Wie die vergangene Woche auch saß ich nur auf dem Bett herum. Heute zockte ich schon den ganzen Tag, weil ich zu nichts anderem Motivation hatte. Irgendwie war alles außerhalb meines Zimmers unattraktiv für mich geworden. Ich wollte nur noch meine Ruhe.
Die Zeit mit Austin hatte echt Spaß gemacht, doch jetzt, wo es vorbei war, bemerkte ich, wie erbärmlich und trist mein Leben war.
Wirklich viel hatte er ja gar nicht gemacht, aber alleine seine Präsenz hatte immer schon gereicht, um alles ein Stückchen besser und vor allem erträglicher zu machen.Ich wusste, es war meine Schuld, dass der Kontakt ausblieb.
Nach einer langen Diskussion mit Chad und genügend Zeit drüber nachzudenken, verstand ich Austins Punkte irgendwie. Aber ich wollte jetzt trotzdem nicht angekrochen kommen. Ich meine, er hatte sich ja nicht mal Mühe gemacht, mich zu kontaktieren.Wahrscheinlich verschwendete er keinen einzigen Gedanken an mich. Wieso auch? Was sollte an mir anders sein, als an allen anderen, die er haben könnte? Als Freunde meine ich natürlich. Nur als Freunde.
Ich atmete frustriert durch, als ich bei meinem Fifa Spiel mal wieder verlor. Vielleicht sollte ich den Computergegner einfach auf leichter umstellen... Nein, das war unter meiner Würde.
Ich startete ein neues Spiel mit demselben Schwierigkeitsgrad, aber nicht nur, dass ich viel besser in Reallife Fußball spielen konnte als mit diesem Kontroller, so waren auch meine Gedanken einfach nicht in der Lage, zu fokussieren.
Ich war sogar ganz erleichtert, als es an meiner Tür klopfte.
Zuerst glaubte ich, es sei Chad, wobei das ziemlich unwahrscheinlich war, weil er heute mit seiner Freundin beim Shoppen war, doch als die Tür sich öffnete und Mum reinkam, freute ich mich auch.Sie lächelte mich an. „Störe ich?"
Ich musste leicht lachen, schüttelte den Kopf. „Nein, komm ruhig rein"
Sie tat es, schloss die Tür hinter sich und kam zu mir. Kurz bevor sie bei meinem Bett ankam, machte sie einen Umweg zum Fenster und riss es auf.
„Mum, es wird kalt!", beschwerte ich mich.
„Da hast du eine Decke liegen, Schatz, dann nutze sie auch" Sie deutete auf das Bett, auf dem ich ohnehin saß.
Seufzend zog ich sie über mich, bis zum Bauch.
„Hier drinnen erstickt man ja fast", erklärte sie ihre Tat mit dem Fenster. Ich seufzte bloß. So war meine Mum halt... Widerreden waren zwecklos.
Sie kam danach zu mir und setzte sich auf meine Bettkante.
„Willst du irgendetwas bestimmtes?", fragte ich ein bisschen verwirrt. Sie sollte lieber arbeiten gehen, damit ich mehr Geld für Videospiele bei ihr abziehen konnte.
Sie lachte leicht. „Außer mir anzugucken, was ich da Wunderbares aus meiner Mumu gepresst habe?"
„Boa Mum!!!"
Sie war so peinlich, obwohl nur wir beide es mitbekamen, was sie hier von sich gab.
Mum kicherte. „Du bist so verkrampft. Dein Vater war früher genauso"
„Oh das glaube ich dir sofort", meinte ich nickend.
Sie seufzte. „Sei doch nicht immer so streng mit ihm, mh? Er tut doch auch nur sein Bestes."
Ich seufzte. „Ich weiß. Aber er tut zu viel. Er überfordert mich. Das hat er schon immer getan. Und jetzt kann ich nicht mal mehr davor weglaufen..."
Mum nickte und tätschelte meine Hand, die so da lag. „Ich weiß, mein Großer. Aber versuch doch mal, ihn zu verstehen. In deinem Alter war er schon Vater und hat den Mann verloren, den er geliebt hat, zudem hatte er seinen Abschluss vermasselt, sein Stipendium verloren und seine Eltern wollten auch nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er hatte es nicht leicht und er wollte immer nur, dass du es einfacher hast."
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Only mortal (Boyxboy)
Random-Als er mein Zögern bemerkte, kurz bevor ich angekommen war und gerade dabei war, meine Hand wieder zurückzuziehen, bevor ich ihn berührte, griff er nach meinem Handgelenk und legte meine Hand auf seine Seite. Und ich spürte sie wieder, diese Wärme...