Ich konnte nicht fassen, dass meine Eltern versuchten, mich für dumm zu verkaufen.
War doch klar, dass ich das nicht auf mir sitzen ließ.An einem Abend, als sie aus waren und Chad gerade da war, um mir beim Umziehen und waschen zu helfen, nutzte ich die Gelegenheit.
Jeden Abend fragte er mich, ob ich noch etwas bräuchte, bevor er ging und heute war das erste Mal, dass ich bejahte.
Er wirkte überrascht, als ich ihn um einen Gefallen bat. „Worum geht es denn?"
Ich fuhr durch die Wohnung und er folgte mir. „Ich brauche ein paar Sachen, an die ich nicht rankomme"
Ich fuhr in das Zimmer meiner Eltern und Chad folgte mir.
Vor dem Schrank, auf dem die Kiste stand, an die ich wollte, hielt ich an.
„Holst du mir die da runter?" Ich zeigte auf die schwarze Kiste.Chad sah mich misstrauisch an, tat es aber.
Er stellte sie auf meinem Schoß ab.Ich entfernte den Deckel und sah hinein, doch das Album, das ich suchte, war nicht da.
„Okay doch die andere"Er stellte die Kiste wieder hoch und gab mir die andere runter.
Ich fand das Bild, welches ich gemeint hatte im Album und grinste. Da war Stecher.Es war ein altes Klassenfoto meiner Eltern, die beide auch darauf zu sehen waren. Daher kannte ich Stecher. Und meine Eltern kannten ihn auch, das hier war der Beweis. Doch wieso behaupteten sie dann das Gegenteil?
Ich nahm das Bild raus und ließ Chad den Karton wieder hochstellen.
„Danke, das war super hilfreich" Ich lächelte und ich meinte es sogar so.
Er fühlte sich unwohl. „Haben wir gerade in den Sachen deiner Eltern herum gewühlt?"„Wir haben nicht gewühlt", sagte ich. „Ich wusste ja, was wir suchen. Und wenn sie nicht wollen, dass ich es sehe, dann sollen sie es wegsperren"
Ich hatte nicht den Hauch eines schlechten Gewissens. Wieso auch? Sie logen Stecher immerhin an und sie hatten versucht, mich zu verarschen, aber ich ließ mich nicht mehr verarschen. Ich war doch kein Schwächling, auf dem man herum trampeln konnte.
„Und was willst du jetzt mit dem Foto?", fragte Chad mich.
Er fühlte sich deutlich unwohl. Kein Wunder, meine Eltern bezahlten ihn immerhin, sie waren also seine Chefs, denn wenn es mach mir ging, würde ich keinen bezahlen, um mir zu helfen, selbst wenn ich wusste, dass es sinnvoll war. Immerhin brachte Chad mir auch bei, wie ich vieles trotz der Umstände selbst schaffen konnte.
„Rausfinden, wer dieser Typ ist" Ich zeigte auf Stecher, um seine Frage zu beantworten.
Chad nickte verstehend. „Dir ist aber klar, dass das Foto 20 Jahre alt ist oder?"
Ich nickte. „Schon. Deshalb wundert es mich so, dass ich ihn letztens gesehen habe und er noch genauso aussieht wie früher"
Chad zog die Augenbrauen hoch. „Genauso?"
Ich nickte. Wir kamen wieder in mein Zimmer und ich setzte mich vor den Computer.
Chad zog sich einen Stuhl heran.Ich lachte leicht. „Bist du neugierig geworden?"
Er nickte. „Und ich kann dir helfen. Mein Dad ist Polizist, das weißt du. Ich kann mich in die Datenbank hacken und wir schauen mal, was es über diesen Typen so finden gibt"Verdammt, seit meinem Unfall hatte ich nicht mehr so einen Nervenkitzel gehabt wie jetzt.
Ich machte Platz für Chad, der sich daran machte, auf den Tasten herum zu tippen.„Kennst du seinen Namen?", fragte er konzentriert.
„Elijah. Weiter weiß ich nicht"
Chad seufzte. „Okay, das könnte schwer werden. Aber wir können ihn vielleicht über die Schule finden, auf der er mit deinen Eltern war." Chad wechselte auf die Schulwebside und wir sahen uns das Bild des Abschlussjahrganges meiner Eltern an.
DU LIEST GERADE
Only mortal (Boyxboy)
Random-Als er mein Zögern bemerkte, kurz bevor ich angekommen war und gerade dabei war, meine Hand wieder zurückzuziehen, bevor ich ihn berührte, griff er nach meinem Handgelenk und legte meine Hand auf seine Seite. Und ich spürte sie wieder, diese Wärme...