-Der rote Regenschirm-

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[Ian's Sicht]

Ich parkte wieder vor der Firma und seufzte. Ich hatte vielleicht übertrieben aber das mit Recht. Ich meine, sie kann sich doch nicht einfach vor die Kamera stellen und sich von wildfremden Männern fotografieren lassen. Irgendwann wird sie nichts mehr anderes machen und sich ständig fotografieren lassen. Wird mich vergessen und wir werden nichts mehr miteinander unternehmen. Ja, es ist jetzt zwar harmlos aber vielleicht, wird sie sich ja freizügiger anziehen. So etwas kann ich gar nicht leiden. Vorallem wenn sich die Frauen freizügig vor die Kamera stellen und das zeigen, was sie haben. Frauen sollte ihre Reize nur ihren Ehemännern zeigen. Und dann laufen sie auf den Straßen mit dem Motto "Ausschnitt bis zum Knie, Saum bis zum Ausschnitt" auf den Straßen rum.

Ich öffnete meine Türe und knallte sie wieder zu, als ich die frische Luft einatmete. Ich roch den Duft von Rosen und drehte mich in die Richtung. Kate stand mit verschränkten Armen hinter mir und sah mich an. "Wo ist sie?" Sie sah in mein Auto und als sie Madison nicht vorfand sah sie wieder zu mir. "Weg." Sagte ich knapp und schloss mein Auto. Sie nickte stumm. "Ian." Sagte sie dann, als wir beide eine Weile so standen. Ich sah zu ihr. Sie senkte ihren Blick und fuhr sich mit ihren Händen durch ihre Haare, die sie heute gelockt hatte. "Ich glaube, ich sollte wieder gehen." Sagte sie mit zittriger Stimme. "Ich habe alles ruiniert. Aber ich weiß, das du Sie nicht wirklich liebst. Ich denke, du hast sie nur geheiratet weil du die Firma erben wolltest. Ich habe mir Hoffnungen gemacht. Ich kann nichts dafür Ian. Ich kann meine Gefühle nicht kontrollieren. Ich kann einfach nicht sagen, hört auf, Ian zu lieben. Ich kann mein Herz nicht still fesseln. Es klopft immer, wenn ich dich sehe, wenn ih dich höre. Meine Gedanken wissen aber, das du nicht mehr zu haben bist. Das du nicht mein Mann bist. Ich will nicht das du mich so behandelst, als wären wir ein Paar. Aber bitte, behandel mich nicht wie so ein Dreckshund. Ian, ich habe das nicht verdient. Ich habe dich nicht freiwillig verlassen. Ich musste gehen. Ian meine Familie hat mich gebraucht. Meine Mutter, meine kleine Schwester wurden geschlagen. Geschlagen von einem Kerl der sich Vater und Ehemann nennt. Denkst du ich habe dir die Wahrheit gesagt? Denkst du wirklich ich habe dort einen Job gefunden der besser ist? Wäre ich dann zurück gekommen? Wäre ich dann wieder hier in dieser Firma? In der Firma Madison? Würde die gleiche Arbeit machen? Nein, ich wäre dort geblieben hätte doppelt so viel verdient, aber habe ich nicht Ian. Ich habe gelogen. Ich wollte nicht, das du dir Sorgen machst."

Ich lief auf sie zu. Ich hörte sie leise schluchzen und wischte die Tränen von ihrer kalten Wange weg. Dann nahm ich sie in meine Arme und schling meine Arme eng um sie. Ich legte meinen Kopf auf ihren und presste ihren zitternden Körper so eng wie möglich an meinen. "Es tut mir Leid." Flüsterte ich. Sie sagte nichts. Sie genoss einfach nur den Moment. "Es tut mir Leid. Es tut mir so leid." Ich spürte, wie mein T-Shirt durchnässt wurde. Doch ich sagte nichts. Ich wollte jetzt nichts ruinieren.

Sie ließ mich los und lächelte. "Es tut mir Leid." Sagte sie. "Das ich einfach wieder gekommen bin. Ich hätte niemals kommen dürfen."

Sie wischte sich die Tränen weg und zog meine Jacke aus. "Geh zu ihr du Idiot. Lass sie nicht alleine." Sie legte ihre Hand auf meine Schulter. Dann öffnete sie ihre Tasche und gab mir einen roten Regenschirm. "Entschuldige dich für mich. Und geh wirklich zu ihr hin, Ian. Halte sie auf. Mach es nicht so wie bei mir. Mädchen mögen es nicht, wenn man ihnen nicht nach rennt." Sie lachte und wischte sich erneut Tränen weg. Dann drückte sie mir den Regenschirm und meine Jacke in die Hand. "Beschütze sie." In ihren Augen bildeten sich erneut Tränen. Dann drehte sie sich um. Doch bevor sie einen Schritt machen konnte, griff ich nach ihrer Hand. Als sie sich gerade umdrehte, zog ich sie zu mir. Sie sah mir in die Augen. Dann legte ich meine Jacke um ihre Schulter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Pass auf dich auf." Sagte ich und ließ sie dann los. Ich drehte mich um und lief zu meinem Wagen. Ich legte den Regenschirm neben mich und fuhr los.

[Madison's Sicht]

Doch dann hörte ich Regentropfen aufprallen. Jetzt erst begriff ich, das jemand hinter mir stehen muss. Ich drehte mich um und sah nur Schuhe. Der Regen tropften auf die Schuhe. Es waren eindeutig Männerschuhe. Ich sah wieder nach vorne, um dann meinen Kopf in den Nacken zu legen und nach oben zu schauen. Tatsächlich. Ein roter Regenschirm beschützte mich vor dem Regen.

JUST MARRIED -A wedding for IdiotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt