„Ein klassisches Werk ist ein Buch, das die Menschen loben, aber nie lesen."
- Ernest HemingwayHARLEY
Die Uhr rechts neben mir auf dem Nachttisch zeigte zwei Uhr. Zu dieser unmenschlich frühen Stunde sollte man theoretischer Weise im Tiefschlaf in seiner Traumwelt sein, jedoch funktionierte das bei mir heute nicht ganz.
Ich spürte die Trägheit und Müdigkeit in meinem Gemüt und jeder Zelle meines Körpers, weswegen meine Augen sofort wieder zu fielen, nachdem ich die Uhrzeit auf der unangenehm tickenden Uhr sah.
Keine drei Minuten später schlug ich meine Lider wieder auf. Es gelang mir nicht einzuschlafen und der Versuch war zwecklos.
Ein genervtes Stöhnen verließ meine Lippen, als ich mir meine Haare aus dem Gesicht strich und einen Blick nach links wagte.
River lag auf dem Rücken friedlich schlafend und schnarchend, während die dünne Decke alles unter seinem Bauchnabel verdeckte und alles darüber entblößte.
Nackte Haut war schimmernd im Licht der Laterne, die draußen auf dem Balkon leuchtete, zu sehen und sein tiefes Atmen ließ seinen Brustkorb auf und ab sinken.
In seinem Gesicht bildete sich pure Unschuld ab und so gerne ich ihn jetzt küssen wollte. Ich konnte nicht. Ich wollte ihn nicht wecken, weil ich genau wusste dass er in letzter Zeit nicht viel schlief.
Realisierend, dass ich nicht mehr einschlafen würde, stützte ich mich auf dem Bett auf und zog dabei meine Decke mit, denn der frische Wind, der aus der offenen Balkontür herein hauchte, verlieh meinem nackten Körper Gänsehaut.
Vollkommen nackt mit nur der hauchdünnen Decke, die meine Haut ummantelte, stieg ich aus dem Bett.
Meine nackten Füße machten bei der Berührung mit dem Boden ein knarrendes Geräusch, weswegen ich zusammenzuckte und die Luft anhielt aus Angst River könnte aufwachen.
Ein Blick in seine Richtung ließ mich erleichtert ausatmen. Er schlief immer noch tief und fest.
Langsam ging ich Schritt für Schritt zum Balkon mit Bedacht keine lauten Geräusche zu machen.
Ich trat hinaus und schloss die Tür hinter mir. Die kalte Luft umhüllte mich und hinterließ ein angenehmes Gefühl auf meinem Körper.
Langsam griff ich zu der Zigarettenschachtel die auf dem Fensterbrett auf dem Balkon lag und nahm mir eine Kippe daraus um sie mir anzuzünden und einen Zug zu nehmen.
Die Zigarette nach dem Sex - heute nicht unmittelbar direkt danach - ist die beste Zigarette des Tages.
Mein Blick fiel auf den Wald, der sich wie ein Meer aus grüner Farbe vor mir erstreckte, während ich den Rauch ausblies und meine Hände auf dem Gelände abstützte.
Ein leichter Nebel lag immer noch auf der Umgebung und verlieh ihr einen mysteriösen Schleier.
Die Sterne über mir leuchteten so hell und so klar, dass mir ein Lächeln ins Gesicht schlich. Es war wunderschön. Mein Kopf war gerade so leer und so klar, wie lange nicht mehr. Ich fühlte mich, als könnte ich unbeschwert atmen.
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CHERRY LIPS & FRECKLES
Teen FictionDie Sommerferien neigten sich dem Ende zu. Der Alltag verfiel wieder seinen eigenen Zwängen und routinemäßigen Nervenzusammenbrüchen. Und das letzte Jahr der Highschool nahm langsam aber gefährlich seinen Lauf. Obwohl Harley eigentlich nur ihren Ab...