Kapiel 4🐺

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Leano POV

Als ich am Morgen aufwachte, merkte ich, dass etwas anders war als sonst. Flo lag nicht mit uns im Bett. Jiro war zwar da, allerdings so eng an mich gekuschelt, wie es mit unserem Sohn nicht gehen würde. ,,Jiro aufstehen.", ich rüttelte ihn solange an der schulter, bis er sich brummen aufsetzte und sich mit den Händen übers Gesicht fuhr. ,,Morgen.", murmelte er verschlafen. ,,Na.", ich lächelte. ,,Irgendwas ist anders als sonst.", stellte Jiro fest, während er die Beine aus dem Bett schwang und zum Schrank tapste. ,,Ja. Flo ist nicht da.",gab ich zurück, stand nun ebenfalls auf.,,Hoffentlich geht es ihm gut."
,,Ich denke, es ist alles in Ordnung. Er kommt jetzt langsam in ein Alter, wo er auch mal ganze Nächte in seinem Bett schläft."
,,Gruselig. Er wird viel zu schnell groß."
,,Ich weiß.", meinte ich seufzend. Dann nahm ich mir einen von Jiros Pullovern  und zog ihn mir über den Kopf. Jiro lächelte und zog mich mit ins Badezimmer. Dort putzen wir uns die Zähne und ich Band mir meine zu langen Haare, zu einem kleinen Zopf zusammen. ,,Ich muss wirklich mal zum Frisör.", gab ich lachend zu. ,,Das sageich dir jetzt schon seit längerer Zeit.", gab Jiro grinsend zurück, drückte mir einen Kuss auf den Kopf und schob seine Finger zwischen meine, um mich dann mit in den Flur zu ziehen. ,,Liebling, ich geh eben nach Flo sehen.", damit ließ ich Jiro die Treppe herunterlaufen und ging dann leise den Gang entlang. Vor der Zimmertür meines Sohnes blieb ich stehen und legte die Hand auf die Tür. Dann öffnete ich diese und trat ein. Flo lag in seinem Bett, die Decke lag auf dem Boden. Sein kleines Kuscheltier, welches  früher einmal Jiro gehörte, hatte er fest an sich gedrückt. Ich kniete mich hin und strich ihm sanft durch die Harre. ,,Bis nachhed mein Schatz. Daddy wird gut auf dich aufpassen.", Ich küsste ihn kurz auf die Stirn, dann deckte ich ihn wieder richtig zu, verließ das Zimmer, schloss die Tür und ging nun auch nach unten. ,,Guten Morgen Leano. Wo warst du?", begrüßte mich Jonah. ,,Morgen.", gab ich zurück und setzte mich an den Tisch. ,,Und, schläft er?", fragte mich Jiro. Ich nickte. ,,Tief und fest.", gab ich dann zurück. ,,Wer schläft?", wollte Eliah wissen. ,,Flo. Er war die ganze Nacht in seinem Bett.", erklärte ich ihm. ,,Nicht schlecht.", lobten die beiden Betas. Nachdem wir aufgegessen hatte, gingen wir alle zusammen nach draußen und stellten uns neben das Auto. ,,Viel Spaß.", Jiro küsste mich kurz. ,,Werde ich nicht haben, aber trotzdem danke.", ich lächelte, dann stieg ich auf der Beifahrerseite ein. Und dann stieg Jonah aufs Gaspedal.

In der ersten Stunde hatten wir Mathe. Ich hasste Mathe. Schon damals, als meine Eltern mich noch unterrichtet hatten, hatte ich dieses dämliche Fach nicht verstanden. Und außerdem sah die Lehrerin komisch aus. Irgendwie möchte ich sie nicht. ,,Na gut. Erst einmal allen einen guten Morgen.", begrüßte sie uns. ,,Guten Morgen.", kam es einstimmig von der Klasse. Während die Lehrerin ein paar Aufgaben an die Tafel schrieb, stützte ich meinen Kopf auf die Hand und starrte nach draußen. Ich hatte schon heute Morgen beim Aufstehen das Gefühl gehabt, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, allerdings konnte ich nicht genau sagen, was nicht in Ordnung war.  ,,Leano!"
Ich fuhr zusammen, als sich unsere Lehrerin vor mir aufbaute und mich wütend anstarrte. ,,Äh.....was?", fragte ich sehr intelligent. ,,Kannst du bitte die Frage beantworten?", sie verschränkte die Arme vor der Brust. Ich lugte an ihr vorbei an die Tafel und musterte die Aufgabe. ,,Die Antwort ist 45,87.", meinte ich dann. Sie nickte. ,,Du scheinst ja doch, etwas aufgepasst zu haben.", murrte sie dann und schritt wieder zurück nach vorn. Genervt seufzte ich auf und begann, wieder aus dem Fenster zu starren. Die erste Stunde ging genau wie die zweite und dritte Stunde schnell vorbei. In der vierten allerdings, passierte etwas, dass die komplette Aufmerksamkeit der Klasse auf mich zog. Als wir mitten im Unterricht saßen, klingelte auf einmal mein Handy, welches Jiro mir besorgt hatte. Unser Lehrer drehte sich zur Klasse um. ,,Wessen Handy ist das?", fragte er etwas säuerlich. ,,Meins.", gab ich zu. Ich schielte aufs Display und stellte fest, dass Jiro anrief und in diesem Moment wusste ich, dass etwas nicht in Ordnung war. Er würde mich nie mitten im Unterricht anrufen, wenn es nicht etwas wichtiges wäre. ,,Ich möchte, dass du dran gehst und auf Lautsprecher schaltest.", verlangte unser Lehrer. ,,Ähm okay.", ich nahm den Anruf an und schaltete auf Lautsprecher. ,,Jiro, was ist los?", fragte ich besorgt. ,,Ich bin auf Lautsprecher gestellt oder?", fragte er. ,,Ja.", war das einzige, was ich dazu sagte. In diesem Moment ertönte ein ohrenbetäubendes Brüllen. ,,Ist das Flo?", fragte ich schockiert. ,,Ja. Seit einer halben Stunde ist er nur noch am schreien und er ist viel zu warm. Irgendwas stimmt ganz und gar nicht mit ihm. Mal geht es und er hat wieder Normaltemperatur, aber dann ist er auf einmal wieder total fiebrig.", erklärte Jiro mir ziemlich laut, da Flo ziemlich nahe am Mikrofon immer noch brüllte. ,,Hast du denn Fieber gemessen?", fragte ich weiter und stützte mich auf dem Tisch ab. ,,Ja, fünf mal und egal in welchem Zustand, er hat Normaltemperatur." ,Jiro wimmerte leise auf. ,,Okay,  Ich komme nach Hause.", entschied ich. ,,Das wollte ich hören.", gab Jiro zu. Dann legte ich auf, ließ mein Handy in die Tasche gleiten, schnappte mir meinen Rucksack und war aus dem Klassenzimmer verschwunden. Es war mir egal, was die anderen nun von mir hielten, ich musste jetzt unbedingt zu meinem Sohn. Als ich weit vom Schulgebäude weg war, verwandelte ich mich in einen Wolf und rannte nach Hause. Vor der Tür hörte ich schon das Geschrei meines Sohnes. Dann betrat ich das Haus und ging direkt ins Wohnzimmer. ,,Hey.", Jiro sah mich erschöpft an. ,,Jetzt ist er kalt?", vermutete ich, da Flo nicht mehr weinte. ,,Ja,aber es sollte gleich wieder losgehen.", Jiro reichte mir den Jungen und ich drückte ihn an mich. Und im nächsten Moment spürte ich, wie sich sein kleiner Körper anspannte und er immer wärmer wurde und auch schon wieder anfing zu schreien. ,,Jiro, er hat Schmerzen.", meinte ich. ,,Ich weiß. David hat ihm vorhin schon Schmerzmittel gegeben, es dauert aber noch etwas, bis sie anschlagen. Wenn es allerdings nicht besser wird, dann müssen wir ihm alle 2 Stunden Schmerzmittel ins Trinken mischen.", erklärte Jiro mir über das Geschrei hinweg. Ich nickte nur und legte mich auf das Sofa. Flo legte ich auf meine Brust und versuchte ihn zu beruhigen. ,,Oh Schatz.", murmelte ich in sein Haar.

Der letzte Erbe (BoyxBoy) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt