6. S H O T

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J E O N   J U N G K O O K

»Wie bitte?«, fragte ich und sah ihn verwirrt an. »Hast du etwas gegen gleichgeschlechtliche Beziehen?«, fragte er erneut und ich schüttelte den Kopf. »Nein, wie kommen Sie drauf?« »Du hast so komisch regiert, als du Jimin und mich gesehen hast, wie wir-«, ich unterbrauch ihn.

»Nichts dergleichen. Ich bin nur sehr wütend auf Sie, dass Sie in meiner Abwesenheit einfach nie etwas machen. Ich hatte ihnen heute Morgen alles genaustens erklärt und ihnen den Zeitplan gegeben«, erneut kochte die Wut in mir, wegen meines verantwortungslosen Chefs. »Herrgott Jungkook, sei doch nicht so. Es ist doch nur ein Treffen mit meinem Vater«, versuchte er mich aufzumuntern.
»Ja? Soll ich Sie noch einmal daran erinnern, was ihr werter Herr Vater gesagt hatte als wir das letzte Mal zu spät kamen?«, ich sah ihn finster an.

»Außerdem muss ich immer ihren Mist ausbaden, also werden Sie heute selber erklären, weshalb sie zu spät sind!« Mit verschränkten Armen lehnte ich mich zurück und bliebt die ganze Zeit über still. Auch Kim Taehyung wagte es sich nicht auch nur ein Wort zu verlieren.
Innerlich hoffte ich, dass er sich keinen Blödsinn aus dachte.

Ob man es glaub oder nicht, aber dieser Herr neben mir ist mit seinen 25 Jahren sehr kindlich. Er hat auch seine blutrünstige Seite, aber sie wird von dem Kind in ihm überdeckt.

Der Wagen hielt an und ich stieg aus dem Auto, ging auf die andere Seite und öffnete Mr. Kim die Autotür. Dieser stieg aus und ich deutete dem Fahrer an, dass er fahren kann.
»Dieses Mal ist es ein nobles Restaurant?«, fragte er und steckte sich die Hände in die Taschen. Seine Aura und Stimmung haben ich auf einen Schlag drastisch verändert.

Es genügte nur ein kurzer Blick und ich sah seine kühlen Augen.
Mr. Kim kam mit seiner Familie überhaupt nicht klar. Sein Vater wollte ihn nämlich in seine Fußstapfen treten lassen, aber Taehyung hatte einfach seine eigene Firma aufgebaut und wurde zu einem Dorn im Auge seines Vaters.

Zusammen gingen Mr. Kim und ich, hinter ihm, in das edle Gebäude. »Er sollte es sein lassen, unsere Treffen auf öffentlichen Plätzen zu vereinbaren«, sagte er und ich trat ihm in die Hacke. »Würden Sie jemals die Güte haben und auf seine Anrufe und Nachrichten zu antworten, dann könnten Sie die Treffpunkt vereinbaren«, zischte ich von hinten und ich merkte wie mein Herr schluckte.

»Wir haben hier ein Treffen«, gab ich dem Personal bekannt und der Kellner verbeugte sich. »Bitte folgen Sie mir, der werte Herr erwartet Sie bereits.«
Wir folgten dem älteren Mann zu einem Tisch, in einer der hintersten Ecken und erkannten Mr. Kim Senior schon von weitem.
Als dieser uns erblickte stand er auf und breiter seine Arme aus, »Ah, mein Sohn, wie schön dich endlich Mal wieder zu sehen.« Er drückte Taehyung kurz und bat ihn dann sich hin zu setzen.

Ich verbeugte mich zu Begrüßung vor ihm und stellte mich dann hinter meinen Herrn. »Jungkook, du siehst auch sehr gut aus. Treibt mein Sohn dich nicht in den Wahnsinn?«, lachte der ältere Herr und ich schüttelte den Kopf. »Nein, es ist alles bestens, danke der nachfrage.«
»Vater, du hast mich nicht her bestellt um darüber zu reden, ob ich Jungkook Folter oder nicht. Was willst du wieder?«, fragte Taehyung direkt und ich seufzte.

Dieser Idiot.

»Aber Taehyung, wir haben uns doch schon so lange nicht geseh-«, Taehyung ließ ihn aber nicht aus reden und unterbrach seinen Vater.
Er hatte sie Ellbogen auf den Tisch gestützt und faltete seine Hände zusammen. Kalt sah er seinen Vater an, »Ich hab keine Zeit um mit dir zu sprechen. Wegen deines plötzlichen Verlangens nach einem Treffen, musste ich einem sehr wichtigen Meeting absagen!«

Ich erinnerte mich daran wie der vor mir sitzende Junge Mann, noch vor wenigen Minuten dabei war, einem seiner Angestellten, sein Geschlechtsorgan in dessen Anus zu schieben.
Ich verdrehte die Augen. Ein ›furchtbar wichtiges‹ Meeting.

»Es tut mir wirklich leid, dass ich dich da rausgerissen habe«, sein Ton wurde ernster, »Aber ich habe eine schlechte Nachricht.« »Schlechte Nachricht?« »Ja, es geht um deine Mutter. Du weißt ja, dass sie gesundheitlich immer instabiler wird. Und sie wünscht sich dich noch zu sprechen.«

Taehyung lehnte sich zurück, »Nein, ich werde nicht mit ihr reden.« Er sah kurz zu mir und stand auf. Ich seufzte leise und nahm mein Handy raus, um den Fahrer zu sagen, dass er uns abholen kann. »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ihr für mich keine Familie mehr seid. Ihr habt mich erzeugt, aber ich habe euch nie wirklich als Sohn interessiert, also seid ihr auch nicht meine Eltern.«
D

amit drehte er sich um und ging auf den Ausgang zu. Ich folgte ihm natürlich.

»Mr. Kim, Sie sollten einfach den Kontakt abbrechen«, riet ich ihm draußen und er sah mich böse an. »Und du solltest aufhören immer wieder seinen Treffen zu zusagen!« »Und Sie zu sagen, dass jemandem in den Arsch ficken wichtiger sei, als ein Treffen mit den eigenen Vater.«

Meine Wange fing an zu brennen und ich richtete meinen Blick wieder auf den älteren. Er hatte mir eine verpasst und dass war nicht ohne, denn sein Ring hinterließ einen Kratzer. Ich fasste mir an die Wange und sah mir danach meine Finger an, auf deren Spitze mein Blut klebte.

Der junge Herr fasste sich wieder und sah mich schockiert an. »E-es tut mir leid«, bat er um Verzeihung.
Ich ging an ihm vorbei, öffnete die Autotür und wartete drauf, dass er einstieg. »Jungkook!« - »Einsteigen.« Er stiegt schnell ein und ich schlug die Tür zu. Ich ging zum Fahrer, der das Fenster auf machte und mir ein Taschentuch überreichte. »Danke. Bring CEO nach Hause und sag den Wachleuten sie sollen ihn nicht aus den Augen lassen«, gab ich Anweisungen. »Und du?«, fragte Seojoon. »Ich hab noch was zu erledigen.«

Seojoon startete das Auto und fuhr los. Ich sah wie Mr. Kim verwirrt aus dem Fenster blickte, doch ich achte nicht weiter drauf. Ich wischte mir das Blut von der Wange und ging wieder in das Gebäude.

lσνє sнσт - ĸ.тн. + j.jĸ.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt