2. Jaylin: Verwechslung

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5 Kilometer noch, dann war ich bei Dad.

Scheiße, ich sollte echt mehr trainieren.
Aber ups, das geht ja gar nicht...

„Soll ich dich schieben?"
Als der Stecher mich das fragte, schüttelte ich den Kopf. „Ich hasse es, wenn mich jemand schiebt. Das ist..."

„...eine Hilfe", meinte er.

Ich schnaubte. „Ja, so sehen sie sich zumindest und dann verleihen sie sich selbst einen Orden. Jeden Tag einen gute Tat und so. Aber nicht mit mir. Ich komme klar, ich bin ein Mensch wie jeder andere auch..."
Bevor ich mich in Rage reden konnte, unterbrach er mich. „Was anderes hab ich ja gar nicht behauptet, aber es wäre einfacher und vor allem schneller, wenn ich dich schieben würde"

„Nein", sagte ich schlicht.

Ich sah ihn im Augenwinkel verstehend nicken.

„Wie weit ist es denn noch?", fragte er dann.

Wieso zur Hölle lief er überhaupt mit mir mit?
Hatte er zu viel Freizeit oder was?

„Du musst mich nicht begleiten."

„Ich will es aber. Zuhause warten nur glückliche Paare auf mich. Sowas hält man als Single nicht aus"

Tja wie es aussah war ich jetzt auch wieder Single. Wenn ich ehrlich war, fühlte sich das nicht mal schlecht an.

Es war, als sei ich alten Ballast losgeworden, aber irgendwie war ich mir auch sicher, Lea würde wieder einen Weg finden, mich zu beeinflussen und herum zu bekommen. Und mein Dad würde mir sicher wieder einreden, wie sehr ich Lea doch brauchte, wie gut sie mir tat und all dieser Scheiß.

Ich konnte all das nicht mehr hören.

♠️

Es dauerte, bis wir endlich an meinen Elternhaus ankamen. Es war nicht besonders groß, doch eines der Hochstandshäuser, also im bessern Viertel der Stadt.

„Wow, ich glaube ich wohne sogar ganz in der Nähe", meinte der blonde Typ nachdenklich.

„Du glaubst?"

Er lachte „Für mich sieht das alles hier gleich aus. Deshalb verlaufe ich mich auch ständig"

Wow, ein Erwachsener, der sich in seiner eignen Stadt verlief. Er war ja genauso ein Spast wie ich. Vielleicht konnten wir beste Freunde werden. Gute Voraussetzungen hatten wir ja schon mal.

„Und wie kommt es, dass du noch nicht verloren gegangen bist?"

„Das frage ich mich selbst ständig", grinste er.

Er war schon nett und lustig auch irgendwie, aber mir war gerade einfach nicht nach lächeln zumute, weshalb ich es sein ließ.

Ich drückte auf die Klingel zur Tür des Hauses meiner Eltern und wartete. Der Typ stand hinter mir. Er hatte wohl vor zu warten, bis ich drin war.

Nach kurzer Zeit ging dann auch schon die Tür auf und Dad stand mir gegenüber. „Was machst du denn hier?"

„Dir auch hallo", brummte ich, während ich mich einmal umdrehte. „Danke für die ungebetene Begleitung. Man sieht sich"

Dann drehte ich mich wieder um und wollte ins Haus fahren, aber mein Dad stand wie erstarrt in der Tür und blicke mit offenem Mund auf meinen Begleiter.

„Elijah", hauchte er perplex.

Ich drehte mich halb, um ihn anzusehen.

Elijah? Komischer Name.

Er wirkte etwas überfordert, als er zwischen Dad und mir hin und her blickte. „Ähm, ich heiße Austin. Sie müssen mich verwechseln", sagte er unsicher.

Dad schluckte, schüttelte den Kopf und rief dann durch das Haus. „Alina, komm an die Tür!"

„Ja, Schatz!" Mum kam zu uns, sah mich überrascht an und blickte dann hinter mich.

„Das kann nicht sein", hauchte sie.

Was ging den jetzt schon wieder ab? Das war mir echt zu viel für einen Tag.

„Ihr seht aus als hättet ihr einen Geist gesehen", meinte ich nüchtern und auch etwas genervt.

Ich wollte einfach nur ins Bett und mich selbst bemitleiden.

„Das..." Dad räusperte sich. „Was hast du mit meinem Sohn zu tun?" Das fragte er den Stecher.

Er rieb sich im Nacken. „Naja, wir haben uns etwas unglücklich kennengelernt...", meinte er drucksend.

„Er war gerade dabei, Lea flachzulegen, als ich nachhause gekommen bin. Deshalb ziehe ich jetzt wieder zuhause ein. Ende der Story", meinte ich, verschränkte abwartend die Arme.

Meine Mum riss überrascht die Augen auf, doch Dad konnte den Blick nicht von Stecher abwenden.

„Du bist keinen Tag älter geworden", sagte er zusammenhangslos.

Ich merkte, wie unangenehm es Stecher war, dass Dad ihn so anstarrte, doch eigentlich ging es kalt an mir vorbei.

„Tut mir echt leid, aber ich kenne sie nicht", sagte Stecher unwohl.

Dad schluckte, nickte nur und schob Mum dann zur Seite, damit ich rein fahren konnte. Endlich!

„Danke, dass sie meinen Sohn nachhause gebracht haben. Auf... auf Wiedersehen" Dad stand komplett neben sich.

Stecher sah an meinem Dad vorbei zu mir, wirkte als wolle er noch etwas sagen, doch tat es nicht.

Dann schloss Dad die Tür und wandte sich zu mir. „Du wirst diesen Kerl nie wieder sehen" Bestimmend hallte seine Stimme durch den Flur.

Ich schnaubte. „Keine Sorge, das hatte ich eh nicht vor. Oder denkst du, ich will jedes Mal daran erinnert werden, was für eine Hure meine Freundin ist?"

„Achte auf deine Wortwahl, junger Mann", meinte Mum streng, stemmte die Hände in die Hüften.

Ich verdrehte die Augen. „War's das dann? Kann ich in mein altes Zimmer?"

Dann begann die Diskussion.

Meine Mum wollte wissen, was genau passiert war, mein Dad wollte, dass ich mit Lea sprach und wir uns versöhnten, ich wollte einfach meine Ruhe. Aber die bekam ich nicht, bis ich einmal komplett ausrastete und meine Eltern so sehr anschrie, dass sie geschockt ihre Klappen hielten und ich ungehindert gehen konnte.

Dann hatte ich endlich meine Ruhe.











Irgendwelche Meinungen zu Jaylin und seiner möglichen Kompatibilität zu Austin?

Only mortal (Boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt