-Mädchenabend-

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Er lächelte und nahm sein Handy von seinem Ohr ab. "Das war ein Scherz." Sagte er und grinste nun noch mehr, da er sah, wie Ernst ich ihn ansah. Ich konnte jetzt nicht über sein Scherz lachen aber ich war jetzt auch nicht tierisch sauer auf ihn. Wieso denn auch? Ich hatte ja keinen Grund. Eigentlich, war ich mir immer noch nicht sicher ob das, was wir hier hatten eine Beziehung war. Naja, keiner von uns sagte etwas dazu. Wir hatten uns ein paar Mal geküsst, richtig. Aber mehr war da ja auch nicht. Wir hatten uns ja auch nie wirklich so verliebt angeschaut. So langsam wollte ich es ja schon wissen, da ich ja schon etwas für ihn empfand. Aber ich wollte nicht die erste sein, die jetzt dieses Thema anspricht. Später heißt es noch, ich sei in ihn verliebt. Okay. Ob das stimmt. Ich weiß es nicht. Ich empfinde schon etwas für ihn. Nur manchmal weiß ich nicht, ob ich das Verlangen nach einem Kuss habe oder ihn einfach eine verpassen will. So richtig ins Gesicht. Na gut, das tut jetzt nichts zur Sache aber ich bin mir eben ziemlich unsicher. Und das wärt ihr auch. Ich meine, hier, vor mir steht der größte Idiot auf Erden! Grinst mich an wie ein kleines Kind das gerade in die Windel gemacht hat und darauf wartet, dass die Windel gewechselt wird.

Einerseits steht hier auch der tollste Kerl der Welt, der weiß wie man Spaß haben kann. Naja, denke ich zumindest. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht viel lustiges mit ihm erlebt, es ist aber auch nicht so, als hätte ich mit ihm mein ganzes Leben verbracht. Ich meine, sieht ihn euch an. Sieht euch Ian doch mal an. Er ist dünn. Dünn und sehr groß. Er war zwar kaum arbeiten, aber hat jetzt schon Augenringe. Er grinst mich so an, als wäre ich Frischfleisch. Aber natürlich!

Ich wusste es. Ich wusste doch, das er nicht von dieser Welt ist. Er ist ein Zombie! Das er kein Gehirn hat, wusstet ihr ja schon, also muss ich es ja nicht noch einmal erwähnen. Er ist ein Zombie! Ich...

"Alles in Ordnung, Madison?"

Ich sah auf. Nickend drehte ich mich um. "Wo ist dein Auto?" Fragte ich und lief einfach mal los.

"Naja, da du schon läufst, musst du ja wissen wo mein Auto ist." Ich hörte ihn direkt hinter mir und ich nickte.

Das Auto muss eigentlich da sein, wo er her kam. Ich kann halt denken. Anders als du Ian.

Als ich sein Auto sah, lief ich darauf zu und setzte mich in den Wagen.Ich schnallte mich an und nahm meinen Pullover der hier noch lag und zog ihn über mich. Es war zwar jetzt etwas wärmer, dennoch viel zu kalt um mit guter Laune Ian beim einsteigen zuzusehen. Als er sich ebenfalls gesetzt und angeschnallt hatte, fuhr er los und wir redeten kein Wort miteinander. Aber es war nicht unangenehm. Eher im Gegenteil. Ich fühlte mich sehr wohl und wollte auch kein Wort wechseln. Ich wollte einfach nur denken. Denken, was wir hier eigentlich für eine Kinderkacke abgezogen haben. Ich drehte mich um und sah nun aus dem Fenster. Der nasse Regen schlug hemmungslos gegen unsere Scheiben und alles sah draußen so kahl und kalt aus. Der Herbst sagt somit endültig Hallo. Oder der Sommer sagt einfach Tschüss. Und so mit auch die schöne Zeit in Jeju Island. Jetzt, werden wir nicht mehr einfach unseren Spaß haben können.

-

Ich riss die Decke an mich ran und sah zu den Süßigkeiten, die das ganze Tisch bedeckten. Inklusive unsere Tassen und Gläser.Auf den Boden, neben dem Tisch standen viele Flaschen die dazu sorgen werden, das wir jede 10 Minuten auf die Toilette müssen. In den Tassen waren heiße Kakaos, die wir mit Marshmallows verzieht hatten, gefüllt. Ja, ganz Recht. Wir ließen es uns gut gehen.

Susy setzte sich zu mir und riss die Decke von mir weg. Ich sah sie entgeistert an und zog die Decke wieder zurück. "Hör mal, deine Decke liegt genau unter dir!" Sagte sie und zeigte mit ihrem Zeigefinger unter meine Füße. Ich schüttelte den Kopf. "Diese Decke will ich nicht. Das ist die Pupsdecke, Susy!" Jammerte ich und sie stand wütend auf, schnappte sich die Decke und legte es sich auf die Beine. "Susy. Das ist dein Haus. Du musst uns wie Könige behandeln. Wir sind nämlich Gäste."

"Ihr seid nichts weiter als ein Kackhaufen." Sie nahm sie eine Handvoll Chips und stopfte es sich in den Mund. Liz kicherte und tat es ihr nach.

Mädchenabend. Nach dem Ian und ich still mit dem Auto herumirrten, bekam ich eine SMS von Susy. Sie wollte mich eben wieder treffen und so, beschlossen wir einen Abend zu dritt zu machen. Da ich aber noch heim musste, fuhr mich Ian erst zu uns nach Hause. Ich zog mich um und packte ein paar neue Klamotten für morgen ein. Dann, als wir gerade die Wohnung verlassen wollten, bekam Ian einen wichtigen Anruf von meinem Vater und musste wieder in die Firma. Ein Glück, muss Liz an Ians Wohnung vorbei fahren, weshalb sie mich mit nahm. Jetzt sind wir bei Susy zu Hause. Natürlich wären wir zu mir gegangen, aber da John der nervige Bruder von Susy nicht daheim ist, können wir uns auch ausnahmsweise bei ihr treffen. Normalerweise war das noch nie der Fall aber das mussten wir einfach feiern, weshalb wir uns hier versammelten. Bei Liz konnten wir uns nie treffen da sie noch 4 jüngere Geschwister hatte und wir dann viel zu laut wären.

"Aber jetzt erzähl doch endlich mal. Wir haben uns schon so lange nicht gesehen. Was habt ihr so gemacht in Korea?" Liz, die noch immer ein Haufen Chips in ihrem Mund hatte, sah zu mir.

"Naja. Was man eben so macht." Sagte ich und nahm mir einen Oreo Keks. Ich mochte die zwar nicht, aber besser als Chips. Und die anderen Sachen möchte ich erst später essen, wenn wir einen Film ansehen.

Susy lachte los. "Also...?" Sie zuckte mit den Augenbrauen.

"Was also?"

Sie verdrehte die Augen. "Also.. Ist ein Baby in Sicht oder nicht?"

Dieses Mal lachte ich. "Nein? Was denkst denn du? Das ich einen Kerl den ich seit gerade mal ein paar Wochen kenne.. naja du weißt schon was.. das wir das machen?"

"Eh? Hallo.. Ihr seit verheiratet?" Susy schüttelte den Kopf. "Wobei, ich denke schon das ihr das gemacht habt." Sie nahm sich noch eine Handvoll Chips und sah auf mein Bauch.

"Oha!" Schrie ich und verdeckte meinen Bauch mit einem Kissen.

"Mach uns einfach nichts vor, Madison."

"Ich mache euch nichts vor, Susy! Ich habe es ja nicht verleugnet. Ja, wir haben es getan."

Sie grinste. "Nein, was denkst denn du? Das ich einen Kerl nach paar Wochen vö-."

"Klappe!" Schrie ich. Ich mochte es nicht, wenn Susy mir nachäffte. Vor allem dann nicht, wenn sie Recht hatte.

Sie lächelte und lehnte sich nach hinten. "Schon gut, schon gut."

"Was ist noch so passiert?" Liz sah zu mir rüber.

Ich zuckte mit den Schulter. "Leute. Ich erzähle euch einfach mal alles." Ich setzte mich aufrecht hin und räusperte mich.

Ich erzählte und erzählte.

Alles. Einfach alles. Ich ließ nichts aus. Das mit dem Spreisel nahm ich dran, mit David, das sich meine Eltern getrennt hatten und natürlich den Grund. Ich hatte auch nicht vor, ihnen den Erpresser zu verheimlichen. Naja Erpresser war er ja nicht wirklich. Ich wusste nur nicht, was er wollte.

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[Ians Sicht]

"Danke, Ian. Du warst eine große Hilfe." Mr. Jackson lächelte mir zu und klopfte ziemlich glücklich auf meinen Rücken.

"Du weißt doch, das die Firma Madison mir sehr am Herzen liegt." Ich fand es noch immer komisch, meinen Chef zu duzen, aber er war ja jetzt auch mein Vater. Er lächelte und lief dann einfach weiter. Ich wollte eigentlich nur noch nach Hause gehen, aber ich musste noch die ganzen Unterlagen in mein Büro bringen, weshalb ich total erschöpft durch die Firma dappte und anschließend in mein Büro ankam. Ich schmiss die ganzen Unterlagen auf mein Schreibtisch und war froh, das dass Meeting endlich vorbei war.

Ich hörte, wie jemand an meiner Türe klopfte. Na super. Schade, das dass ganze Gebäude eigentlich nur aus Glas bestand. So mit, konnte die Person sehen, dass die Lichter in meinem Zimmer brannten und ich musste leider zur Türe, die aus weißem Holz bestand. Ich öffnete die Türe und eine verheulte Kate stand vor mir.

"Wieso hast du heute Mittag einfach aufgelegt?"

JUST MARRIED -A wedding for IdiotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt