-Das Bild-

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Der Wind trieb seinen Unheil. Die ganze Straße war leer gefegt. Niemand musste mehr zu der Arbeit. Es waren schon alle gegangen. Ebenso fuhren schon alle Busse in die Schulen und es folgten nur noch wenige, die in die selbe Richtung fuhren. Auch mein Vater und Ian haben sich auf den Weg gemacht. Zusammen in Ians Auto. Ich sah auf meine Uhr und stellte fest, dass ich hier schon seit 10 Minuten rum stehe, ich aber noch 5 Minuten Zeit habe , bis mich Tyler abholen kommt. Ich zog meinen Mantel enger, da der Wind stark wehte und es draußen frisch war. Ich hörte ein paar Schreie und drehte mich in die Richtung. Viele kleine Kinder hatten sich um einen Baum gestellt und bückten sich um etwas zu suchen. Als auch zwei ältere Frauen sich zu den Kindern gesellten , fingen sie an Lieder zu singen. Ich lächelte und lehnte mich gegen die Mauer und sah den Kindern beim Suchen zu. Was suchten sie? Hatten die Kindergärtner etwas versteckt?

Natürlich wollte ich jetzt nicht hingehen und fragen. Das käme etwas blöd. Vielleicht suchen sie ja auch nur schöne Blätter. Die bunten Blätter, die von den Bäumen fielen und von dem Wind ins Weite getrieben werden.

Wie romantisch es doch wäre, wenn die ganzen Blätter um dich herum tanzen und du mittendrin stehst, mit dem Mann den du liebst . Beide eng umschlungen, so dass man nicht mehr frieren muss.

Ich lächelte und dachte an Ian. Gerade in diesem Moment blies ein heftiger Wind durch die Luft und ein großes Blatt, platschte auf mein Gesicht und rieb schön das ganze Matsch, dass sich im Laufe des Tages gesammelt hatte , auf mein Gesicht. Von der Nässe des Blatts wollen wir erst gar nicht reden.

War ja klar, das so etwas passiert, wenn ich an ihn denke! Ian Miller. Der Teufel , das Pech und du selber ist mit dir.

Ich spürte zwei warme Hände auf meinem Gesicht und ein dumpfes Lachen.

Als ich merkte, wie etwas weiches und warmes über mein Gesicht fuhr, öffnete ich die Augen und sah in Tyler seine.

Ich lächelte und trat ein Schritt zurück. "Danke." Lächelte ich und fuhr noch mal mit meinen Händen durch mein Gesicht.

"Also so eine abstrakte Kunst, bekommt nicht oft zu sehen. Und das auch noch völlig umsonst." Er lächelte und schob das Tuch, mit dem er mein Gesicht sauber gemacht hat in seine Jackentasche und lächelte.

"Tja." Sagte ich, da mir nichts dazu einfiel.

Er streckte seine Hand aus und sah auf meine. Verwirrt legte ich meine in seine Hand und er zog mich zu seinem Auto. Es war ein Jeep. Ein großes. Aber ich hatte null Ahnung was für eins es war.

Aber als ich mich ins Auto setzte, spürte ich sofort die Wärme, die sich an meine Haut schmiegte und ich erst mal die Augen schloss, um Gott für so etwas tolles zu Danken.

Ich hörte die Autotüre zu knallen und sah zu meiner linken. Tyler, der gerade den Motor startete lächelte und fuhr dann los.

"Du bist pünktlich." Sagte ich nach einer Minute Redepause.

"Das fällt dir aber früh ein."

Ich zuckte die Schultern und mir fiel auf, das an seinem Spiegel, ein Bild von einem Mädchen hing. "Wer ist das?" Fragte ich und hielt es fest, da  das Auto zu sehr wackelte.

"Meine Verlobte." Er strahlte förmlich, als er das sagte und hielt meine Hand fest. Verwirrt sah ich zu ihm. Dann drehte er das Bild um und eine andere Frau war zu sehen.

"Und das ist meine Mutter." Er ließ meine Hand los und ich sah sie genauer an.

"Sie ist wirklich wunderschön." Sagte ich und lächelte.

Das war sie wirklich.

Sie hatte braune Haare. Genau so wie ich wellig. Die Augen waren braun, passend zu Haarfarbe.

JUST MARRIED -A wedding for IdiotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt