~* Kapitel 16 *~

31 1 0
                                    

"Die Kameras zeigen, dass sie Richtung Osten verschwunden sind. Sie haben gut eine Stunde Vorsprung." erklärte ein schwarzhaariger Junge mit Brille, der dazu auch noch einen Laptop in der Hand hielt und wild drauf rum tippte.
"Danke Denki."
"Kein ding. Pass nur auf dich auf Boruto."
Der blondhaarige Grinste.
"Ja klar doch."
Während die beiden noch etwas weiter sprachen, stellte sich Sasuke neben seinen ehemaligen Teamkollegen.
"Alles ok?" fragte er ihn, worauf Naruto schwer schnaufte.
"Es geht. Ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass so eine Geschichte hinter diesem Mädchen steckt."
"Menschen tun viele grausame Sachen, um die, die sie lieben, zu schützen."
"Ja, das stimmt."
"Hey, wollen wir?" kam es von Boruto, woraufhin die beiden Erwachsenen zu ihm sahen.
"Ich mache das allein." meinte Naruto, doch Boruto schüttelte den Kopf.
"Vergiss es, ich kenne mich mit den Leuten besser aus."
Eigentlich wollte der Hokage widersprechen, doch war es Sasuke, der ihn diesesmal daran hinderte.
"Nimm ihn mit, man weiß nie, was einen bei ihnen erwartet."
"Und du?"
"Ich habe noch was zu erledigen."
Etwas skeptisch sah Naruto den Schwarzhaarigen an, beließ es aber vorest dabei.
"Von mir aus, lass uns das Mädchen zurückholen."
"Nah dann los älter Mann!" rief Boruto und sprang vom Dach der Arena.
Mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht, tat Naruto es ihm gleich.

"Sensei?" fragte Nico, der wie auch die anderen nun seinem Lehrmeister gegenüber saß. Seit dem sie wieder in ihrem Ferienhaus angekommen waren, hatten sich alle ins Wohnzimmer gesetzt und warteten nun auf eine Erklärung seitens ihres Senseis und dem Ältesten.
"Sag es ihnen." Verwundert sah Karon den alten an, doch der blick des alten war leicht genervt.
"Sie werden nicht aufhören zu fragen und wenn wir ehrlich sind, haben sie das Recht, es zu erfahren ... nach all den Jahren."
Unsicher sah der Grauhaarige ihn an, bevor er wieder traurig zu seinen Händen blickte, die er auf seinem Schoß liegen hatte.
"Es war vor 7 ... nein ... vor 9 Jahren." begann Karon zu erzählen, worauf hin seine Schüler ihm aufmerksam zuhörten.
"Vor meiner Zeit als euer Sensei habe ich als Spion für unser Dorf gearbeitet. Meine Aufgabe wahr es, mich in eine Organisation ein zu schleusen und bevor ihr jetzt irgend welche Fragen stellt, lasst mich bis zum ende erzählen." meinte er, als er die Frage in Sempras Gesicht schon sehen konnte.
Diese atme kurz tief ein und aus und als Karon sich sicher war, dass er nicht von ihr unterbrochen wird, sprach er weiter.
"Ich schaffte es in diese Organisation, nachdem ich Dinge getan habe, über die ich nie wieder sprechen werde. Gute zwei Jahre war ich in ihren Reihen, studierte sie und fand allerlei Sachen heraus, die diese Organisation zerspalten könnte. Aber ich fand in dieser, mir selbst wirkenden Hölle, nicht nur Informationen ... sondern auch ein kleines Mädchen."
"Tamey?" kam es versehentlich aus Sempras Mund, doch Karon nickte nur ehe er weitersprach.
"Als ich sie das erste mal traf, war sie gerade mal 7 Jahre alt und ihre Aufgaben, die sie gezwungen wahr auszuführen, waren grausam." Immer fester krallten sich Karons Finger in seine Hose. Entsetzt weiteten sich die Augen der Genins.
"Sie haben sie nicht etwa!?" rief Yami, doch Karon schüttelte den Kopf.
"Keine Sorge, ihr Körper ist rein ... aber ihre Seele ... " Wieder sah der grauhaarige Traurig zu Boden. "Nach 2 Jahren Ermittlung, hatten wir alles, um diese Bande dingfest zu machen ... dummerweise haben wir damals nicht alle erwischt, wie sich nun herausgestellt hat."
Eine kurze Pause brauchend, da diese Vergangenheit sichtlich an Karon nagte, führte der Älteste weiter damit fort.
"Wir erfuhren erst durch Konoha, dass es dem Anführer der Organisation gelungen war zu entkommen und nach einer langen Ruhezeit hat er wieder angefangen, sein Treiben fortzuführen. Nach dem, was der Hokage mir berichtet hat, hat ER es in letzter Zeit häufig auf Kinder abgesehen. Doch damals waren ihm alle Menschen recht, egal welches Alter, welcher Rang oder Herkunft. Das einzige, was zählte, war, dass sie Chakra hatten."
Verwirrt, runzelte Nico die Stirn.
"Chakra? Aber Tamey hat doch keines."
"Ja, da hast du recht."
"Und was wollen die dann von ihr?"
Still schweigend saßen die beiden Erwachsenen da.
Zornig schlug Sempra auf den Couchtisch.
"Sagt es schon, ihr schuldet uns eine Antwort?! Was wollen diese Kerle von ihr? Sind sie schuld daran, dass Tamey so auf Chakra reagiert?!"
"Nein. Das waren wir." Entsetzt sahen die drei ihren Sensei an.
"Was?" fragte Sempra noch mal und konnte nicht glauben, was sogleich aus dem Mund des Ältesten kam.
"Wir waren es, die sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist ... den davor ... davor war sie nicht allergisch auf Chakra. Eher im Gegenteil, ihre Fähigkeiten waren schon mit 7 gut ausgeprägt, wenn nicht sogar perfekt. Wäre sie bei uns im Dorf groß geworden, wäre sie vermutlich heute schon im Rang eines Jonins."
Immer schockiert sahen die Genins sie an.
"Das ist nicht euer ernst? Ihr wollt uns weismachen, dass Tamey, wenn ihr nicht eingegriffen hättet, ein Top Ninja wehre, mit eigenem Chakra!?" fragte Yami.
Der Älteste nickte.
Ruckartig sprang Sempra auf und ballte ihre Faust, um auf den Ältesten loszugehen.
Nur dank Nico und Yami, die sie zurück hielten, kam es nicht zu einer derartigen auseinandersetzung. Was aber nicht hieß das Sempra sie nicht an brüllen konnte.
"Ihr SCHEIßKERLE! Habt ihr irgendeine Ahnung, was sie alles wegen euch durchmachen musste?! Wie viel LEID sie ertragen musste, weil sie kein Chakra hatte?!"
"Das ist uns bewusst. Das alles geschah ja auch mit Tameys Einverständnis."
"DAS EINVERSTÄNDNIS EINER DAMALIGEN 9 JÄHRIGEN!!" Brüllte Sempra den Ältesten an und Yami wie auch Nico sahen mit finsterer Miene zu den beiden Erwachsenen.
"Wieso wurden wir nicht schon früher darüber informiert?"
"Ich musste es ihr versprechen!" beantwortete Karon Nicos Frage.
"Ich sollte ihr versprechen, dass, falls sie eines Tages Freunde haben sollte, ich ihnen nie davon erzähle. Um keinen Umständen."
Kühl sahen ihn die blauen Augen an. "Was ist der wahre Grund, warum ihr ihr das Chakra genommen habt? Bestimmt nicht nur, weil sie gut war?"
Tief atmete der Älteste ein, hatte der Junge mit seiner Annahme mehr als recht.
"Nein, es gab einen tieferen Grund, doch das ist was, was Karon und ich geschworen haben, mit ins Grab zu nehmen. Wenn ihr es dennoch wissen wollt, fragt Tamey."
Verachtend schnaubte Sempra. "Das werden wir auch! Sobald sie wieder da ist werde ich sie fragen und dafür sorgen das ihr beiden ihr nie wieder was antun könnt!" mit diesen Worten riss sich die braunhaarige von den beiden Jungen los und rannte hoch in ihr und Tameys Zimmer.
Ein lauter Knall, wahr zu hören, als die Tür kräftig zugeknallt wurde.
Karon atmete schwer aus und sah zu seinen beiden Schülern.
"Es hört sich zwar seltsam an, aber es war damals die einzige Chance für sie. Glaubt mir, wenn es eine andere Lösung gegeben hätte, hätten wir sie genutzt."
"Sagen sie mir, wie haben sie ihr Chakra geraubt?" fragte Nico weiter, wobei seine stimme emotionslos und kalt klang, so das man fast meinen konnte dass er nicht mit zwei Dorf Mitgliedern sprach, sondern mit einfachen Fremden, die er aufs Tiefste misstraute.
Der Älteste, der Nicos Gemüt mehr als nur nachvollziehen konnte, versuchte weiterhin ruhig zu bleiben. Den das, was sie am wenigsten jetzt brauchten, war einen fetten Keil zwischen sich und den drei Genins zu treiben.
"Nun geraubt ist es nicht wirklich. Eher in ihr versiegelt."
"Und wieso reagiert sie dann allergisch auf Chakra?"
"Das liegt an der Versiegelung. Es ist nämlich ihre eigene."
"Wie meinen sie das?" kam es nun von Yami, der ebenfalls ungewöhnlich ruhig neben Nico saß.
Der Älteste grinste leicht über Yamis Worte. "Denk nach junger Shinobi. Wenn sie schon ein Siegel erstellen kann, das Chakra für die eigenen Gunsten einsammelt, glaubst du etwa, sie könnte keines erschaffen, was Chakra in jemanden einschließt?"
"Sie war 9." kam es kalt von Nico, woraufhin der Älteste wieder zu ihm sah.
"Und begabt .. begabter als jeder Shinobi den ich kenne und würde einer aus der alten Generation sie so gut wie wir zwei kennen, dann würden sie sie vermutlich als die Nachfahrin des Nidaime, Tobirama Senju, betiteln."

Einige Meilen von Konoha entfernt kamen Boruto und Naruto ihrem Ziel langsam näher.
Vorsichtig näherten sie sich dem Versteck, um ja nicht in eine Falle oder dergleichen zu tappen oder die Männer darin auf zu schrecken.
"Es sieht unbewohnt aus?" meinte Naruto, während Boruto zum Versteck lugte.
Es war nichts Weltbewegendes, ein Versteck wie jedes andere. Doch er wusste, dass dies meistens ne Täuschung war.
Bevor Boruto weiter darüber nachdenken konnte oder seinen Vater darüber unterrichten konnte, was es wahrscheinlich mit diesem Versteck auf sich hatte, hörten sie einen lauten Schmerzensschrei aus der alten Hütte.
Ohne weiteres rannte Naruto los, Boruto gleich hinterher.
"Wie erwartet." meinte der jüngere Uzumaki, als er sich im Inneren der alten, klapprigen Hütte einen Weg zu einem Tunnel bahnte.
Als der Tunnel endete, standen sie in einem großen Raum, der nur sparsam beleuchtet war.
Wachsam sahen sie sich um. "Dah!" rief Boruto und sah zu dem Mädchen, das am Ende des Raumes an so ein seltsames Gerät angekettet war.
Gerade als die beiden Uzumakis zu ihr rennen wollten, wurden sie auch schon angegriffen.
Schnell wichen sie zurück, um den Blitz besetzen Senbons auszuweichen.
"Na sieh mal einer an, wen haben wir denn da?" kam es vom Weißhaarigen, der grinsend aus dem Schatten trat.
"Du bist doch dieser Saru?" stellte Naruto fest, woraufhin der Weißhaarige zu ihm sah.
"Richtig erkannt, Hokage."
Boruto verengte die Augen.
"Du gehörst also auch zu ihnen, hätte ich es mir doch denken können. Die Szene in der Arena. Jeder andere hätte dieses Mädchen ignoriert, doch du bist auf sie eingegangen!"
Saru zuckte mit den Schultern. "Ich musste sichergehen, dass sie die echte ist, wäre ja nicht auszudenken, wenn sie sich als Duplikat entpuppt."
"Was habt ihr mit ihr vor!?"
Fies fing der Junge an zu grinsen.
"Kommt doch und findet es heraus!" Mit diesen Worten erschuf Saru auch schon das Chidori Eiso, ein langes Blitzartiges Schwert.
Boruto und Naruto wichen dem langen Blitz Schwert aus und machten sich auf weitere Gegenangriff bereit.
Naruto sah zu dem Mädchen, was immer noch wie gekreuzigt an der Maschine hing. Seine blauen Augen erblickten ihre braunen, die schwach zu ihm sahen.
"Tamey!" rief er ihren Namen, doch die Braunhaarige antwortete nicht.
Langsam schlossen sich ihre Augen wieder und nahmen jegliches Gefühl aus ihrem Körper mit sich.

Anti-Ninja : Wenn das Leben nach anderen Regeln SpieltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt