A C H T Z E H N

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HARLEY

„Ich mag dich, River, sehr."

Meine Worte von gestern schwirrten in meinem Kopf herum, während ich die Sonne hinter dem Fenster anstarrte und die Decke von meiner Körper schob.

Müde rieb ich mir meine Augen und fuhr mir durch die Haare, da diese wirr über meinem Gesicht hingen. Mein Blick fiel auf meine rechte Hand, auf der mir das Tattoo von gestern ins Auge stach. Ich hatte die Folie abgenommen, weil sie mich angekotzt hat, weswegen ich das Tattoo jetzt in voller Pracht betrachten konnte.

Meine Finger glitten über die schwarze Tinte und ich musste unwillkürlich lächeln, nicht nur weil ich die Kirschen mochte, sondern auch, weil ich das durchgezogen hatte.

Verwirrt blickte ich nach rechts auf die leere Seite des Bettes in der eigentlich River liegen und friedlich schlafen müsste, nach der gestrigen Nacht, aber das tat er offensichtlich nicht.

Stöhnend setzte ich mich an den Rand meines Bettes -in dem Moment schien mein Zimmer irgendwie groß- und versuchte nicht vor Müdigkeit umzukippen.

Nur in meiner schwarzen Unterwäsche gekleidet rappelte ich mich auf und hob das schwarze T-shirt, dass auf dem Boden lag und sicherlich River gehörte, auf und zog es mir schnell über.

Meine Haare fühlten sich an wie ein Caos und ich hatte das Gefühl, dass ich scheisse aussah, dennoch ging ich in den Flur in Richtung Küche.

Was ich da sah ließ mich ein paar Sekunden lang stutzen.

Er stand da mit dem Rücken zu mir gekehrt ohne Oberteil, da ich es ja an hatte und nur in Jogginghose, was ziemlich heiß aussah. Leugnen war hier zwecklos, denn der Kerl war zweifellos heiß. Und diese ganzen Tattoos!

Die erste Frage, die in meinem Kopf rumschwirrte war: Was zur Hölle machte er da? Frühstück? Die zweiteFrage, die mit Abstand die wichtigere war, bestand darin: Wie konnte man um acht Uhr 16 so damn gut aussehen?

Die erste Frage konnte ich mir irgenwie selbst beantworten. Spätestens dann, als er den Kaffee aus der Kaffeemaschine in zwei Tassen goss.

Die zweite konnte warten, denn gerade jetz hatte ich einen Mordshunger, weswegen ich leise auf Zehenspitzen in seine Richtung lief und mich gegen die Küchentheke lehnte, was ziemlich dicht an ihm lag, aber er bemerkte mich dennoch nicht.

"Ich hätte gerne das Luxus- Frühstück ala Harrington, danke." erschrocken über mein plötzliches Reden drehte er sich um und überkreuzt seine Arme vor der Brust, was seine Oberarme anspannen ließ und noch heißer aussah als vorher, was ja fast unmöglich ist.

„Fuck, Harley." Grinsend stützte ich mich an der Theke hoch und platzierte meinen Hintern auf der Tischplatte, weil Stehen mit der Zeit viel zu anstrengend am Morgen war.

River biss sich auf die Unterlippe und fuhr sich langsam durch die Haare, während er einen Schritt auf mich zu machte und seine beiden Hände rechts und links neben mich platzierte.

Das machte er definitiv mit Absicht, dieses 'Ich weiß wie ich auf dich wirke und ich weiß auch, dass du gerade nichts anderes willst, als dich auf mich zu schmeißen' Getue.

Vergiss es! Sein Geischt kam mir gefährlich nahe und er war kurz davor mich zu küssen, aber nicht jetzt. Nicht mit mir.

"Harrington, deine Eier brennen an!" aus Reflex sah er nach unten zu seinem Schritt, weswegen ich anfing erbarmungslos zu lachen. Verspielt griff ich nach seinem Kinn, küsste seine Wange und deutete mit einem Nicken hinter ihn, wo eine Pfanne mit halbverbrannten Spiegeleiern auf dem Herd stand.

Panisch wandte er sich von mir ab und stellte die Pfanne zur Seite. "Das wars wohl mit Frühstück."

Lachend schüttelte ich mit meinem Kopf und sprang von der Theke runter. River fuhr sich frustriert durch die Haare und lehnte am Herd. "Fuck."

"Mach dir nichts draus. Das nächste mal wird schon besser, versprochen." sagte ich und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen zur Aufmunterung.

Grinsend öffnete er den Kühlschrank und griff nach der Milch.

"Was willst du mit meiner Milch, Freundchen!" Alex erschien in kurzer Hose und übergroßem T-shirt in der Küche. Sie sah aus wie ein Penner. Ihre Tattoos an ihrem Arm stachen hervor und ihre langen blonden Haare sahen aus wie ein Wirbelwind.

Genervt ging sie auf River und den Kühlschrank zu und riss ihm das Milchglas aus der Hand. Sie war eindeutig kein Morgenmensch.

"Alex, nicht so unhöflich." sagte ich tadelnd und hob meinen Zeigefinger.

River grinste am Kühlschrank vor sich hin und nahm sich eine Wasserflasche aus der er ein Schluck nahm und die Flasche zurück stellte.

"Ich soll nicht so unhöflich sein?! Du bist doch diejenige, die gestern die ganze Nacht durch gestöhnt hat, also halts maul." River, der nun neben mir stand, fing an zu lachen. Das Lachen war ehrlich und so warm. Ich liebte es wenn er lachte.

"Ich hab halt Ausdauer für die ganze Nacht, babe." sagte ich gelassen und fuhr mit meiner Hand über Rivers Schulter und über seinen Oberarm.

Augenverdrehend verließ sie die Küche. Das Mädel war doch bekloppt.

"Ich finde dein Gestöhne heiß." River küsste meinen Hals und sein heißer Atem, der auf meine Haut prallte, machte mich rasend.

"Ich weiß."

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Talk is overrated, lets just vibe.

Peace out!
xoxo D

CHERRY LIPS & FRECKLESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt