etwas Weißes Tameys Aufmerksamkeit.
Sofort drehte sie sich um und erstarrte augenblicklich.
"Das ... ist nicht mögli-" hauchte sie und konnte nicht glauben, was sie sah.
Zwei ihr bekannte blaue Augen stachen aus der Dunkelheit in ihre Richtung und das Schlimmste daran war, dass dies keine Menschen Augen waren.
Als sich Tamey komplett zu diesen Augen umdrehte, schien etwas Licht auf die Gestalt und zu erkennen war eine 1,50m großer weißer Fuchs.
Doch bevor Tamey dies richtig realisieren konnte, rannte der Fuchs auch schon weg.
"Hey, warte!" rief sie diesem hinterher und rannte los. Genau in die Richtung, in der der Fuchs verschwunden war.

Anti-Ninja : Wenn das Leben nach anderen Regeln SpieltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt