Kapitel 1🐺

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Jiro POV

Durch das Geschrei, dass durch den Flur in unser Zimmer drang wurde ich aus meinem erholsamen Schlaf gerissen. ,,Wie spät ist es?", mein wundervoller Mate vergrub den Kopf an meiner Brust und grummelte leise vor sich hin. ,,Ungefähr halb zwei.", gab ich zurück. ,,Gehst du oder soll ich?", Leano schob sich die Haare aus dem Gesicht und sah mich an. ,,Ich geh schon.", ich küsste ihn kurz, bevor ich, nur mit Boxershorts bekleidet, aus unserem Bett stieg und mich auf den Weg in Flos Zimmer machte. ,,Hey ist gut.", ich lächelte als ich meinen Sohn aus dem Bett hob und ihn leicht auf und ab wippte. Es fühlte sich immer noch etwas komisch an, ihn als meinen Sohn zu bezeichnen, schließlich war ich nicht sein biologischer Vater, allerdings hatte ich mich in einem Jahr schon ziemlich gut daran gewöhnt, jetzt ein Kind zu haben. ,,Daddy.", Flo kuschelte sich an mich und war sofort ruhig. ,,Wollen wir wieder zu Papa gehen, hmm? ", ich vergrub meinen Nase in seinen weichen Haaren, als er nickte. Also ging ich mit ihm zurück zu Leano, der im Bett lag, die Arme unter den Kopf geschoben. ,,Papa.", Flo streckte die Arme nach meinem Mate aus, ,,Durst."
Leano lachte leise und nahm ihn mir ab. ,,Na dann komm her.", meinte er. Zusammen mit Flo verwandelte er sich in einen Wolf und Flo begann sofort zu trinken. Ich strich Leano sanft über den Kopf. ,,Bist du aufgeregt?", fragte ich ihn dann. ,,Naja, ein bisschen. Aber Jonah ist ja auch da, also bauche ich keine Angst zu haben.", antwortete er mir. Ich nickte und krauelte ihn hinter dem Ohr. Leano gab ein zufriedenes Brummen von sich. Und warum ich ihn fragte, ob er aufgeregt war? Ganz einfach. Wir hatten ihn dazu bekommen zur Schule zu gehen. Soweit ich wusste hatten ihm seine Eltern bis zu ihrer Ermordung Hausunterricht gegeben, was bedeutete, dass er noch nie in einer Schule war. Aber da Eliah und ich beide vor knapp anderthalb Jahren unser Abitur gemacht hatten, musste nun mein anderer Beta Jonah auf Leano aufpassen. In diesem Moment verwandelten sich meine beiden Jungs wieder zurück in Menschen. ,,Lass uns noch etwas schlafen okay?", Leano sah mich aus seinen wunderschönen blauen Augen an und ich nickte. Leano legte, wie fast immer, Flo auf meine Brust und er selbst kuschelte sich an meine Seite, sodass ich einen Arm im ihn legen konnte. Dann zog er die Decke hoch und schloss die Augen. Ich wartete noch, bis er und auch Flo wirklich schliefen, dann schloss auch ich die Augen und ließ mich ins Land der Träume entführen.

Und schon wieder wurde ich von einem nervigen Geräusch geweckt. Dieses Mal war es allerdings nicht Flos Geschrei, sondern  mein Wecker, der uns daran erinnerte, dass wir langsam aufstehen sollten. ,,Hmm, ist es wirklich schon morgen?", Leano streckte sich ausgiebig und schwang die eleganten Beine aus dem Bett. ,,Jup.", ich legte Flo sanft ins Bett und legte die Decke über seinem kleinen Körper. Flo musste jetzt noch nicht aufstehen. Leano hatte sich mittlerweile ins Badezimmer verzogen und ich hörte die Dusche. Lächelnd nahm ich mir etwas für ihn und mich zum Anziehen aus dem Schrank und ging ebenfalls ins Badezimmer. Eine Zeit lang beobachtete ich meinen Mate unter der Dusche, wie er das Gesicht unter den Wasserstrahl hielt, dann zog ich mir meine Hose ebenfalls aus und stieg zu ihm in die Dusche. ,,Na.", er lächelte mich an und spritze mich etwas mit Wasser voll. ,,Ey, hör auf damit.", ich lachte und zog ihn an der Hüfte zu mir. Auch er lachte in sich hinein und vergrub den Kopf in meiner Halsbeuge. ,,Ich liebe dich, du Idiot.", murmelte er. ,,Ich dich auch.", ich strich ihm über die nassen Haare und setzte dann einen Kuss auf seinen Scheitel. ,,Wie viel Zeit haben wir noch?", Leanos Hände wanderten meinen Rücken herab und er kniff leicht in meinen Po. Ich schloss genüsslich die Augen. ,,Noch ungefähr eine Stunde und fünfzehn Minuten.", hauchte ich, als seine Hände über meinen Po glitten und er immer wieder hineinkniff. ,,Leano, du machst mich verrückt.", ich legte meine Stirn auf seine Schulter und stieß die angesammelte Luft aus meinen  Lungen. ,,So soll es sein.", mein Mate lachte einmal kurz auf, dann löste er sich von mir und stieg aus der Dusche, um sich anzuziehen. Ich blieb noch etwas unter dem warmen Wasserstrahl stehen, dann stieg auch ich aus der Dusche, zog mich an und putzte meine Zähne. Anschließend ging ich nach unten in die Küche, wo Leano, Eliah und Jonah schon beim Frühstück saßen. ,,Guten Morgen.", Eliah lachte mich wie immer breit an und auch Jonah grinste zur Begrüßung. ,,Morgen.", ich nahm mir die Müslipackung aus dem Schrank und warf sie zusammen mit der Milchpackung, die ich aus dem Kühlschrank genommen hatte, auf dem Tisch. Dann schnappte ich mir eine Schüssel und einen Löffel und setzte mich neben Leano. Auch wenn Eli und ich wie schon gesagt nicht zur Schule mussten, wollten wir gern wie gewohnt mit unseren Mates frühstücken. ,,Jiro, du hättest die Milch nicht werfen sollen.", stellte Jonah fest und hob die Milch hoch. An der Seite klaffte ein Loch aus dem bis grade eben Milch hinausgelaufen war. ,,Oh.", ich lachte nur auf und nahm ihm die Packung aus der Hand um die Milch durch das Loch in die Schüssel zu gießen.  ,,Auf solche Ideen kommst auch nur du.", Eliah ließ sich neben Jonah auf den Stuhl sinken und biss in sein Brötchen. ,,Jup.", Ich grinste.

Als wir mit dem Frühstück fertig waren, räumten wir unser Geschirr in die Spülmaschine und dann mussten Jonah und Leano auch schon los zur Schule. ,,Na komm Leano. Auf geht's.", Jonah schnappte sich Eliahs Autoschlüssel und warf sich seinen Rucksack über die Schulter. ,,Ich will nicht.", Leano stand stocksteif neben mir und starrte meinen Beta an. ,,Hey, Jonah passt auf dich auf okay. Dir wird dort nichts passieren. Und ich achte hier auf Flo.", ich küsste ihn noch einmal auf die Stirn, dann hielt ich ihm den Rucksack vor die Nase. Seine Finger schlossen sich um den Griff und er nickte. ,,Wenn etwas mit ihm ist, dann rufst du mich sofort an verstanden.", Leanos Blick war so ernst, dass er mir schon etwas Angst einjagte. ,,Mach ich, aber ihr beide fahrt jetzt zur Schule.", versprach ich ihm. ,,Gut."
Ich gab meinem Mate einen Kuss und beobachtete dann, wie auch Eliah und Jonah sich innig küssten. ,,Wir müssen jetzt wirklich los. Sonst kommen wir zu spät.", Jonah zog Leano mit nach draußen, dann schlugen die Autotüren zu und der Motor wurde gestartet. Kurz darauf waren die beiden auch schon weg. ,,Also was machen wir jetzt?", Eliah sah mich fragend an. ,,Papierkram.", seufzte ich und gemeinsam stiegen wir die Treppe ins Arbeitszimmer meines Vaters hinauf. Dad hatte gemeint, dass ich mich mehr mit den ganzen Pflichten die ein Alpha zu tragen hatte, auseinandersetzen sollte und da Eliah sowie Jonah mich später bei all diesen Aufgaben unterstützen sollten, sollten sie mir so oft es ging helfen. ,,Was ist mit Flo?", fragte mein Beta, als wir die Tür hinter uns schlossen. ,,Wir haben ihn schlafen lassen. Aber glaub mir, wenn er aufwacht, werden wir es hören.", ich setzte mich in den großen Sessel meines Vaters und Eliah zog sich den anderen Sessel an die andere Seite des Schreibtisches. ,,Na dann mal los.", ich öffnete die Schubladen des Schreibtisches und nahm einen ganzen Stapel voller Akten über die Rudelmitglieder und Finanzen heraus. Außerdem waren Informationen über die Anzahl der Verstorbenen und der Anzahl der Neugeborenen des Rudels dabei und das alles musste zusammengerechnet werden und ordentlich in Order geheftet werden. ,,Gib  mir die Hälfte, dann geht es hoffentlich schneller.", Eliah streckte die Hände nach den Papieren aus, die ich ihm hinhielt und nahm sie mir ab. Dann begannen wir mit der Arbeit.

Der letzte Erbe (BoyxBoy) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt