F Ü N F Z E H N

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HARLEY

Ich lag auf dem Sofa in unserem Wohnzimmer mit dem Kopf nach unten hängend und den Füßen an der Rückenlehne abgelegt und kaute auf einer Gummischlange rum. Der Fernseher befand sich kopfüber in meinem Blickfeld und zeigte die Netflix – Startseite an. 

„Ich lache, wenn du dich an der Schlange verschluckst." Alex Stimme drang in mein Ohr und ich schaute in Richtung Küche von wo sie gerade auf mich zu lief mit einer Schüssel voller Popkorn in der Hand. Es war witzig sie kopfüber zu sehen, aber langsam hatte ich Kopfschmerzen von dieser  Stellung, weswegen ich mich richtete und im Schneidersitz auf das Sofa setzte. 

Alex setzte sich grinsend zu mir und stellte die Schüssel zu unseren Tassen voller Kakao auf den Tisch vor uns. Sie hatte eine karierte Jogginghose und ein schwarzes weites Oberteil an zusammen mit einem paar Kuschelsocken auf denen Milchkartons zu sehen waren. 

Ich musste zugeben, dass ich ähnlich gekleidet war wie sie, nur dass meine Hose grau und das Oberteil weiß waren, während meine Socken die Farbe schwarz hatten. 

„Du bist so eine gute Freundin. Wünschst mir den Tod. Wundervoll." gab ich sarkastisch von mir und legte die Decke über uns startklar die zehnte Staffel 'Supernatural' anzumachen. 

„Ich hatte nichts von Tod gesagt, nur was von verschlucken." Augenverdrehend griff ich in die Schüssel und schob mir eine Ladung Popkorn in den Mund. „Ist doch das selbe." sagte ich nuschelnd und mit so einem vollen Mund, dass ich das Gefühl hatte, es kommt gleich alles wieder raus. 

Lachend zeigte sie  mir den Mittelfinger und griff nach der Fernbedienung.

„Halt jetzt deine Klappe." Sie drückte auf play und starrte gebannt auf den Fernseher. Süß, wenn sie aufgeregt war. 

-

„Verdammt Ash!" Alex telefonierte jetzt schon gefühlt eine halbe Stunde mit Ash und lief im Wohnzimmer auf und ab. Langsam machte mich das echt aggressiv, denn wir sind an so einer interessanten Stelle stehen geblieben. 

„Du bist manchmal so ein Idiot, weißt du das?! ... Nein, du hältst jetzt deine verfickte Fresse! ... Reg mich verdammt nochmal nicht auf!" Wütend fuhr sie sich durch die Haare und biss sich auf die Lippen. Langsam machte ich mir wirklich sorgen, denn ich habe so ein unangenehmes Gespräch – selbst wenn es am Telefon passiert – noch nie erlebt. Nicht mit den beiden. 

„Ash!" ihre Stimme war laut und bestimmt, was mir ein wenig Angst machte. 

Ein Klingeln ließ mich zusammen zucken, aber auch Alex zuckte merklich zusammen und sah bittend zu mir. Selbstverständlich legte ich die Decke bei Seite und ging zur Haustür um diese aufzumachen. 

„Hey." River lehnte am Türrahmen, gutaussehend wie sonst auch immer. 

In einer dunklen Hose, einem dunkelgrünen Shirt und einer schwarzen Lederjacke schaute er mich abwartend an. Gott, diese Jacke. 

Seine Haare lagen  zum Teil wild und in alle Richtungen gerichtet in seinem Gesicht und seine Sommersprossen, stachen gerade in diesem Licht besonders hervor. 

Wie gerade erst aufgewacht schüttelte ich meinen Kopf und schaute ihn verwirrt an. 

„Was machst du hier?" neutral schaute er mich an und fuhr sich durch die Haare ehe er mich bei Seite schob und unser Apartment betrat. 

„Kein 'komm doch herein'?" sagte er mit einem deutlich ironischen Unterton in seiner Stimme. 

„Gott, du bist wie ein Kind. Es ist unmöglich mit dir zu reden, du verdammtes Arschloch." Alex kam zu uns gestürmt, hektisch und sich die Haare raufend. 

CHERRY LIPS & FRECKLESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt