Hermine
Mit einem Knall tauchte sie im Wohnzimmer ihrer Eltern auf, die sich wie jedes Mal fast zu Tode erschreckten, doch kaum hatten sie das Gesicht ihrer Tochter gesehen, stürzten sie auf sie zu.
"Was ist los, Hermine?", fragte Veronica entsetzt. "Ist etwas mit Severus?"
"Nein... nein, ihm geht es gut", schluchzte Hermine und schlang ihre Arme um ihre Mutter. "Es ist nur so..."
Sie bekam die Worte nicht heraus, doch Veronica ahnte schon, worum es ging, Mütter hatten einen gewissen Sinn für so etwas. "Du bist schwanger, oder?", sagte sie sanft zu ihrer Tochter.
Hermine nickte stumm. Veronica und John Granger tauschten nur einen Blick aus, dann nahmen sie beide ihre Tochter in die Arme und alle drei sagten lange Zeit erst einmal nichts mehr, bis sich Hermine ein wenig beruhigt hatte und sie sich aufs Sofa gesetzt hatten.
"Wo ist denn Severus?", fragte John besorgt. "Hat er die Neuigkeit nicht gut aufgenommen?"
"Könnte... könnte man so sagen", murmelte Hermine und dachte mit Schaudern an die Zauberstabbewegung zurück. "Ich glaube, er wollte es mithilfe von Magie aus meinem Körper zaubern."
"Was?", fragten ihre Eltern gleichzeitig und Veronica fügte hinzu: "Bist... bist du dir sicher, dass er das tun wollte? Ich schätze ihn eigentlich nicht als jemanden ein, der zu so einer Tat fähig wäre! Und schon gar nicht könnte er das jemandem antun, den er liebt! Das glaube ich einfach nicht! Erzähl doch mal, was genau er gesagt oder getan hat, als er von der Schwangerschaft erfahren hat."
Das tat die werdende Mutter dann auch, sie beschrieb ausführlich, was beide gesagt hatten und wie sie dann geflohen war.
"Also hat Severus noch gar keinen Zauberspruch gesagt?", fragte Veronica, als ihre Tochter fertig berichtet hatte.
"Nein, aber das heißt nichts in der magischen Welt", erklärte Hermine. "Man kann Zauber auch mithilfe von Gedanken ausführen. Sogenannte ungesagte Zauber."
"Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass er das Baby töten wollte", murmelte John nachdenklich. "Selbst wenn er zaubern wollte... es gibt doch unzählige Möglichkeiten, welchen Zauber er genau anwenden wollte! Hermine, du musst noch einmal mit ihm reden. Vielleicht morgen, wenn ihr euch beide beruhigt habt. Du kannst gerne eine Nacht hier schlafen, wenn du möchtest, und von hier aus in die Arbeit gehen."
Hermine nahm das Angebot dankend an, fügte aber hinzu, dass sie diese Woche krank geschrieben war, wegen der Übelkeit.
"Leg dich erst einmal ein wenig hin und ruh dich aus, es war ein anstrengender Tag für dich", sagte Hermines Mutter mitfühlend. "Ich mache dir einen Tee, ja?"
"Sehr gerne, danke schön", murmelte die junge Hexe und legte die Beine aufs Sofa, während ihr Vater hinaus ging, um sie sich ausruhen zu lassen und den beiden Frauen Zeit zu geben. Es gewitterte draußen immer noch, der Sturm schien sogar noch stärker geworden zu sein. Gedankenverloren strich sie über ihren Bauch, in dem sich nun ein kleiner Mitbewohner befand. "Ich werde dich beschützen, egal, was kommt", flüsterte sie. Als Hermine ihren Blick hob, sah sie ihre Mutter mit zwei dampfenden Tassen im Türrahmen des Wohnzimmers stehen, sie hatte Tränen in den Augen.
"Großmutter", murmelte Veronica, als sie hineinkam und die Tassen auf dem Couchtisch abstellte. "Ich werde also Großmutter. Meine Güte, ich bin 48!"
"Tut mir leid", sagte Hermine verschämt. "Das war wirklich nicht geplant."
"Ich mache dir doch keine Vorwürfe, um Himmels Willen! Ich meine, du hast einen Job und einen Mann, der dich liebt - sag jetzt nichts, er wird sich an seine Vaterrolle schon noch gewöhnen - und deine Freunde und uns hast du auch noch! Deinem Baby wird es gut gehen, davon bin ich fest überzeugt."
Hermine lächelte und umarmte Veronica ganz fest. Mamas waren wirklich die besten!
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That one night - Snamione
FanficWährend der Schlacht von Hogwarts befinden sich Severus und Hermine zur gleichen Zeit in einem Korridor, dessen Ausgang durch Flüche verschüttet werden. So sind die beiden gezwungen, zusammen nach einer Lösung zu suchen und die Nacht zusammen in dem...