10. Jaylin: Einer von ihnen

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Heute war es noch ruhiger als sonst zwischen Chad und mir.

Mir war klar, dass ich mich entschuldigen musste und das hatte ich auch vor.
Wir standen gerade unter der Dusche, ich hielt mich oben fest und Chad wusch mich ab.

„Das mit gestern...", meinte ich... „... Es tut mir leid, okay? Natürlich sind wir Freunde. Ich mag es einfach nur nicht mehr, Bindungen einzugehen."

„Das verstehe ich", meinte Chad konzentriert bei der Arbeit. „Aber nur weil du Angst hast, verletzt zu werden und keinem mehr vertraust, kannst du nicht für immer einsam bleiben. Was deine Freundin abgezogen hat, war scheiße, aber es war auch zum Teil diene Schuld. Du hast sie behandelt wie ein Arschloch, das muss dir bewusst sein"

Deshalb war Chad mein Freund. Weil er mir die unverblümte Wahrheit vorhielt, etwas, das sich kein anderer mehr traute, seit ich im Rollstuhl saß. Er sah mich als gleichwertigen Menschen an, im Gegensatz zu vielen anderen, die einfach nur einen Körper auf zwei Rändern wahrnahmen.

Wir diskutierten das Thema, solange bis ich bekleidet wieder im Rollstuhl saß und mir die Haare föhnte, während Chad und ich uns schreiend weiter unterhielten.

Er lehnte am Badschrank, mit verschränkten Armen und meinte plötzlich: „Ich war letzte Nacht feiern und hab deinen Elijah getroffen"

Ich sah ihm musternd an. Er schien das ernst zu meinen. Aber es gab etwas klarzustellen.
„Er ist nicht mein Elijah"

Chad verdrehte die Augen. „Du weißt schon, wie ich das meine. Jedenfalls scheint er selbst ziemlich durch den Wind zu sein. Er hat keine Ahnung, wer er überhaupt ist. Warum hat er mir nicht erzählt, aber er will selbst was über seine Vergangenheit rausfinden. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass wir das zusammen machen können."

Ich nickte und schaltete den Föhn ab. „Hast du seine Nummer?"

Er nickte. „Ich hab sie dir sogar schon ins Handy eingespeichert", grinste er verschmitzt.

Ich seufzte. „Will ich wissen, woher du mein Passwort kennst?"

Er lachte los und wir gingen wieder in mein Zimmer. „Naja, 0001 ist jetzt nicht wirklich die schwerste Kombi, Genius"

Da hatte er recht...

„Und jetzt?", fragte ich, als wir im Zimmer waren.

„Jetzt rufst du ihn an, während ich mich daran mache, den Krankenhausbericht wieder rauszusuchen. Deine Eltern kommen erst heute Abend wieder, das heißt, wie haben Zeit"

Ich nickte einverstanden und nahm mein Handy an mich. Beim Scrollen durch meine Kontakte stieß ich schon ziemlich weit oben auf einen neuen. Dieser hieß aber Austin.

Ich fragte Chad, ob das so richtig sei und er meinte, Elijah würde Austin genannt werden wollen, daher nahm ich mir vor, das auch zu tun.

Es klingelte nicht allzu lange, bis er ranging. „Ich hab mich schon gefragt, wer verliert"

„Ähm"

Eine komische Art ans Handy zu gehen, daher war ich etwas perplex, denn das warf mein Vorhaben, nur den mir zurvor im Kopf zurecht gelegten Satz runterzurattern, komplett über den Haufen.

Er lachte leicht. „Wenn man jemanden anruft, muss man normalerweise reden. Ganze Sätze wären nicht schlecht. So funktioniert das, Jaylin."

„Woher weißt du, dass ich es bin?"

„Chad hat mir deine Nummer schon gegeben. Ich wollte dich ja anrufen, aber es war mitten in der Nacht und da du ohnehin immer so schlecht drauf bist, wollte ich bus heute mittag warten. Nur zur Sicherheit"

Only mortal (Boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt