„Ich weiß nicht, ob ich das wirklich will", meinte Austin kritisch.
Er sah auf das Mädchen vor sich und rutschte wohl unterbewusst etwas weiter an mich heran.Nachdem ich allen Bescheid gegeben hatte, dass es Austin wieder gut ging und seine Freunde sich dessen versichert hatten, wollten wir nun herausfinden, was denn überhaupt genau passiert war. Das stellte sich aber als problematisch heraus, da Austin sich nicht mehr daran erinnern konnte.
Boris hatte dann seine Schwester Alica, die angeblich in die Erinnerungen einer Person und ihre Vergangenheit sehen konnte, aufgrund ihrer Jägerkräfte. Sie und ihre Freundin Amy waren nun hier. Nachdem alle sich erfreut und emotional begrüßt hatten und ich vorgestellt worden war, konnten wir uns dem Grund für den wichtigen Besuch widmen. Austin und seinen Erinnerungen. Alica konnte wohl nun, nachdem sie sich mit Amy verbunden hatte, in dem Verstand einer Person gezielt nach den Ereignissen suchen, die sie finden wollte, aber genau das war es, was Austin missfiel.
„Keine Sorge, ich habe geübt. Ich kann mich nur auf die Erinnerungen konzentrieren, die ich suche, wenn du mir sagt, wann genau es passiert ist"
„Aber vielleicht will ich es gar nicht mehr wissen", meinte Austin ablehnend. „Mir geht's wieder gut, das ist doch das Einzige, was zählt."
Alle waren anwesend, sogar Boris' gruselige alte Oma, die einen echt intensiv ansehen konnte, sodass man das Gefühl hatte, sie schaute einem direkt in die Seele.
Boris' schweres Seufzen erinnerte mich daran, dass ich die Alte nicht so anstarren sollte, wenn ich das nicht von ihr zurückbekommen wollte, also wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Hauptproblem zu; Austins Unsicherheit.
„Sweetie, es kann doch jederzeit wieder passieren, wenn wir nicht wissen, wer es war. Das ist nur zu deinem besten. Oder willst du das nächste Mal echt verbluten?" Er sah Austin leicht herausfordernd an, aber auch einfühlsam.
Fragt meine tote Oma Tatjana, wie er das hinbekam, das konnte nur ein himmlisches Wesen wissen...
Doch trotzdem schien es keine Wirkung zu zeigen, denn Austin schüttelte in unveränderter Gefühlslage den Kopf. „Mir ist einfach nicht wohl dabei, dass jemand in meinem Kopf herum stochert"
„Bei deinem Arsch hast du doch auch nichts dagegen", argumentierte Boris.
Ich klatschte mir mit der Hand auf die Stirn. „Das ist nicht hilfreich, man"
Danach wandte ich mich an Austin, indem ich seine Hand nahm und sie zu mir zog. „Da draußen ist irgendwer, der dich tot sehen will, Austin. Wir werden nicht mehr unsere Ruhe haben, bis wir wissen, wer es ist und wir die Person aus dem Weg geräumt haben. Wir wollen doch glücklich werden oder?"Er nickte schnell.
„Das können wir aber nicht, wenn wir nicht die Gewissheit haben, dass du sicher bist und es keiner mehr auf dich abgesehen hat."
Austin seufzte. „Du bist viel zu vernünftig für dein Alter"
Somit kapitulierte er, küsste mir die Wange und ich ließ seine Hand los, damit Alica ihr Werk vollbringen konnte.
Sie lächelte mich genauso aufmunternd an wie Austin, denn auch ich hatte Angst, nur wollte ich es nicht zugeben, um Austin eine Stütze sein zu können.Aber was, wenn der Täter jemand war, den wir kannten? Jemand, den Austin von früher kannte? Vielleicht war es die Person, die ihn schon mal ermordet hatte? Vielleicht war es auch nur ein Straßenpenner gewesen, der ihn hatte ausrauben wollen?
Im Grunde war mir gar nicht so wichtig, wer das getan hatte. Für mich zählte, dass die Person mein Baby verletzt hatte und es war mir scheißegal, ob ich ein behinderter Krüppel war, ich wollte beschützen, was mir am Herzen lag.
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Only mortal (Boyxboy)
De Todo-Als er mein Zögern bemerkte, kurz bevor ich angekommen war und gerade dabei war, meine Hand wieder zurückzuziehen, bevor ich ihn berührte, griff er nach meinem Handgelenk und legte meine Hand auf seine Seite. Und ich spürte sie wieder, diese Wärme...