Kapitel 9🐺

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Jiro POV

Als mein Mate an Nachmittag nach Hause kam, war er total durch den Wind, redete in unzusammenhängenden Sätzen und ließ ständig etwas fallen. Auch Jonah ging es nicht wirklich anders. Beim Essen war er tollpatschig und Auch er war am Stottern. Jetzt saßen wir alle zusammen in Flos Zimmer, um mit ihn zu spielen. ,,Lenao, was ist heute in der Schule passiert?", platzte es aus mir heraus. Mein Mate und mein Beta zuckten gleichermaßen zusammen und sahen sich an. ,,Es ist wegen dem Neuen.", meinte Jonah dann. ,,Was für ein Neuer?", Eliah packte seinen Mate an den Schultern und sah ihm in die Augen. ,,Naja, wir haben seit heute einen neuen Schüler in der Klasse.", Jonah blickte zu Leano, der nur nickte und sich wieder Flo zuwandte. ,,Was ist denn nun mit dem Neuen?", ich schob Eliah von Jonah weg und sah meinen anderen Beta besorgt an. Ja besorgt. Ich machte mir Sorgen um Jonah und Leano. Seit sie wieder zu Hause waren, waren sie wie ausgewechselt. ,,Rede da bitte mit Leano drüber. Mich geht das alles nicht an.", damit stand Jonah auf und verließ den Raum. ,,Ich kümmer mich um ihn.", auch Eliah stand auf und folgte seinem Mate nach draußen. Mein Blick heftete sich auf Leano. Er saß im Schneidersitz auf dem Boden, spielte mit Flo und beachtete mich nicht. Ich seufzte, stand auf und ging zu Leano. Dann setzte ich mich hinter ihn und zog ihn an mich. ,,Schatz, was ist passiert? Ich merke doch, dass es dir nicht gut geht, das dich etwas beschäftigt.", mit dem Daumen meiner einen Hand strich ich immer wieder über seine noch flachen Bauch. Mein Mate lehnte sich gegen mich, legte seine Hand auf meine. ,,Jonah hat doch von dem Neuen erzählt. Er hat sich mit uns unterhalten, wusste auf Anhieb, wer wir sind, was wir sind. Er weiß, dass es Flo gibt Jiro. Und ich hab Angst vor ihm. Er weiß Sachen, die er nicht wissen dürfte, über mich und meine Vergangenheit. Und er will herkommen.", flüsterte Leano. ,,Papa traurig.", Flo kam auf Leano zugelaufen und setzte sich auf seinen Schoß. ,,Ja. So in etwa.", mein Mate zog unseren Sohn an sich. ,,Warum?", Flo sah uns beide abwechselnd an. ,,Es gibt da jemanden in der Schule, den ich nicht mag.", Leano küsste ihn auf den Kopf und Flo schmiegte sich an ihn. ,,Wann will er denn kommen?", flüsterte ich in sein Ohr. ,,Heute noch.", mein Mate zuckte leicht zusammen, als in meine Hand unter   sein Shirt gleiten ließ. ,,Ich kümmere mich darum.", ich drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe und erhob mich. ,,Na komm.", ich streckte ihm die Hand hin und half ihn auf. Flo hatte er immer noch auf den Arm. Zusammen gingen wir auf den Flur und dann die Treppe nach unten ins Wohnzimmer. Jonah und Eliah schienen sich in ihr Zimmer zurückgezogen zu haben, denn sie waren nicht im Untergeschoss. ,,Die beiden werden wohl auch erst einmal einiges zu bereden haben.", Leano schlenderte in die Küche und füllte sich ein Glas mit Orangensaft. Gerde als er es an den Mund setzen wollte, griff Flo nach dem Glas und trank es leer. Ich nahm meinen Mate unseren Sohn ab, sodass er in Ruhe seinen Saft trinken konnte. Im nächsten Moment verkrampfte sich Flo auf meinem Arm und begann leise zu wimmern. ,,Schatz, was ist los?", fragte ich besorgt. Leano kam zu uns und legte seine freie Hand auf Flos Stirn. ,,Er ist warm. Ich geh das  Fieberthermometer holen.", damit war er aus dem Raum verschwunden. ,,Schhhhhhhhh.", ich wippte Flo sanft auf und ab und ging mit ihm wieder ins Wohnzimmer. Er hatte mittlerweile angefangen zu schreien und zu weinen. Genauso wie vor ein paar Wochen. Nachdem Leano mit dem Fieberthermometer wiederkam, kam beim Messen genau das heraus, was ich  erwartet hatte. Normaltemperatur. ,,Nicht schon wieder.", Leano  legte das Thermometer auf den Tisch und dann fuhr er erschrocken herum. Hinter uns in der Tür stand ein Junge mit blonden Haaren und blauen Spitzen. ,,Das ist also der Neue.", murmelte ich, legte Leano Flo in die Arme und schob mich vor meinen Mate. Der Junge allerdings zog nur die Augenbrauen hoch. ,,Jiro nicht wahr?", meinte er. ,,Ja. Und du bist?", ich knurrte leise auf, als er näher an meinen Mate herantrat und Flo noch mehr begann zu schreien.  ,,Ich bin Jace.", Jace streckte mir die Hand entgegen und nach kurzem Zögern ergriff ich diese. ,,Was ist mit dem kleinen los?", er deutete mit dem Kopf auf Flo. ,,Das geht dich nichts an.", ich drehte mich überrascht zu Leano um. So einen Ton kannte ich nicht von ihm. ,,Reg dich ab Wölfchen.", Jace lachte dumpf auf. ,,Was willst du hier?", ich schubste ihn leicht, sodass er durch den Türrahmen taumelte. ,,Ob du es glaubst oder nicht, ich will helfen. Ich weiß, warum es eurem Sohn nicht gut geht.", der Junge blickt an mir vorbei, schien Leano direkt anzustarren. ,,Was? Woher willst du wissen, was mit ihm los ist?", mein Mate kam langsam auf uns zu und hielt sich dann mit einer Hand an meinem Arm fest. Anstatt zu antworten, näherte sich Jace langsam Flo, seine Augen waren groß geworden und all die Arroganz war aus seinem Gesicht verschwunden. ,,Du...du bist wirklich wie ich.", flüsterte er. Und als ob Flo wusste, dass dieser Junge ihm nicht tun würde, hörte er auf zu weinen und musterte Jace aufmerksam. ,,Was bist du?", ich drückte ihn an den Schultern weg von meinem Sohn. ,,Ich kann euch das nicht sagen. Wenn ich das tue, dann.... werden sie mich umbringen.", Jace sah mir fest in die Augen und ich wusste sofort, dass er mich nicht anlog. Nachdem ich ihn noch ein paar Minuten angestarrt hatte, ließ ich ihn los, drehte mich zu Leano. ,,Wir können ihm glauben.", hauchte ich leise in sein Ohr. Dann drückte ich ihm einen Kuss auf die Stirn und zog ihn an mich. Flo beobachtete uns interessiert. ,,Kannst du uns denn sagen, wer dich bedroht. Wer tut dir etwas an, wenn du preisgibts, wer du bist?", Leano sah seinem Klassenkammeraden fest in die Augen. Da war der wieder. Mein Mate, wie ich ihn kannte. Sobald es um Flo oder mich ging, war der schüchterne Omega verschwunden und er schien seinen Rang mal wieder zu vergessen, was ich jederman wieder erstaunlich fand. Kein Wolf rebellierte so gegen höhere Ränge, wie Leano es tat. Das war nur einer der Gründe, warum ich ihn so liebte. ,,Die Wächter. Mehr weiß ich auch nicht.  Meine Eltern haben mir von klein auf beigebracht, dass ich niemanden sagen soll, was ich bin, sonst finden sie mich und bringen mich um. Sie sagten immer, wen  jemand rausfindet, was ich bin, wird man mich einsperren und an mir experimentieren.", Jace hatte sich wieder gegen die Wand gelehnt. Es entstand eine angespannte Stille zwischen uns dreien. Jeder sah jedem in die Augen, die einzigen Geräusche die man wahrnehmen konnte kamen von Flo. Doch plötzlich zuckte Jace zusammen. ,,Sie sind hier.", keuchte er. ,,Wer?", ich sah ihn verwirrt an, als er sich panisch umsah. ,,Sie. Ich muss weg, sonst finden sie mich. Sucht in eurer Rudelbibliothek nach den Wächtern, findet raus, wo sie ihr Hauptquartier haben. Und bezieht sie, oder sperrt sie ein. Sonst wird es für euren Sohn nie sicher sein.", damit verwandelte er sich, sprang mit einem Satz durch das Fenster. Dieses zersprang in viel Scherben und ein kalter Windzug fegte durch den Raum. ,,Jiro. Wir müssen diese Wächter finden.", murmelte Leano, eine Hand lag auf seinem flachen Bauch. ,,Komm.", ich zog ihn aus dem Zimmer und Richtung Obergeschoss. Er brauchte Ruhe und wenn ich ehrlich war, stand mein Blut in den Adern immerzu noch still. ,,Schatz, ich muss mich eben hinsetze.", als wir im Zimmer angekommen waren,  krallte sich Leano an meinem Arm fest und schwankte leicht. ,,Gib mir Flo okay?", während ich ihm Flo aus dem Armen nahm, half ich ihn, sich hinzusetzen. Er zitterte an ganzen Körper, starrte einfach nur auf den Boden, ein Zeichen dafür, dass er Kreislaufprobleme hatte. ,,Papa?", Flo legte seine Hand auf Leanos Schulter. ,,Papa geht es gerade nicht so gut Süßer.", ich küsste Flo auf den Kopf und sah Leano an. ,,Du legst dich hin und ich stecke Flo in die Wanne okay?"
Mein Mate nickte bloß und ließ sich auf die Seite fallen. ,,Papa!", Flo sah ihn erschrocken an und Tränen sammelten dich in seinen Augen. ,,Papa geht es gut."
,,Ja Daddy?", er zog die Nase hoch und sah mich an. Ich nickte. ,,Ja alles gut und jetzt ab in die Badewanne. Du stinkst ganz ekelig"
,,Nein!", Flo patschte mir mit  seiner Hand auf meine Stirn und sofort war die gute Laune meines Sohnes wieder da.

Der letzte Erbe (BoyxBoy) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt