Anti-Ninja : Wenn das Leben nach anderen Regeln Spielt

~* Kapitel 10 *~

Schweißgebadet wachte Tamey auf. 
Sie zitterte und das nicht wenig, besonders als die Erinnerungen wieder kämmen, schüttelte es sie heftig. 
   //Das … das kann nicht sein … ich würde nie …// schnell hielt sie sich die Hand vor den Mund. 
   //Ich hab sie einfach … umgebracht … eiskalt … ohne … ohne ...//
Ruckartig stand sie von ihrem Bett auf und zog sich schnell an und verließ das Haus.
Als sie in einer Gegend ankam, wo nicht so viele Menschen waren, fing sie an zu joggen.
   //Warum träume ich sowas? Ich würde doch niemals jemanden tö-töten.// 
Immer schneller wurde ihr Tempo, während sie weiter den Fluss entlang joggte.
Ihren Blick auf ihre immer schneller werdenden Füße gerichtet. 
Nach der Zeit verminderte sie ihre Geschwindigkeit jedoch wieder und hörte bekannte Geräusche um sich.
Genervt seufzte sie auf, als sie aufsah.
   “Na super … ich hab es mal wieder geschafft.” sprach sie außer Atem, als sich vor ihr der Trainingsplatz erstreckte. 
   //Wenn ich jetzt auch noch echtes ‘glück’ habe, trainiert Karon da gerade und wird mich gleich nach Hause schleppen und ans Bett fesseln.//
Doch es kam nicht so, denn als Tamey genauer hinsah, erkannte sie, dass die Leute aus Suna auf dem Platz vor ihr trainierten und nicht das ihres Senpeis.
   “Hey!” rief auf einmal jemand, worauf die 16-Jährige heftig zusammen zuckte und zu der Person sah.
Diese hatte gelockte braune Haare und ebenso braune Augen, war aber ein gutes Stück kleiner als Tamey.
   "Du bist doch dieses Mädchen von Gestern?” fragte das Mädchen und ging auf Tamey zu.
Durch das Zwicken des Fremden Chakras wich Tamey ein paar Schritte zurück, worauf die andere die Augenbrauen hochzog und stehen blieb.
   “Wieso weichst du zurück?” 
   “I-ich … dein Chakra … ich vertrage es nicht wirklich gut.” 
   “Und warum bist du dann hier? Dir müsste doch klar sein, dass es auf einem Trainingsplatz Chakra gibt.” meinte sie leicht trotzig und stammte die Hände in die Hüfte.
Schief lächelnd kratze sich Tamey am Kopf und schloss dabei ihre Augen.
   "Ich weiß es nicht … es zieht mich einfach dorthin." murmelte sie in ihrem nicht vorhandenen Bart und sah zur Seite.
Verständnislos schüttelte die gelockte ihren Kopf.
   “Du spinnst.”
   “YURI!” 
Er tönte es, worauf beide zum Schreihals sahen.
Es war niemand anderes als der violett haarige Namens Akito, gefolgt von den beiden schwarzhaarigen Zwillingen, wo bei einer von ihnen eine grüne Zipfelmütze trug. 
   “Schon fertig mit deinem Auftrag?” fragte die Schwarzhaarige ohne Mütze, die, soweit Tamey sich erinnern konnte, Tack hiss, und kam mit den anderen beiden auf sie zu.
   “Ja, war ein Kinderspiel.” kam es mit pures Selbstverständlichkeit von Yuri.
Während sich die Zwillinge um Yuri scharten, bemerkte Akito erst jetzt das andere Mädchen. 
   "Nanu, wir treffen uns aber in letzter Zeit oft.” meinte er, woraufhin sich Tamey gleich verlegen an der Wange kratzte.
   “J-ja irgendwie schon. Ihr trainiert für die letzte Prüfung, oder?" 
   “Aber sowas von! Wir werden den da draußen zeigen aus was für einen Holz die Ninja aus Sunagakure geschnitzt sind!”
   “Jetzt übertreib nicht gleich Akito. Es sind viele starke Gegner dabei. Auch ohne Shinki und die anderen.” meinte Yuri, doch der violett Haarige ließ sich nicht unterkriegen.
   “Und wenn es Boruto und sonst wer wäre, werde ich sie alle fertig machen!”
Verständnislos schüttelten seine drei Freunde den Kopf. Tamey stand nur da und lächelte.
   “Hey sag, hast du Lust uns bei unserem Training zu zuschauen?” fragte er und holte Tamey somit aus ihren Gedanken.
Diese sah ihn mit großen Augen an. “E-euch zu schauen?” kam es überrascht von ihr.
   //Bisher hat mich noch niemand gefragt ob ich zuschauen möchte, immer haben mich alle nur weg geschickt damit sie ihr Chakra ohne probleme benutzen können.//
   “Dumme fragte Akiro, sie verträgt doch kein Cha-” 
   “Gerne.” unterbrach Tamey die braunhaarige und sah zu den beiden schwarzhaarigen. 
   “Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne bleiben.”
Kurz sahen sich die Zwillinge an und zuckten mit den Schulten.

Etwas abseits, von den gegeneinander kämpfenden Suna-Ninjas, hat sich Tamey in die Wiese gesetzt und staunte über die Fähigkeiten der Anderen. 
Yuri, die neben ihr saß, musterte sie. 
   “Also du kommst aus Karone richtig?” 
Tamey nickte. Das leichte Jucken von Yuris machte ihr klar, dass sie versucht, das Chakra zurück unterdrücken.
   “Ja. Das Team meines Senpais nimmt auch an der Prüfung teil.”
   “Verstehe und warum bist du hier? Ich mein warum setzt du dich Chakra aus, obwohl du weißt, dass es dir schadet?” 
Ein verlegenes Lächeln legte sich auf das Gesicht der 16-Jährigen.
   “Ich … ich weiß es nicht. Irgendwas zieht mich hier nach Konoha … immer hin wollte ich schon immer mal hierher und überhaupt … wollte ich ihn sehen …” murmelte Tamey am Ende und sah verlegen zu Boden.
   “Wem?” kam es neugierig von der kleineren, und als Tamey zu ihr sah, war ihr klar, dass das Mädchen solange fragen würde, bis sie es sagte. 
Tief holte Tamey Luft.
   “D-den Hokage. Ich wollte ihn persönlich sehen … nicht durch irgendeinen Bildschirm. Sonder richtig.” sprach sie und spürte, wie eine angenehme Wärme ihren Körper einnahm.
Ein amüsiertes Lachen ertönte, worauf Tamey aufsah.
   “Nur deswegen setzt du dich dieser Gefahr aus? Du bist echt verrückt.” meinte Yuri und lehnte sich etwas zurück in die Wiessee. 
Tamey schmunzelte nur über diese Aussage. 
   "Ja, das bin ich wohl.” murmelte sie und sah hoch in die Baumkronen. 
Auch Yuri lächelte.
   “Ich kann dich verstehen. Der Hokage ist echt cool.” 
   “Du … du bist kein Genin richtig? Hast du … bist du ihm schon mal begegnet?” fragte Tamey zögernd.
Yuri grinste. "Nein, ein Genin bin ich schon lange nicht mehr. Nach dem ich eine bestimmte Mission erfüllt habe, bin ich bald Jonin.” 
   “Echt!?”
   “Ja und zu deiner zweiten Frage. Ich bin ihm schon mal begegnet.” 
   “Und wie ist er so!” 
Leicht überrascht sah die ältere in die leuchtenden braunen Augen.
   "Naja, er ist nett, aber er kann auch, wenn es die Situation erfordert, sehr streng sein.” 
   "Stimmt es, dass er Unmengen an Ramen isst?" kam es wie aus der Pistole aus Tamey Mund.
Leicht runzelte das Mädchen die Stirn.   
   "Ja, warum sollte er es nicht, es ist immerhin sein Lieblingsessen."
   “J-ja besonders d-die mit Miso Geschmack." kam es leicht stottern von der Seite, worauf beide braunhaarigen aufsahen.
Es war der Junge mit der grünen Zipfelmütze.
   "Woher weißt du das?" fragte Tamey, worauf der schwarzhaarige verlegen zur Seite sah.
   "Es-es hängt ein Bild von ihm im Ichirakus Laden und auf den S-speisekarten steht, ‘Miso Ramen mit geröstetem Schweinefleisch absoluter favorit des Hokagen’"
Unglaublich sah Tamey ihn an und sah dann zu Boden.
   //Ob ich da mal hingehen sollte? Vielleicht ... // sofort schüttelte sie den Kopf.
   //Was denk ich da? Also ob ich, wenn ich da hingehe, auf den Hokage stoßen würde. So wie ich mich kenne wurde ich wohl vor ihm stehen wie ein vom Floh besessenen Hund.//
   "Hey, alles ok?"
   "Mhm Ja, alles gut." beantwortete Tamey Yuris Frage, die wiedermals skeptisch zu ihr sah.
Sie redeten noch etwas, bis dann auch schon die Sonne unterging und alle sich auf den Heimweg machten.